Kapitel 7

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-am nächsten Morgen-

Gibbs' P.O.V.

Gestern Abend gingen meine Agenten mit Personenschutz nach Hause, zur Sicherheit rief ich alle nochmal an und es ging ihnen gut. Ich kam mit einem Kaffee ins Büro, McGee und der Klassenclown waren schon da. „Morgen Boss", Tim lächelte, was ich kurz erwiderte. „Wo ist denn Ziva? Sie kommt doch nie zu spät", DiNozzo wirkte besorgt, er wählte eine Nummer und rief sie an, „Geh schon ran... nur die Mailbox." Auch McGee versuchte es, aber sie ging nicht ran. „Los, nehmt euer Zeug", ich war in höchster Alarmbereitschaft. Schnell gingen wir zum Fahrstuhl.

Tonys P.O.V.

Ich machte mir große Sorgen um Ziva. Gibbs fuhr so unglaublich schnell und Tim musste fast kotzen. Für mich konnte es nicht schnell genug gehen. Ziva wohnte nur zwei Straßen von mir entfernt, deshalb war der Weg auch nicht weit. Vor ihrer Wohnung hielt der Boss und wir stiegen aus, laut Klingelschild wohnte sie im zweiten Stock. Ich rannte die Treppe hoch, dicht gefolgt von den anderen. Tim klingelte und wir warteten. Niemand öffnete, weshalb ich, ohne zu zögern, die Tür auftrat. Mit gezückten Waffen gingen wir in die Wohnung. Direkt neben der Tür lag ein Mann, Agent Edwater vom Personenschutz. Ich fühlte seinen Puls: „Er ist tot." Wir teilten uns auf und sicherten die Wohnung. „Ruft einen Krankenwagen", ich ging sofort zu Gibbs, der in der Küche auf dem Boden hockte. Agent Ramirez hatte eine stark blutende Schusswunde und schnappte nach Luft. „Was ist passiert?", fragte ich. „Ziva... wurde...entführt, davor... hat... er... uns... ausgeknockt. Ziva... hat noch versucht, sich zu... wehren..." Ich rief einen Krankenwagen, bevor Tim sagte: „Hier im Bad." „Durchhalten Ramirez", Gibbs machte ihm Mut, aber sein Zustand war sehr schlecht. Der Boss und ich gingen ins Bad. Ich erschrak bei dem Anblick: das schöne weiße Badezimmer glich einem Tatort. Auf dem Boden war eine große Blutlache und an der Wand blutige Handabdrücke. Tim hob etwas keines vom Boden auf: „Ich hoffe, dass der nicht von Ziva ist." Ich schaute es mir genauer an, es war ein Zahn. „Tony, ruf Ducky wegen der Leiche an. Tim mach Tatortfotos. Ich fahre mit Ramirez ins Krankenhaus, wir bleiben in Kontakt", Gibbs ging zum verletzten Agenten. Man hörte, wie ein Krankenwagen vor dem Haus hielt. Tim und ich erledigten unsere Aufgaben. Ich konnte nur an Ziva denken, wie sie irgendwo gefangen gehalten- und vielleicht sogar gefoltert wurde. Das zerbrach mir das Herz. Es war klar, dass DeMill dahinter steckte. Nachdem ich Ducky angerufen hatte, ging ich in der Wohnung auf und ab. „Tony." Ich ging weiter. „Tony!" Ich drehte mich um: „Was?!" Tim legte mir den Arm auf die Schulter: „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Wir werden sie finden, da bin ich mir ganz sicher. DeMill wird dafür büßen." „Danke Tim, aber ich brauche jetzt ein bisschen frische Luft." „Geh nur, ich schaffe das hier mit Ducky und Jimmy alleine." Im Treppenhaus kamen mir die beiden entgegen und ich sagte nur: „Bis später." Ich merkte, wie sie mir mit traurigen Gesichtern hinterher schauten. Ich ging zum Navy Yard, der ohne Auto doch ein Stück entfernt war. Gibbs war im Krankenwagen mitgefahren und ich wollte Tim das Auto überlassen. Meine Gedanken brachten mich fast um, sie bedeutete mir so unendlich viel. Gibbs hatte recht, Ziva war vielmehr als eine Kollegin für mich. Vielleicht würde ich sie nie wiedersehen... Ich versuchte, nicht so negativ zu sein, aber das gelang mir nur sehr kurz. Dann kamen die negativen Gedanken und das ungute Gefühl wieder. Für Mitte Sommer war heute ein sehr kalter und windiger Tag. Das Wetter wusste wohl, dass etwas schlimmes passiert war und, dass es mir beschissen ging. „Hey, passen Sie doch auf!", holte mich eine ältere Dame aus den Gedanken. „Entschuldigen Sie", ich hatte diese arme Frau angerempelt. Es war mir ziemlich peinlich und ich beschleunigte meine Schritte, fast war ich da. Ich war durchgefroren und fertig mit den Nerven. Meine Jacke hatte ich im Büro vergessen und so ging ich nur im Hemd durch die Gegend, was bei dem Herbstwetter zu kalt war. Um mich aufzuwärmen, holte ich mir einen Kaffee im Pausenraum. Ich spürte, wie die Wärme in meinem Magen ankam. Den Kaffee trank ich durstig aus und ging dann zu Abby. Ich hatte gerade den Fahrstuhl verlassen und sah Abby, die am Computer arbeitete. „Hey Abbs", sagte ich leise. Sie drehte sich um: „Oh mein Gott, es tut mir ja so leid Tony." Tim hatte sie wohl angerufen. Sie zog mich sofort in eine feste, aber guttuende, Umarmung. Eine ganze Weile standen wir einfach da und ich genoss es, dass ich nicht alleine war und eine so tolle Familie hatte.

Rückkehr mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt