fünf. five. fem

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L.
Mit dem scheiß Referat waren wir immer noch nicht fertig, aber wir gingen jetzt zum Essen runter in die Küche. Ein wunderbarer Geruch hatte sich im ganzen Haus ausgebreitet.
Natürlich konnte der Kerl auch noch kochen.

Der Tisch war gedeckt und wir nahmen alle Platz, ich gegenüber von Harry.
Ich wusste nicht wirklich wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, also starrte ich fürs erste auf meinen Teller.
Aus dem Augenwinkel sah ich James, wie er kurz skeptisch zwischen uns beiden hin und her sah.
Shit.
Doch dann wandte er sich wieder seinem Essen zu und holte sich bald schon nach.
Er lief zum Herd und ließ mich und Harry kurz alleine, weshalb ich meinen Blick jetzt hob. Doch Harry hatte sein Handy in der Hand und tippte schon wieder irgendwas.

Da diese Küche anscheinend der Ort war, an dem ich mutige Züge annahm, starrte ich ihn weiter an und hob vorsichtig mein Bein.
James setzte sich wieder, aber ich fuhr fort und führte meinen Fuß zwischen Harrys Beine, wo ich ihn in seinen Schritt drückte.
Er weitete überrascht die Augen und räusperte sich. Ich fing an meinen Fuß an ihm zu reiben und als Harry mich anguckte und ich mich versichert hatte, dass James auf sein Essen konzentriert war, formte ich mit meinen Lippen ein 'Daddy...'.
Auf einmal zogen sich Harrys Augenbrauen zusammen und er schaute mich unglaublich wütend an.
Zu meinem weiteren Unglück schaute jetzt auch noch James auf.
„Alles klar?!...", fragte er misstrauisch.
Schnell zog ich mein Bein zurück und aß zuende.

James und ich hatten unsere Arbeit mittlerweile erledigt und ich hatte mein Zeug zusammengepackt.
Jetzt stand ich wieder im Türrahmen der Küche, weil ich mich noch verabschieden wollte, blieb aber abrupt stehen und lehnte mich gegen die Wand, als ich James und seinen Vater reden hörte und mein Name fiel.

„Sag mal, magst du Louis nicht? Oder wieso verhältst du dich ihm gegenüber so behindert?!"
„Vergreif dich nicht im Ton mein Lieber"
„Ich mein ja nur."
„Er ist irgendwie nervig ich weiß nicht. ich kann ihn nicht leiden."
Ein Stich durchfuhr mich.
Sagte er das nur wegen James?...
Aber er hörte sich ehrlich an.
Ich hoffte um der Menschheit Willen, dass niemand so gut lügen konnte.

„Okay, aber ich mag ihn, alles klar? Ich würde es begrüßen, wenn du in Zukunft etwas freundlicher wärst."
Ich hörte noch ein Brummen von Harry bevor ich meine Sachen griff und ohne ein Wort das Haus verließ.
Für heute hatte ich mich genug blamiert.

classy daddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt