Scary things part two

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Ich starrte Cameron mit weit aufgerissenen Augen an. Das konnte er doch jetzt nicht ernst meinen. Er konnte mich doch nicht wirklich vor die Wahl stellen, mich zwischen ihm und Amber zu entscheiden.

Natürlich verurteilte ich das, was Amber getan hatte, aber wenn ich Amber aus meinem Leben ausgrenzte, wir würde mein Leben dann aussehen? Konnte ich noch mit Jen und Sally befreundet sein? Welche Seite würden die beiden wählen? Und was wäre mit dem Cheerleading? Wie sollte das Team funktionieren, wenn ich Amber ignorierte? Amber war ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich konnte sie nicht einfach vergessen. Und ich wollte sie auch gar nicht vergessen. Wir hatten so viele tolle Dinge zusammen erlebt.

„Cam", sagte ich und senkte meine Stimme, um mehr Ruhe in unser Gespräch zu bekommen. Er war aufgebracht, das verstand ich auch total, aber er musste sich einfach beruhigen. „Ich stehe voll und ganz hinter dir, aber ich kann Amber nicht einfach aus meinem Leben streichen. Wir sind Freundinnen..."

Weiter kam ich nicht, denn Cameron unterbrach mich.

„Seit der Middle School. Seit fünf Jahren oder so. Und wie lange bist du mit mir befreundet?" fragte er und beantwortete es mit dem nächsten Atemzug. „Dein ganzes Leben lang!"

„Cameron. Bitte beruhig dich doch erst einmal. Ich bin mir sicher, dass Amber es zutiefst bereut. Sie war sich einfach nicht bewusst, welche Gefühle du für sie hast."

„Ach und das rechtfertigt, dass sie mit einem anderen rummacht?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Es war eiskalt hier draußen und ich verschränkte die Arme vor meinem Bauch, um mir dadurch etwas Wärme zu spenden, bevor ich ihm antwortete.

„Nein, aber das erklärt es schon ein bisschen. Sie dachte ihr beide wärt nur Freunde, die halt mal Spaß zusammen hatten. Du hast doch auch schon mit Mädels rumgemacht, in die du eigentlich nicht verliebt warst. Und das Amber deine Gefühle nicht so erwidert, das kannst du ihr doch nicht vorhalten."

Cameron starrte mich kalt an. Das konnte er wirklich verdammt gut.

„Okay, du hast dich also schon entschieden", sagte er und drehte sich um. Ich wollte noch etwas sagen, oder ihm hinterherlaufen, aber tief in mir drinnen wusste ich, dass das nichts bringen würde. Er war gerade einfach viel zu aufgebracht und vielleicht tat es ihm auch gut kurz allein zu sein. Er lief zum Ende der Straße und verschwand in die Richtung seines Hauses. Ich stand wie angewurzelt da und starrte ihm hinterher. Die Kälte umhüllte mich genauso wie der Nebel, der langsam in den Straßen aufzog.

Ich konnte nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert war. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich selber Cameron betrogen, dabei traf mich hier nun wirklich keine Schuld. Er wollte ja nicht, dass ich Amber etwas von seinen Gefühlen erzähle. Was hätte ich tun sollen, um das zu verhindern?

Meine Zähne fingen an gegeneinander zu klappern und ich entschied mich dazu wieder hinein zu gehen. Meine Muskeln fühlten sich schwach an, während ich zurück ins Haus ging.

Cameron wollte zwar mich gerade nicht sehen, aber ich musste trotzdem sicher stellen, dass es ihm gut ging. Oder zumindest so gut, wie es eben möglich war.

Ich stemmte die Haustür auf und trat zurück ins Warme, um Sawyer zu suchen. Dafür ging ich zuerst in die Küche, weil ich ihn vorhin im Wohnzimmer nicht gesehen hatte, und hatte dort auch gleich Glück.

Er lehnte an der Küchenzeile und unterhielt sich mit einer sexy Katze.

„Hey", sagte ich und seinem Blick nach zu urteilen hatte er gerade keine Zeit für mich. Aber ich störte trotzdem. „Kann ich kurz mit dir reden?"

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