zwölf. twelve. tolv

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H.
Die Musik drang von unten zu mir rauf und ich schüttelte genervt den Kopf. Wäre es nicht Louis' Party, hätte ich das Theater hier schon längst unterbunden.

Theoretisch könnte ich ja mal runter gehen und dem Typen, den ich ficke und der jetzt offiziell nicht mehr exakt halb so alt ist wie ich, zur Volljährigkeit gratulieren.
Noch etwas zögernd erhob ich mich und ging die Treppen runter.
Im Flur knutschten und grapschten einige Leute.
Als ich unten war, ließ ich meinen Blick über die angetrunken tanzende Menge schweifen, aber konnte Louis nirgends entdecken.
Schließlich gab ich auf und wollte wieder nach oben gehen, doch eins der Paare, die im Flur standen, ließ mich stocken.
Anders als die anderen, machten die beiden nicht rum, sondern lehnten einfach an der Wand und unterhielten sich.
Erst erkannte ich Louis nicht, da der Typ neben ihm groß und relativ gut gebaut war und ihn fast ganz verdeckte. Und obwohl ich ihn nur von hinten sah, wusste ich, dass der Kerl auch noch gut aussah.
Meine Augenbrauen zogen sich wie von selbst zusammen.

Sie schienen ziemlich vertieft, als ich beobachtete, wie die Hand des jungen Mannes sich auf Louis' Hüfte legte.
Erst dachte ich, Louis würde sich wieder von ihm lösen, doch er guckte nur, schmunzelte und redete einfach weiter.
Doch dann, als wäre das nicht genug, beugte der Kerl sich vor und unterbrach Louis, indem er ihn küsste.
In mir platzte irgendetwas und ich stürmte auf sie zu. Louis machte keine Anstalten, sich gegen den Schlabberkuss von dem Schleimer zu wehren, trotzdem packte ich diesen wütend an den Schultern und zog ihn von Louis weg.
Komplett erschrocken und etwas verärgert schauten beide mich an. Ich konnte Verwunderung in Louis Augen sehen, als er sah, wer hier grad dazwischen gegangen war.

Plötzlich wusste ich nicht mehr, was ich überhaupt wollte und kriegte unglaubliche Kopfschmerzen von der übertrieben lauten Musik, weswegen ich mich auf der Stelle umdrehte und gefolgt von den Blicken der beiden wieder nach oben verschwand. 

Meine Finger kreisend an die Schläfen gedrückt, setzte ich mich auf mein Bett und griff nach dem Schubladengriff meines Nachttischchens. Ich zog eine Schachtel Ibuprofen heraus und nahm eine Tablette. Dann legte ich mich erschöpft aufs Bett und schloss die Augen.
Louis, die kleine Schlampe, ließ sich jetzt bestimmt in irgendeinem MEINER Gästezimmer von dem Typen durchficken.
Ich war wütend.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich hörte, wie die Tür aufging.
Ich schlug meine Augen auf und drehte angestrengt mein Gesicht zur Tür.
Louis steckte seinen Kopf hindurch.
Nach kurzem Zögern und mit schweren Augenlidern, setzte ich mich auf, klopfte ohne ein Wort neben mich auf die Bettdecke und deutete ihm sich zu mir zu setzen.
Als er aber saß und sich nur an den Fingern rumfummelte, fing ich an.
„Was ist mit deinem Date?"
Fragend blickte er mich an.
„Der Typ. Der Große. Hast du ihn gefickt oder so?"
„Was?! Ehm- Er- James hat-Nein!.."
Stärker als ich wollte, fühlte ich den fetten Stein von meinem Herzen fallen.
„Du bist jetzt achtzehn und kannst immer noch nicht vernünftig sprechen.", erwiderte ich und lachte leicht auf.
Beschämt blickte Louis auf seine Hände.
Ich musterte ihn noch kurz, bevor ich aufstand, um zu meinem Schreibtisch zu gehen und Louis fing an loszuplappern.
„Ich will mich entschuldigen, wegen letztens. Ich wollte mich nicht über dich lustig ma-"
Doch bevor er noch einen Kollaps kriegte, unterbrach ich Louis, indem ich ein Päckchen aus einer der Schubladen zog und es ihm in die Hand drückte.
„Hier. Zum Geburtstag."
Er schaute auf, nahm es und wollte schon auspacken, doch ich hielt ihn auf.
„Mach das lieber später. Wenn du zuhause bist oder so"
„Okay."

Behutsam legte er das Päckchen neben sich ab und schaute jetzt wieder abwartend zu mir auf.
Einige Sekunden starrten wir uns einfach nur in die Augen.
Dann -wie automatisch- glitten meine Finger zum obersten Knopf meines Hemdes und machten ihn auf. Langsam knöpfte ich das Hemd immer weiter auf und legte es dann ab.
Louis' Augen waren groß und ich konnte seiner Mitte eine Reaktion entnehmen.
Oberkörperfrei trat ich vor ihn und zog ihm sein Shirt über, bevor ich Louis bei den Schultern nahm und ihn vorsichtig auf das Bett drückte. Meine Hände fuhren über seinen Hals runter zu seiner Brust und bis zum Bauch.
Sein Haut war weich und makellos. Nicht zugestochen mit Tinte und voller Narben vom Leben.
Ich küsste seinen Oberkörper und ließ ein Seufzen aus meinem Mund kommen.
Sanft schob ich die Jeans über seinen Arsch und seine Knie. Auch seine Boxershorts zog ich ihm aus, während er nur gebannt zusah.

Die Musik hämmerte noch in meinem Kopf, als ich mich mit diesem über Louis beugte und meine Zungenspitze über seinen Penis gleiten ließ.
Ich merkte, wie Louis die Luft anhielt, weswegen ich mit meiner Hand beruhigend seine Seite entlang strich. Er legte seine Hand oben drauf und fuhr dann meinen Arm hoch, weiter zu meinem Nacken und in meine Haare. Stöhnend hielt er sich an ihnen fest, während ich seinen Steifen so weit wie möglich in den Mund nahm. Genüsslich lutschte ich ihn ab und fuhr über seine Spitze.
„Harry-"
Weil es sein Geburtstag war, war es okay.
„Hör auf, ich komm noch."
„Ist okay Louis."
Ich nahm ihn wieder in den Mund und nur kurz danach spritzte Louis seinen Saft in mich.

Nachdem ich mir die Lippen abgewischt hatte, legte ich mich zu ihm, zog ihn an meine Brust und die Decke über uns.
„Alles Gute, Baby"

Nach ein paar Minuten Stille, in denen wir nur die gedämpfte Musik hörten, fragte Louis: „Willst du mich gar nicht ficken, Daddy?"

Ich spürte, wie ich nur bei dem Wort 'Daddy' hart wurde.
„Ich dachte es gefällt dir, wenn ich dir mal-"
„Hat es. Ich mein ja nur. Du kannst mich- du weißt schon... wenn du willst." Louis' Blick war eingeschüchtert geradeaus gerichtet.
„Ich weiß..."

Er drehte sich jetzt zu mir und schlang seine Beine um meinen Körper.
Seine Augen waren geschlossen und ich musterte ihn eingehend.
Rote Wangen und zerzaustes Haar.
„Louis"
Er grummelte.
„Warum hast du mir nicht erzählt, dass du heute Geburtstag hast?"

L.
„Ähm.." Ich versuchte mich zu räuspern, scheiterte aber kläglich.
„Du hast es doch sowieso von James erfahren"
„Ja, aber was wenn nicht"
„Keine Ahnung. Ich dachte nicht, dass es dich interessieren würde. Ich wollte dich nicht mit sowas belästigen.", nuschelte ich.
„Louis...Natürlich interessiert es mich."
Jetzt schlug ich meine Augen auf und guckte Harry verwundert an.
„Magst du deinen Geburtstag nicht??", fragte er, doch ich senkte meinen Kopf wieder und starrte auf Harrys tätowierte Brust.
„Hm, geht so. Ich feier ihn einfach nicht so."
„Warum das?" Er sprach gedämpft in meine Haare, da ich mein Gesicht an seinen Körper gepresst hatte.
„Weiß nicht."
„Was ist mit deinen Eltern. Feierst du mit denen?"
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten konnte. Ich wusste nicht, wie viel Harry überhaupt wissen sollte.
Wollte er nur höflich sein oder interessierte es ihn wirklich?
„Meine Mum hat genug zu tun, ich will ihr nicht noch meinen Geburtstag aufhalsen"
„Und dein Dad?"
Ich zögerte.
„Er ist- nicht mehr da."
Harry blieb still. Wahrscheinlich dachte er darüber nach, wie er aus der Sache wieder rauskam.
Ich wollte mich von ihm lösen, um ihn aus dieser übermäßig peinlichen Situationen zu retten, doch er zog mich zurück und drückte mich fest an sich.
„Das tut mir Leid"
Eine Träne bildete sich in meinem Auge, doch ich blinzelte sie schnell weg.
Ich hielt den Atem an und lauschte Harrys Herzschlag. Er war regelmäßig und beruhigend. Ich hingegen machte mir Sorgen, dass mein Herz mir gleich aus der Brust sprang.
Ich war Harry dankbar, dass er nicht weiter nachbohrte. Seine Hand fuhr in meine Haare und er streichelte mich tröstend.
Nach einer Zeit schliefen wir ineinander verknotet ein.

classy daddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt