Kapitel 1

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~Amandas Sicht~

Ich drehte den Kopf. Da standen Daniel und ein unbekannter Junge. Er hatte strahlend blaue Augen, so hell, dass sie fast weiss aussahen. Um die Iris war ein dunkler Kreis. Er legte den Kopf schräg und fuhr sich durch die dunkelblonden Locken. Sein Gesicht war schön, nicht gutaussehend, sondern wirklich schön. Eine wohlgeformte Nase, die genau die richtige Grösse hatte, ausgeprägte Wangenknochen, eine hohe Stirn, weder volle noch schmale Lippen und ein schmales Kinn. Durch seine linke Augenbraue zog sich eine 3 Zentimeter lange Narbe, die sie spaltete. Meine Kinnlade klappte nach unten. "Hi.", sagte er und lächelte mich an. Mein Mund öffnete sich noch weiter. Er hatte ein wundervolles Lächeln, gerade Zähne und ein Grübchen auf seiner rechten Wange. "Ha-hallo...", stotterte ich. Daniel lächelte wissend. "Das ist Nathan, er stammt aus Canada und arbeitet den Sommer über bei uns in Stall.", klärte er mich auf. "Ah", machte ich, immer noch wie paralysiert. "Ich dachte mir, du könntest ihn ein wenig herumführen, ihm die Regeln erklären, die Pferde vorstellen...?", fragte Daniel. "K-klar, sicher.", murmelte ich und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. "Okay, danke, also bis nachher dann." Daniel lief davon. Ich legte das Putzzeug zurück an seinen Platz und klopfte Navaro, meinem Friesenhengst, zum Abschied auf den Hals. "Bis nachher, mein Junge." Ich öffnete die Tür der Box und trat hinaus. Da stand er vor mir, fast einen Kolf grösser als ich. Er musste fasst 1.90 gross sein, denn ich war 1.73. "So, do you speak German?", fragte ich nervös. "Ja, ich wohne seit emfat fünf Jahren hier.", antwortete er in einem perfekten Deutsch, man konnte nur einen kleinen Akzent vernehmen. Oh Gott, wie peinlich. Ich wurde rot. "Tut mir leid", murmelte ich. "Ist doch nicht schlimm, das konntest du ja nicht wissen. Wie heisst du denn?", fragte er lächelnd. "Amanda", antwortete ich. "Was für ein schöner Name!" "Danke. Also, sollen wir los?", fragte ich mit einem breiten grinsen. "Klar, du bist der Boss", lächelte er. "Darf ich kurz was sagen?", fragte ich, jetzt wieder nervös. "Sicher, schiess los!", sagte er lachend. "Du hast wunderschöne Augen." Plötzlich sah er ganz ernst aus. "Und du BIST wunderschön." Mein Atem stockte. "Was?", hauchte ich. Er lachte nur. "Danke für das Kompliment. Führst du mich jetzt herum?" "Was? Äh... Ja", murmelte ich. Dieser Junge verwirrte mich jetzt schon. Ich lief ihn voraus durch den Stall. "Also Nathan... Du kommst aus Canada? Woher genau?", fragte ich. "Toronto. Ich hab auch dort gewohnt bis wir nach Deutschland gezogen sind." "Vermisst du es nicht, dort zu leben? Die Canadier sollen doch so freundlich sein." Er lachte. Es klang wundervoll. "Ich weiss nicht, sag du es mir. Bin ich freundlich?" 'Du bist wunderbar. Du bist perfekt...', dachte ich. "Ich... Also... Ich weiss es nicht..." Wieder lachte er. "Ich hoffe das ändert sich. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich um. Er lief mit vollem Tempo in mich hinein. Ich stolperte nach hinten und kippte um. Nathan landete auf mir. Er fing sich mit den Armen ab bevor er mit seinem vollen Gewicht auf mir landen konnte. Ich atmete schwer. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. "Ich.. Es tut mir wirklich leid.", murmelte Nathan und erhob sich vorsichtig. Er hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie. Nathan zog mich hoch. Einen Augenblick lang sahen wir uns in die Augen. Ich war völlig perplex. "Geht's dir gut?", fragte Nathan besorgt. Ich nickte langsam. "Entschuldige nochmal." "Nichts passiert. Gehen wir weiter?" "Na gut." Wieder lief ich voraus. Mein Herzschlag war immernoch beschleunigt.

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