3.

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Ich wusste nicht wie lange ich auf dem Boden saß, meine Knie angewinkelt hatte und meinen Kopf drauf abstützte, doch die Tür wurde wieder geöffnet.
Schnell legte ich mich wieder aufs Steinbett und schloss meine Augen.
Jemand betrat den Raum und kam direkt auf mich zu.
Er schien immer noch zu denken ich sei bewusstlos. Innerlich grinste ich.
„Na schön, lass uns mal deinen Verband wechseln"
Er schob mein Top ein wenig hoch um meine Verletzung zu begutachten.
Doch bevor er auch nur mein Haut anfassen konnte, packte ich ihn am Kragen und zog ihn zu mir runter.
Finster schaute ich ihn an und würde mein Blick töten können würde er sich noch im Grab umdrehen.

„Ich wusste das du wach warst"
Krächzte er doch ich festigte meinen Griff nur noch mehr.

„Wo ist sie?!"
Leise aber bedrohlich lies ich meine Worte von der Zunge.

„Ich weiß..."
Ich drückte noch fester zu.
Man merkte das er kaum noch Luft bekam, doch das interessierte mich nicht. Er war nur ein Mensch.
„Ich- Ich-.... Ich weiß nicht was du meinst!"
Bekam er grad noch so raus.
Er ringte nach Luft, doch die Antwort gefiel mir ganz und gar nicht.
Er weiß nicht was ich meine! Er weiß es nicht!
Lüge!
Voller Zorn schleuderte ich ihn an die nächste Wand.
Ein Regal mit vielen Gläsern und anderem Zeug fiel auf dem Boden.
Alles zersprang in tausend kleine Stücke.

„Meine Maske! Wo ist sie!"
Schrie ich ihn voller Wut an.

Er griff in seine hintere Tasche, was mich dazu veranlasst in Kampfstellung zu gehen.
Allerdings hob er die andere Hand flach nach oben um zu zeigen das er mich nicht angreifen will.
Eine Täuschung könnte es dennoch sein.

Er zog meine Maske von hinten raus und warf sie mir zu.
„Hier. Bitteschön. Du hast sie wieder"
Der Kerl mit den weiße Haaren, die er als Zopf hinten gebunden hatte und der Brille, saß immer noch auf dem Boden und hielt sich den Kragen.
Ich fing die Maske auf und zog sie mir direkt über.
Er hatte schon zu viel von mir gesehen.
Genau genommen war er der erste Mensch der überhaupt mein Gesicht gesehen hat und danach noch so lange weiter gelebt hat.

„Was bringt dir die Maske noch. Ich hab dein Gesicht schon längst gesehen"

Ich sah kurz zu ihm, doch drehte meinen Kopf genau so schnell wieder von ihm weg.

Nach ein paar Sekunden antworte ich ihm dennoch.
„Du warst und bist es nicht würdig mich anzusehen. Und deshalb muss ich dich nun auch töten. Du lebst sowieso schon zu lange."

Seine Ratlosigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er wusste nicht wovon ich rede und das war auch besser so.
Ich zückte ein Kunai aus meiner Tasche und lief auf ihn zu.
Doch schon nach den ersten Schritten, stach ein brennender Schmerz durch mich.
Meine Wunde schien wieder aufgerissen zu sein.
Meine Kraft hatte nicht genug Zeit gehabt sie vollständig zu heilen.
Ich krümmte mich, da die Schmerzen nur unerträglicher wurden.
Mein Verband tränkte sich schon vor Blut und die Wunde schien tiefer und problematischer zu schein als ich anfangs dachte.

Der Kerl hingegen rappelte sich wieder auf und stand nun vor mir.
Gebückte vor schmerzen, stand er mit einem Gesicht das nur so vor Schadenfreude strotzte, vor mir.

„Wärst du vorhin nicht so vorlaut gewesen, hätte ich dir jetzt wahrscheinlich geholfen. Doch nun.."
Er trat mir mit voller Wucht in den Bauch und schleuderte mich in die andere Ecke des Zimmers.
Ich riss meine Augen vor Entsetzen auf.
Er hatte genau meine Wunde getroffen.
Gekrümmt lag ich nun auf dem Boden und konnte mich kaum noch bewegen.
Wieder kam er auf mich, doch anstatt eines Trittes tat der etwas das die Höllenschmerzen gar nicht mehr so schlimm erscheinen ließen.
Schmerzen die nicht körperlich waren sondern seelisch, waren furchtbar.
Er beugte sich zu mir runter und riss mir meine Maske vom Gesicht.
„Die wirst du fürs erste nicht mehr brauchen und nun komm, steh auf"
Er stand nun wieder auf und trat mich leicht mit Fuß an wie ein Sklavin die gehorchen musste.
Es war nicht mein Ego was verletzt wurde es war meine Ehre und meine Würde, die er mir vom Gesicht gerissen hatte.
Ein Mensch hatte mich bloßgestellt, niedergestreckt und besiegt. Und das zum 2 mal an einem Tag.

Wie ein Niemand, wie eine Gefangene stand ich zitternd auf, meine Beine wackelten und ich hielt mir den Bauch.
Ohne ein Wort von mir zu geben  nahm ich meinen Umhang der auf einem Tisch in einer Ecke lag und zerriss ihn.
Das eine Stück Stoff verband ich um meinen Bauch und stoppte so die Blutung, fürs erste.
Jede Bewegung schmerzte und bei jedem Schritt verlies mich meine Würde immer mehr.
Ich hatte versagt, zwei mal an einem Tag wurde ich von den Menschen besiegt.
Meine Stärke, meine Macht hatte ich verloren.
Der Hauch der mir von meiner wahren Stärke übrig geblieben war, war nicht stark genug um gegen manche Menschen anzukommen.
Es war hoffnungslos, ich musste es einsehen ich war nicht mehr eine Prinzessin der Allwissenden.
Ich war nicht mehr unbesiegbar und unverwundbar.
Und ich war nicht mehr stärker als die Menschen, ich war keine Prinzessin mehr von Ihnen, ich war nicht mehr Ihnen übergestellt ich war Ihnen gleichgestellt.

Ich lief dem Kerl hinter her hielt aber um die 2 m Abstand zu ihm.
„Mein Meister will dich sehen"
Begann er, doch ich antworte ihm nicht.
„Bei dem Kampf gegen Basara. Hattest du erstaunliches Talent in der Selbstheilung gezeigt"
Wieder bekam er keine Antwort.
Ich konnte mich nur so schnell Selbstheilen da ich den einen kleinen Teil meiner Kraft eingesetzt hatte, doch bis der wieder funktionstüchtig ist, wird es noch eine Weile dauern.
„Du scheinst wohl nicht sehr gesprächig zu sein. Auch gut, solange du meinem Meister das Jutsu zeigst welches du angewendet hast. Oder ihn mit dieser Gabe die du besitzt helfen kannst. Musst du auch nichts sagen"

Es war kein Jutsu, zwar kann ich diese Gabe auf andere anwenden, doch meine Kraft hat nicht mal gereicht um meine eigene Wunde zu schließen, wie sollte sie reichen um eine andere Person zu heilen!
„Falls du noch sauer wegen deiner Maske bist, kann ich dich trösten, nachdem du ihm geholfen hast kannst du sie wiederhaben. Sie scheint dir ja viel zu bedeuten"

Meine Maske war nichts mehr wert, mein Gesicht war für jeden sichtbar. Das letzte bisschen Würde was mir geblieben war, hatte er mir weg gerissen.
Meine Gedanken kreisten nur so wild umher, dass ich mich auch nicht wirklich darauf konzentrieren konnte was als nächstes geschah.

Mondprinzessin (Naruto FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt