Zwei Herzen - Ein Ball

Kapitel 9

Mit einem Lächeln auf den Lippen wachte ich auf und sah, dass Marco mich angrinste und rot war. Der Bus stoppte und ich sah, dass wir endlich angekommen waren. Amsterdam! Eine Stadt die mit ihren alten schrägen Häusern und ihren vielen Grachten etwas hatte, was ich nicht beschreiben konnte. Wir hielten in einer der "Hauptstraßen" und stiegen aus so gut es ging. Die Menschen liefen dort herum wie Lemminge und rannten uns förmlich um. Eine doch ziemlich kleine Frau war so schnell unterwegs das sie mich umrannte und ich in irgendwelchen Armen lag, die ich nicht identifizieren konnte.

"Danke Marco."

"Ahm... Das Danke nehmen ich an. Nur Marco heiß ich leider nicht."

Als ich auf sah merkte ich das ich in Justin's Armen lag. Eigentlich hätte ich es merken müssen. Er war fast zwei Meter groß und richtig massig. Also er war schlank aber ziemlich stark. Und er war dunkelhaarig und trug eine Brille. Also das komplette Gegenteil von Marco.

"Sorry hatte ich nicht bemerkt."

Wie peinlich war das denn bitte schön? Um mich schnell wieder abzulenken ging ich um den Bus herum wie die anderen und holte meinen Koffer und meine Tasche. Als wir alle unsere Sachen hatten, gingen wir in eine kleine Seitenstraße. Die Häuser sind dort alle hoch und schmal und eng aneinander gebaut worden. Einige sahen so schief aus, dass man fast denken könnte sie fielen bald um. Das Viertel in dem wir waren war ein Künstlerviertel. Die Läden waren teilweise richtige Galerien. Bilderausstellungen, Skulpturen und und und. Einige waren Juweliere und bei einem blieb mir der Atem weg. Im Schaufenster an dem ich vorbei kam, sah ich eine Kette die vollbesetzten mit Brillanten war und in der Mitte war ein gelblich schimmernder Diamant. Als ich den Preis sah wollte ich ganz schnell weglaufen. Die Zahl war fünfstellig und überstieg definitiv mein Budget. Erst als Alex mich am Ärmel vom Fenster wegzog, merkte ich, dass alle schon beim Hotel waren. Kurze Zeit später hatten wir eingecheckt und ich war so froh ein Dreier-Zimmer mit Alex und natürlich Marco zu haben. Ich hatte einfach schon schlechte Erfahrungen mit vier und mehr Leuten in einem Zimmer und dann noch ein Bad teilen-ging gar nicht.

Das Zimmer war größer als ich dachte und es gab ein einfaches Bett, ein Doppelstockbett, ein separates Bad und für jeden einen kleinen Schrank. Das Fenster konnte man Gott sei dank ganz öffnen und wir waren und auch schnell einig wer wo schlief.

"Ich nehme das Einzelbett!"

Alex schmiss ihre Sachen rauf und sich hinterher.

"Gut. Dann Schlaf ich unten. Ich kann nicht klettern mit meinem kaputten Fuß."

Marco setzte sich unten aufs Bett, schmollte und hielt sich seinen Fuß.

"Spinner! Dann muss ich wohl oder übel den Affen spielen und rauf klettern."

Andem Bett selbst gab es keine Leiter. Aber die Seiten waren so hoch und stabil, dass ich mich locker abstützen konnte.

Ich stieg hinauf und legte meine Tasche auf den Schrank daneben. Der Koffer stand am Fußende des Bettes am Boden.

"Okay. Und was machen wir jz?"

Marco's Frage blieb erstmal unbeantwortet von uns, da sowohl Alex als auch ich keinen Schimmer hatten.

"Ich denke, wir richten uns erstmal ein und dann gehen wir uns mal das Hotel ansehen."

"Keine schlechte Idee. Aber ich hoffe dass unser kleiner Mr. Perfect nicht von zu vielen Leuten erkannt wird."

Als Marco "Mr. Perfect" hörte, sah er Alex nur böse an und verkroch sich im Schrank, um seine Sachen zu verstauen.

Nachdem wir alles ausgepackt hatten, machten wir das Hotel unsicher.

Das erste was mir auffiel war ein Schild wo drauf stand: HAPPY HOUR 17-18h every day :D

"Alter! Die machen hier happy hour! Wie geil ist das denn bitte!"

Ich schaute zu Alex und Marco und die mich nur verwirrt anstarrten.

"Was ist das?"

"Alex dein ernst jetzt? Guck mal... Der Essensraum hier hat eine Bar. Und in der happy hour gibt es zwei Getränke zum Preis von einem. Also so wie hier steht ein Bier kostet 4€ bekommst du in der happy hour zwei Bier für 4€."

"Mh... Achso."

Besonders interessiert hatte sie es nicht, aber sie hatte ja gefragt.

Marco hingegen wusste was ich meine und ging gleich hin.

"Wo willst du hin?"

"Na was trinken! Es ist jetzt 17.36 Uhr also ist noch happy hour. Nu kommt! Ich geb einen aus!"

Naja was sollte man schon machen bei so einem Angebot.

Wir gingen also zur Bar. Marco holte zwei Bier und stellte sie vor uns auf den Tisch. Alex und ich sahen uns an und lachten.

"Was?"

"Alex trinkt kein Bier! Also können wir beide anstoßen."

"Na wenn es so ist. Prost! Auf eine schöne Woche!"

Wir stießen an und schon lachten und erzählten noch eine Weile.

Später am Abend machte ich mich Bett fertig, da kam Alex in Zimmer gestürmt.

"Isa? Was machst du da?"

"Na wonach sieht es wohl aus?"

"Und ich hab gedacht wir machen die Stadt ein bisschen unsicher."

"Aber wir kennen uns hier doch noch gar nicht aus! Wir werden uns verlaufen und einem Killer in die Arme laufen und dann werden wir hier steeeerbeeen!"

"Du... Bist... Seltsam!"

"Ich weiß."

Nachdem mich Alex jedoch überreden konnte, gingen wir zu dritt durch die Straßen Amsterdams. Das der erste abend schon etwas außer Kontrolle geraten würde, wussten wir allerdings noch nicht.