Kapitel 15

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Mein Halbschlaf wurde von Gibbs' klingelndem Handy gestört. Dieser ging ran: „Ja Gibbs... Einen Augenblick." Er nahm das Handy vom Ohr: „McGee, wie kann man das auf laut stellen?" „Ich muss mal schauen, ob das bei diesem Handy überhaupt funktioniert", er beugte sich zu Gibbs und drückte nach einem kurzen Blick auf die entsprechende Taste. „Sie sind jetzt auf laut", sagte Gibbs. „Sehr schön, hallo Team", Direktor Vance' unverkennbare Stimme war zu hören. „Hallo", antwortete Tim repräsentativ für uns alle. „Es gibt ein Problem", Vance klang wütend, „Haben Sie den Feueralarm im Krankenhaus ausgelöst?" „Gut möglich", sagte Abby mit ihrer süßen Unschuldstimme. „Ein Patient hat gesehen, wie eine Frau in einem Krankenbett während des Feueralarms in ein Auto verladen wurde und hat die Polizei angerufen. Was haben Sie sich alle dabei gedacht? Sie haben Krankenhauseigentum entwendet! Das Krankenhaus ist aufgrund des falschen Alarms verärgert! Außerdem wurde Ziva nicht vom Arzt entlassen! Und dann sehe ich auch noch, dass das ganze Team nicht im Büro ist. Sie haben mich nicht mal informiert!!" Ich wusste, dass der Fluchtplan doch ZU gut lief. Als der Monolog beendet war, ergriff Gibbs das Wort: „Es geht um Zivas geheime Mission, bei der wir ihr helfen. Es wird ein Erfolg, Sie werden sehen. Wir melden uns, wenn alles erledigt ist." „Viel Erfolg, aber das Thema ist noch nicht vom Tisch", Vance klang wieder etwas netter.
Gibbs legte auf und wir alle schienen sichtlich verwirrt von diesem Telefonat.

Zivas P.O.V.

Gibbs hatte gerade den Direktor geschickt abgewimmelt, damit hatte ich nicht gerechnet. Dilara kam aus dem Cockpit: „Habt ihr irgendwelche Wünsche? Essen? Trinken?" „Essen bitte, ich sterbe fast vor Hunger", sagte Abby. Auch mein Magen knurrte schon leicht. „Brauchst du Hilfe? Ich kann dir helfen", Tim lächelte sie freundlich an. „Wenn du möchtest", sie lächelte zurück, „Na dann folge mir." Die beiden gingen in den hinteren Teil der Maschine, um die Verpflegung zu holen. An mir ging es natürlich auch nicht vorbei, dass es zwischen den beiden gefunkt hatte. Ich seufzte, vielleicht etwas zu laut, da Tony mich ansah: „Ziva, alles in Ordnung?" Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Mein Kopf war voller Gedanken und Gefühle. „Ja, ich bin nur hungrig." Das war zwar nicht gelogen, aber bestimmt nicht das, was er erwartet hatte. Er kam zu mir und streichelte meine Schulter: „Ich bin für dich da, wenn du reden willst." „Danke Tony", sagte ich knapp. Ich musste mich zusammenreißen, um ihm nicht sofort den gesamten Inhalt meines Kopfes zu erzählen. Ein passender Zeitpunkt würde sicherlich noch kommen.
„Hast du meinen Zettel noch?" Er nickte und holte ihn aus seiner Jackeninnentasche: „Na aber sicher, gut verwahrt. Ich habe mir ihn auch nicht durchgelesen." Ich nahm ihn an und faltete ihn wieder auseinander, nachdem er mir auch einen Kugelschreiber reichte: „Du wirst das weitere Vorgehen sowieso erfahren." Ich erkannte die Neugier in seinen Augen, aber er musste sich gedulden, denn es war noch nicht alles fertig.

Tim und Dilara kamen mit einem Rollwagen, wie sie Stewardessen immer hatten, wieder. Nachdem uns Dilara die ziemlich große Auswahl runtergerattert hatte, entschieden wir uns alle. Ich schaute ab und an zu meinen Freunden: Tony verspeiste genüsslich zwei Sandwiches mit Pastrami, einen Snickersriegel und trank einen Kaffee. Tim aß Spiegeleier mit Kartoffelpüree, eine Portion Milchreis und hatte eine Flasche Wasser. Abby verputzte Kürbissuppe mit einem Brötchen, danach einen kleinen Schokopudding und trank zum Schluss Caf-POW. Wir waren alle ziemlich verwundert, dass er im Sortiment vorhanden war. Gibbs aß drei Schüsseln Cornflakes und trank nebenbei Kaffee. Ich hatte mich für Gyros mit Zaziki, einen Joghurt und starken Tee entschieden. Daria und Dilara aßen ein paar Knabbersachen im Cockpit. Ich beobachtete mein Umfeld genau, es verriet mir auch einiges. Abby war beispielsweise eine Naschkatze (obwohl sie gertenschlank war), was der Schokopudding und der Caf-POW bewies. Ich schaute auf mein Handy: 22 Uhr. Wir waren mittlerweile schon zwei Stunden unterwegs, hoffentlich würden wir nicht ganz 11 Stunden brauchen. Nach dem Essen ließ sich Daria mal blicken und räumte mit Abbys Hilfe das Geschirr weg. „Als kleines Update: wir fliegen Abkürzungen und werden höchstwahrscheinlich nicht 11 Stunden brauchen", berichtete Daria, nachdem sie und Abby zurückgekehrt waren. Ich schaute von meinem Zettel auf: „Könnt ihr uns eine Stunde, bevor wir landen, wecken? Dann bleibt genug Zeit, sodass wir das weitere Vorgehen besprechen können." „Klaro", antwortete Daria. Gibbs nickte zustimmend, auch ihm schien es zu gefallen. Danach schaltete Daira das Licht aus und ging ins Cockpit zurück. Alle versuchten zu schlafen, nur ich werkelte mit meinem Handylicht (um niemanden zu stören) am Plan herum. Erstaunlicherweise war ich schneller fertig als gedacht und schaltete um 22.45 Uhr mein Handylicht aus. Ich hatte es zwar kuschelig und bequem im Krankenhausbett, aber das mit dem Einschlafen war so eine Sache für sich...

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