Zwei Herzen - Ein Ball

Kapitel 6

Marco's POV.

Es war ein echt schönes Gefühl in Isa's Nähe zu sein. Sie war offen, nett, lustig und ich glaube ein bisschen verknallt in mich. Dieser Pappaufsteller von mir war wirklich ein bisschen viel. Ich meine, gut ausgesehen hat er ja, aber ans Original kommt er eh nicht heran :D.

Ich war froh, dass Isa und ihre Familie ihre Wohnung in der Nähe vom Brandenburger Tor hatten. So brauchten wir echt nicht lange laufen bis zum Hotel Adlon. Isa hatte mir schon einiges erzählt von Alex in der vergangenen Woche, aber ich freute mich darauf sie richtig kennen zu lernen. Außerdem, wer weiß was die nächsten Wochen noch so mit sich bringen. Isa und ich gingen neben einander her. Sie sagte nichts und ich erwischte mich dabei, wie ich sie anstarrte. Marco reiß dich zusammen! sagte mir mein Unterbewusstsein. Aber sie war so schön und so ein Mädchen wie sie hatte ich noch nie. Mein Handy klingelte und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich: Reus.

Mario: hey Bro. Wie geht's?

Ich: Hey Mario. Ziemlich gut. Dir?

M: Auch gut. Du sag mal ich hab gehört nächstes Wochenende gibt es ein Freundschaftsspiel zwischen BVB und Madrid. Was würdest du sagen, wenn ich zu dir komme und wir dort gemeinsam hinfahren.

I: Ja ich weiß. Ich kann ja noch nicht mitspielen. Also klar warum nicht. Ich hab aber dieses 'projekt' weißt du...

M: Ach das mit der Schule und so ne? Ja bring denjenigen einfach mit. Wird bestimmt lustig. Muss auflegen, Pep ist in der anderen Leitung. Bis dann Bro!

I: Jo bis dann.

Leicht perplex von seinem Vorhaben war ich doch ziemlich glücklich ihn mal wieder zu sehen. Ich wusste von dem Spiel was am darauf folgenden Samstag war. Es war direkt in Madrid weswegen ich doch noch hier und da ein paar Sachen erledigen musste. Außerdem wusste ich nicht mal ob Isa überhaupt Lust dazu hätte.

"Marcooooo!"

"Was? Warum schreist du so?"

Mit Händen in ihren heißen Hüften stand Isa vor mir und sah mich seltsam fragend an.

"Ich hab dich jetzt schon zweimal gefragt ob das Mario war der angerufen hat."

"Achso. Ja sorry. Ja war er. Er hat mir gesagt er kommt nächste Woche her und wir fliegen zusammen zu dem Freundschaftsspiel nach Madrid. Und ich also... Naja... Hättest du vielleicht Lust mitzukommen.?"

In ihren Augen sah ich die pure Freude und das lächeln auf ihren Lippen wurde immer breiter. Mit einem ziemlich gekreischten ja sprang sie mir an den Hals und umarmte mich. Ich konnte grade so mein Gleichgewicht halten sonst wären wir beide ziemlich unsanft auf den Boden geknallt. Ihre Umarmung ließ mein Herz ein bisschen hüpfen und ich glaube, dass ich sogar ein bisschen rot wurde im Gesicht. Als sie mich wieder losließ starrte sie mich an. Gott Marco was hast du jetzt wieder falsch gemacht? Und mein Gewissen könnte sich ruhig mal ausschalten zwischendurch.

"Ist alles klar? Die siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen!"

Ihr lachen war traumhaft.

"Kein Gespenst. Nein. Nur hätte ich nicht gedacht das du sich so freust."

"Marco du verwirrst mich. Ich bin ein riesen BVB Fan! Warum sollte ich mich denn nicht freuen?"

"Weiß ich auch nicht."

Kleinlaut und verlegen fuhr ich mir durch die Haare und senkte meinen Blick. Warum wurde ich nur immer so scheiße nervös in ihrer Gegenwart?

Wir gingen weiter, als ich mich wieder gefangen hatte und kamen kurz vorm Hotel zu einer Kutsche. Alter war das Pferd schön! Gut, eigentlich ist Thomas Müller derjenige der gerne mit Pferden kuschelt, aber irgendwie mochte ich es und wollte es streicheln. Ich ging heran und wollte es berühren, als ich sah, dass Isa vor Angst erstarrt ein paar Meter weit stand.

"Isa? Was ist?"

"Ich... Ich mag Pferde nicht besonders. Schlechte Erfahrungen."

"Oh Achso."

Ich wollte zu ihr zurück gehen, aber mein Arm war immer noch in der Nähe des Pferdes. Ohne hin zu schauen merkte ich plötzlich einen großen Schmerz durch meinen Arm zucken. Als ich wieder hinsah, war das Gebiss des Pferdes in meinem Unterarm versenkt. Es wollte einfach nicht loslassen! Der Schmerz wurde immer schlimmer und ich hörte nur noch wie Isa einen Krankenwagen rief.

Isa's POV.

Ich sah nur noch wie das Pferd in Marco's Arm biss und nicht wieder losließ. Ich rief einen Krankenwagen und nur nach fünf Minuten war er auch schon da. Warum hab ich ihn nicht einfach davon abgehalten? Ich verstehe es nicht! Seit ich meinen Unfall hatte, hatte ich ein Gespür für so etwas entwickelt. Ich wusste genau wenn etwas schlimmes geschah. Und nun war ich so blind vor Liebe, dass das wieder in die Hose gehen musste. Toll Isa! Marco's Arm blutete so stark, dass ich fast nicht hin gucken konnte. Die Sanitäter waren voll bei der Arbeit, als mich einer von ihnen antippte.

"Entschuldigung. Ich wollte fragen ob sie eine Angehörige sind, dann können sie mitfahren."

"Ja. Ich... Ich bin die Freundin, wenn das geht."

"Die feste? Egal. Ja das geht steigen sie ein."

Wieso hab ich das gerade gesagt? Ich bin doch gar nicht seine Freundin! Na gut ich hatte mir inzwischen schon was erhofft, da auch er ziemlich seltsam mir gegenüber war. Aber warum gerade jetzt diese bescheuerte Aussage? Als ich einstieg war Marco schon voll mit Beruhigungsmitteln und bekam davon zum Glück nichts mit.

Auf dem Weg zum Krankenhaus schrieb ich Alex nun doch.

Ich: Hey. Ich wollte eben einen Überraschungsbesuch bei dir machen und Marco mitbringen. Sind jz aber auf weg zum Krankenhaus. Er würde von einem Pferd gebissen. :/

Alex: wie jz? Dein ernst??? O.o xD is ja krass! Keine verarsche?

Ich: NEIN MAN! keine verarsche! Soll ich dir ein Bild schicken von seinem halb aufgerissenem arm?

Alex: keep calm... Is ja so als ob du dir meeeega sorgen machen würdest... :D

Ich: MACH ICH MIR AUCH! ich schreib später nochmal.

Alex: sorry. :( okay.. :*

Ich konnte es nicht glauben! Da dachte sie wirklich, ich würde sie verarschen! Meinen Frust über Alex, der aber nicht sehr lange anhielt (ich konnte ihr nie lange böse sein) war weg, als wir am Krankenhaus ankamen und Marco's Arm immer schlimmer aussah.

Kurz bevor er in den Not-OP kam, flüsterte er leicht benebelt nochmal meinen Namen. Mir kamen die Tränen.