Fallen Angel [Min Yoongi FF]

Kapitel 7

Yoongis POV

Als ich aufwachte, plagten mich immer noch die üblen Kopfschmerzen, die ich in der vergangenen Nacht schon bemerkt hatte. Das war aber auch das einzige woran ich mich noch erinnern konnte. Alle Ereignisse, die ich nach meiner Ankunft in der Wohnung erlebt hatte, waren wie ausradiert. Dreckiger Alkohol. Und doch hielt es mich nicht davon ab, den lästigen Schritt immer wieder zu wagen. Ich sollte umgehend damit aufhören...

Ivys POV

Er sah echt fertig aus. Auch wenn es dunkel war, fielen mir die dunklen Augenringe in seinem Gesicht auf. Was war nur los mit ihm? Es stand mir nicht zu das zu fragen. Ich belästigte ihn und das wusste ich nur zu genau. Jedoch war ich mir gestern Abend nicht mal sicher, ob er mich überhaupt erkannt hatte. Sein Alkoholpegel war ziemlich hoch.

Ich verspürte den Drang zu ihm zu gehen, riss mich aber gerade nochmal zusammen. Was sollte das denn? Ich machte mir Sorgen über einen Typen, der mich nicht ausstehen konnte. Super.

Als ich Suji erzählte was passiert war, riet sie mir, ich solle ihn beobachten. Das kam gar nicht in Frage. Ich verfolge doch keine Leute, das grenzt schon an Stalking! Andererseits klang es ziemlich verlockend. Ich wollte herausfinden was mit ihm los war. Ich wollte ja nur helfen.

Doch bevor ich ihrem "guten Rat" folgen konnte, beschloss ich sie auf die Sache anzusprechen, die sie mir nicht erzählen wollte. Seitdem verhielt sie sich nämlich sehr komisch.

Ich sah von meinem Bett auf und schaute zu ihr herüber. Wir lagen beide auf unseren Betten und verbrachten unsere Freizeit mit faulenzen. "Suji?" Ich erhielt nur ein leises "Hmm?" von ihr. "Ist eigentlich irgendwas passiert in den letzten Tagen?" Ich sah förmlich wie sich ihre Alarmglocken anschalteten. Wahrscheinlich hatte das kleine Männchen in ihrem Kopf den Alarm-Knopf betätigt.

Ruckartig setzte sie sich auf. "N-nein, es ist nichts passiert." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Jetzt sag schon. Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst." Sie seufzte. "Na gut..."

Und dann legte sie los: "I-Ich ... war an dem Abend als du Yoongi den Zettel gebracht hattest bei Kyo. Wir wollten einen lockeren Abend mit einander verbringen, so wie das Freunde nun mal so tun. Und dann...-" Sie stoppte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. "Und dann?", hakte ich nach. "Es ging alles so schnell und-" "Suji." Ich musterte sie eindringlich. Sie hob den Kopf. "Mein Gott Ivy, wir haben mit einander geschlafen!" Ich runzelte die Stirn. Jetzt wurde mir so einiges klar. Aber warum sie so aufgebracht war, verstand ich immer noch nicht.

"Suji, du überdramatisierst das ein wenig", schmunzelte ich. "Ivy, wir... Du verstehst das nicht. Das ist Kyo. Kyo! Unser bester Freund Kyo. Wir kennen uns schon so lange und ... so etwas machen beste Freunde doch nicht, oder?" Sie war schon ganz außer Atem. "Nur weil ihr euch schon lange kennt, heißt das ja nicht das ihr das nicht dürft und jetzt mal ganz unter uns: Ich weiß, dass du schon seit längerem ein Auge auf ihn geworfen hast." Meine Augenbrauen bewegten sich nach oben. Verlegen guckte sie auf den Boden. Wenn sie weiter an ihrem Armband gerissen hätte, wäre es kaputt gegangen.

"Du hast doch Recht...", nuschelte sie. Mein Wissen bewundernd, klopfte ich mir selbst auf die Schulter. Wenn auch ziemlich unangebracht, aber ich tat es.

"Siehst du. Ihr solltet aber trotzdem darüber reden", schlug ich ihr vor. "Ich weiß..." Ihr Blick wanderte wieder auf den Boden. Ich stand auf und nahm sie in den Arm. Als wir uns von einander lösten erhielt ich einen bedrückten Blick von ihr. "Und jetzt Kopf hoch, er wird dir schon nicht den Kopf abreißen. Immerhin wart ihr beide dran beteiligt." Jetzt lachte ich. Suji boxte mir gegen die Schulter. Das tat sie immer, wenn sie sich nicht anders wehren konnte. "Du siehst jetzt zu, dass du Yoongi verfolgst!" "Jetzt sei doch leise! Nicht das das noch jemand hört...", gab ich erschrocken von mir. Nun lachte sie.

[...]

Mittlerweile war es Abend geworden. Ich saß etwas abseits von der Bank, vor der Yoongi und ich gestern gestanden hatten.

Warte bis er aus der Tür kommt und geh ihm dann nach, hatte Suji gesagt. Man konnte nicht wissen, ob er noch raus gehen würde, geschweige denn überhaupt das Gebäude verlassen würde. Aber ich vertraute auf Sujis Worte. Wer weiß woher sie das wieder wusste.

In Gedanken versunken bemerkte ich fast nicht, wie sich die Eingangstür öffnete. Da es dunkel war, musste ich meine Augen anstrengen, um zu erkennen wer die Person war, die da gerade das Gebäude verlassen hatte. Zu meinem Glück war es wirklich Yoongi.

Ich war wirklich nicht stolz auf das was ich vorhatte. Seufzend wartete ich bis er das Gelände verlassen hatte und folgte ihm dann. Natürlich ohne ihn dabei aus den Augen zu verlieren. Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Es war nicht richtig was ich hier tat. Wenn er bemerken würde, dass ich ihm folgte würde er mich umbringen. Ich wollte unser Verhältnis nicht noch mehr verschlechtern.

Doch die andere Seite drängte mich dazu Sujis Plan auszuführen. Die neugierige und besorgte Seite. Es war falsch und ich hatte ein wenig Angst, aber diese Gefühle verdrängte ich für den Moment und folgte ihm.
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