"Unerwarteter Besuch"

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Viele Jahre sind mittlerweile vergangen und ich hatte jeden gottverdammten Tag mit Falkenauge trainiert. Das Schwert, von dem er damals sprach, hatte ich bis heute nicht. Nur wenige Tage später war ich von dem Holzschwert auf ein richtiges Katana gewechselt. Ich hatte verdammt große Fortschritte gemacht und wir waren mittlerweile soweit, das Mihawk von dem kleinen Zahnstocher auf sein Black Sword umgestiegen war. Ich konnte ihn teilweise schon in schach halten. Doch dieser Tag, sollte dieses mal nicht so verlaufen wie alle anderen. Wir trainierten mal wieder, wie jeden Tag. Ich ging auf Mihawk los, welcher meinen Hieb mit seinem Schwert blocken wollte. Doch als ich zu schlug, brach meine Klinge.
Verwundert starrte ich den Rest des Schwertes in meiner Hand an. Sechs Jahre. Sechs Jahre hatte es gehalten und nun musste diese Klinge brechen.
“Ich habe schon daran gezweifelt ob dieser Tag jemals kommen wird, wo das passieren würde.”
Fragend sah ich zu ihm hinauf.
“Was? Wie meinst du das?”
Mihawk senkte sein Schwert und verstaute dieses auf seinen Rücken, wo sich extra eine Halterung an seiner dafür Kleidung befang.
“Du hast den Punkt erreicht, wo ein normales Schwert deine Angriffe nicht mehr standhält.”
Verdutzt sah ich ihm bloß nach, während er den Platz verlassen wollte.
“Steh da nicht so doof rum und komm.”
Mit einem letzten Blick zu der abgebrochenen Klinge in meiner Hand, schmiss ich diese schulterzuckend einfach über mich hinweg und folgte Mihawk.

Ich folgte ihm in das Innere des Schlosses, woraufhin er in sein Zimmer verschwand und ich im Türrahmen stehen blieb. Neugierig sah ich mich in dem Raum um und musste mit Entsetzen feststellen, das der ein größeres Bett hatte als ich. Da er mit dem Rücken zu mir stand, schlich ich mich zu dem weichen Möbelstück und stützte mich mit den Händen darauf ab. Jeden Morgen fühlte ich mich, als wenn ich auf einem Brett geschlafen hätte und der? Ohne Rücksicht auf Verluste ließ ich mich einfach vorneweg in das weiche Bett fallen.
Falkenauge, welcher sich sofort umgedreht hatte, als er das Geräusch wahrnahm dass ich verursacht hatte, sah mich nur mit einem undefinierbaren Blick an.
Ich erwiderte diesen nur, während Mihawk im Begriff war den Raum wieder zu verlassen.
“Ich hoffe es ist bequem?”
“Um einiges mehr als meins. Lass mal Zimmer tauschen.”
Erhob ich mich daraufhin wieder, als ich den Gegenstand in Mihawks Hand entdeckte und folgte ihm.
“Das hättest du wohl gerne. Geb dich mit dem zufrieden was du hast und sei dankbar, dass du überhaupt ein Bett hast.”
Ich war solche Sprüche ja mittlerweile von ihm gewohnt. Doch manchmal wusste ich nicht, ob diese nun ernst gemeint waren, oder ob er mich damit nur aufziehen wollte.

Er drehte sich zu mir um und hielt mir das Schwert direkt entgegen.
“Mach dich damit erstmal vertraut, bevor wir weiter trainieren.”
Ich nahm das Katana langsam entgegen. Es besaß eine schwarze Scheide, das mit goldenen Verzierungen durchzogen war. Der Griff selber wurde auch schwarzgold gehalten. Vorsichtig zog ich die Klinge aus der Schwertscheide und überrascht weiteten sich meine Augen. Die Klinge selber war aus purem Gold, so schien es, welches mir strahlend entgegen funkelte. "Das ist…..ganz schön auffällig." Unsicher sah ich zu ihm auf. "Bist du sicher, das ich dafür schon bereit bin?”
Kurz schloss er seine Augen und wandte sich von mir ab.
“Natürlich bin ich das. Je früher du dich mit dem Schwert vertraut machst, umso eher wirst du es auch führen können.”
Ich fühlte mich etwas unwohl. Man konnte die Macht dieser Klinge regelrecht spüren.
“Ich habe noch etwas zu erledigen. Wenn ich wieder da bin, werden wir das Training fortsetzen. Also freunde dich gut mit dieser Klinge an.”
Mit einem bestätigtem Nicken meinerseits, verließ er das Schloss. Immer wieder über die Jahre hinweg, ließ er mich immer wieder für einige Stunden, ja sogar Tage, alleine.

So ging ich mit meinem neu gewonnenen Freund wieder in den Innenhof. Ich zog das Schwert komplett aus der Scheide und begutachtete es eine Zeitlang. Die Scheide hatte ich an dem Gürtel meiner Hose gefestigt und umfasste den Griff nun mit beiden Händen.
Es vergingen Stunden, wo ich alleine war und mit dem Schwert übte. Diese speziellen Schwerter waren schon etwas Besonderes. Man konnte Techniken einsetzen, die mit einem gewöhnlichen Schwert niemals möglich wären. Somit konnte ein Windstoß, der bei einem einzigen Hieb entstand, tödlich werden. Allein damit, konnte man schon ganze Felsen spalten.
Uns so eine Technik konnte ganz hilfreich sein, wenn man nicht nahe genug an den Gegner kam oder man dem gar nicht erst zu nahe kommen wollte.
Ich stand gerade in einer Kampfhaltung, die Augen geschlossen und konzentrierte mich nur auf das Schwert. Meine Umgebung versuchte ich aus zu blenden. Doch war es leichter gesagt als getan, da ich mich immer noch zu leicht ablenken ließ. Ich nahm eher jedes kleinste Geräusch um mich herum wahr. Jedes Knacken, Rascheln und Zwitschern. Doch für einen kurzen Moment, konnte ich eine Präsenz hinter mir spüren. Diese brachte mich dazu das ich schlagartig meine Augen Aufriss und blitzschnell das Schwert in diese Richtung schwang, um so mit einer diesen scharfen Windklingen anzugreifen.
Etwas überrascht, dass mein Gefühl mich nicht getäuscht hatte, starrte ich zu der Gestalt, die ich beinahe einen Kopf kürzer gemacht und die sich panisch gebückt hatte.
“Das war aber verdammt knapp.”
Nervös und schon fast ungläubig grinste er mich an, während er sich langsam wieder aufrichtete. Ich hingegen starrte ihn bloß an, als wenn ich einen Geist sehen würde.
“Falkenauge hat anscheinend reife Arbeit geleistet. Du bist sehr stark geworden.”
Immer noch grinsend kam er auf mich zu und blieb einige Meter vor mir stehen.
“Was….. Was machst du denn hier?”
War das einzige, was ich in diesem Moment von mir geben konnte. So lange war es mittlerweile her, das ich diese Person gesehen hatte. Als kleines Kind verstand ich mich prächtig mit ihm und hatte mir immer wieder gewünscht ihn eines Tages mal wieder zu sehen. Und nun stand er nach so langer Zeit wieder vor mir. Mein Körper entspannte sich und mein Herz machte einen Freudensprung, während ich ihn entschuldigend anlächelte.

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