Under Pressure

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Die nächsten Wochen waren anstrengend. Wirklich anstrengend.

An erster Stelle stand der Powderpuff-Tanz den ich organisieren musste. Da ich aber, im Gegensatz zu Candice, nicht alles alleine machen wollte, fragte ich bei meinen Mittänzern nach, wer gerne mithelfen würde. Amber und Jen meldeten sich freiwillig, aber auch Alice bot an sich damit auseinanderzusetzen. Cameron überzeugte ich auch noch und Beau machte freiwillig mit.

So trafen wir uns zu sechst und überlegten, was wir am besten aufführen sollten. Dank Camerons Nachforschungen wussten wir jetzt schon was uns erwartete. Erin hatte ausgeplaudert, dass Candice ein Boyband/Girlband-Motto anstrebte und die Jungs zu Songs von den Backstreet Boys oder N*Sync tanzten sollten, während die Mädchen Lieder der Spice Girls oder Destiny's Child nahmen. Das Motto war neu und innovativ, ich war mir ziemlich sicher, dass alle davon begeistert sein würden. Also würde es für uns noch härter werden als gedacht. Deshalb schlug Cameron vor es so zu machen, wie die Jungs im Football. Wir fingen zuerst damit an, die letzten Tänze zu analysieren.

Die Schwachstellen waren jedes Jahr die Jungs gewesen, denn die waren zwar auf dem Footballfeld gut, aber die meisten konnten ihre Körper weder besonders gut bewegen, noch hatten sie Taktgefühl. Also mussten wir den Tanzpart für die Jungs möglichst gering halten, sie gleichzeitig aber auch nicht ausschließen.

Nach der zweiten Sitzung hatten wir dann zwei Ideen. Entweder wir machten etwas ziemlich peinliches, zu einem peinlichem Lied, wie „Cotton Eyed Joe" oder „Centerfold" oder aber wir hauten so richtig auf die Kacke und zeigten eine Performance, die alle aus den Socken haute.

Das stellten wir den restlichen Cheerleadern und Footballern aus unserem Jahrgang vor, die sich dann dazu entschieden, dass wir eine richtig gute Performance liefern wollten.

Und so überlegten wir sechs uns eine Choreografie und verbrachten die nächsten zwei Wochen damit, diese den anderen beizubringen.

Es kostete viel Zeit und Nerven, aber als die Spiritweek anstand waren wir dann doch ganz guter Dinge.

Aber das war noch lange nicht alles. Am Ende der Spiritweek fand der Homecomingball statt und so blieb ich nach unserem zusätzlichen Tanztraining noch einmal länger in der Schule, um Jen und dem Schulballkomitee so gut es ging zu helfen. Ich organisierte eine Band und arbeitete zusammen mit Candice an der Deko, die in Orange und Blau gehalten war.

Die Zeit verging wie im Flug, plötzlich war Montag und damit der erste Tag der Spiritweek. Durch den ganzen Stress vergaß ich fast die Tatsache, dass ich als Homecomonigkönigin nominiert werden sollte und als ich Montagmittag auf der Tribüne saß, war ich doch ziemlich überrascht. Candice nominierte mich und ich war etwas überfordert.

„Ich nominiere Mackenzie Shade als Königin", sagte sie mit einem Lächeln in meine Richtung.

Die meisten Schüler klatschten und Amber gab mir einen Schubser, damit ich aufstand und nach vorne ging. Mein Herz fing an zu rasen und ich sah mich hilfesuchend nach meinen Freundinnen um, aber die forderten mich nur dazu auf nach vorne zu gehen. Mir blieb also nichts anderes übrig.

Oh mein Gott, musste ich jetzt schon vor allen sprechen? Ich war die erste, die man nominiert hatte und konnte mich gerade nicht mehr daran erinnern, wie es in den letzten Jahren abgelaufen war. Verunsichert kam ich bei der Vertrauenslehrerin Ms. Keplinger an.

Die hatte ein Mikro in der Hand und fragte: „Nimmst du die Nominierung an?"

Sie hielt mir das Mikro vor den Mund, aber ich nickte nur. Das war nur leider nicht genug, denn sie sah mich auffordernd an.

Ich räusperte mich leise und sagte dann: „Ja, ich nehme die Nominierung an."

Die Schüler klatschten erneut und dann stand ich dämlich rum, während andere nominiert wurden. Wie Candice schon vorher gesagt hatte, wurde keine andere Cheerleaderin mehr nominiert. Das erhöhte natürlich den Druck auf mich. Und als Wendy Carter Genevieve nominierte, die daraufhin nach vorne stolzierte, als wäre sie schon die Königin, wäre ich am liebsten schreiend davon gelaufen.

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