1.Kapitel

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Das prächtige Kreuzfahrtschiff, in welchem nur die Reichsten der Reichen fahren konnten, aus der Hauptstadt Cordorá, befand sich seit ungefähr einer halben Stunde auf See. An Bord auch der König, die Königin und ihre zwei Söhne, welche unterschiedlicher nicht sein könnten, auf dem Weg zu ihrer Sommerresidenz auf der wunderschönen romantischen Insel Narado. Der eine Bruder war zwar jung und selbstbewusst, aber dennoch in seinem übermäßigen Stolz und mit seinem zierlichen Körper schwach. Der ältere weiser, muskulöser und sehr klug und sportlich. Sein Selbstvertrauen war nicht übertriebener Stolz sondern Ehrlichkeit. Aber trotzdem war er der Kronprinz und hatte die dementsprechende Position mit seinem Charakter verknüpft.

Man sah die 200m hohen Stahlmauern der Hauptstadt noch in der Ferne glänzen, während das Meer langsam stürmischer wurde. Schwarze Wolken zogen am Himmel auf und die Wellen wurden immer höher, woraufhin einige Menschen, sowie auch der jüngere der Brüder Maximilian, seekrank wurden. Aber nicht der zukünftige König Morrez, er liebte das Meer wie sein Leben.

Das Schiff schaukelte inzwischen gefährlich hin und her, da es zwar komfortabel und groß, aber nicht das widerstandsfähigste Schiff in ganz Norea war. Diese Tatsache war bisher nie schlimm gewesen, weil es auf diesem kurzen Weg eigentlich niemals Stürme gegeben hatte. Bisher war das Wetter auf dieser Strecke wirklich immer gut gewesen, weshalb man es auch den Sonnenscheinweg nannte.

Plötzlich erhob sich die See vor dem Schiff und ein riesiges Seemonster, mit einem Durchmesser der fast den des Schiffes erreichte, tauchte aus dem Wasser. Es war eher länglich und hatte bunte Farben, sodass es eher schön als ekelig war. Die riesigen rot leuchtenden Augen und die spitzen Zähne, von welchen einer so groß  wie ein ausgewachsener Mann war, sprachen jedoch eine andere Sprache. Das Monster schwang seinen Körper elegant durchs Wasser und erzeugt so eine mindestens 50 m hohe Welle, über die das Schiff gerade so kam, bevor sie gegen die Stadtmauer Cordorás klatschte und durch den Schwung so hoch spritzte, dass sogar etwas (wenn auch wenig) darüber schwappte. So ein unglaublich riesiges Seemonster, wurde in ganz Norea noch nie gesehen und die Menschen auf dem Schiff verfielen bereits in helle Panik. Was sollte man jetzt tun?

"Stopp, Stopp! Bitte!" rief der Kapitän "Wir tun Alles was du verlangst!", als ob es sich bei diesem Monster um ein menschliches Wesen handeln würde. Vielleicht war er verzweifelt, aber es war höchstwahrscheinlich, dass er mehr wusste, als alle anderen. Dann befahl der Kapitän, die ersten unteren Ränge in die Rettungsboote. Es war seltsam denn Angestellte und einfache Handelsreisende befanden sich darin. Warum sollte man diese vor den Reichen und Adligen retten?

Nur wenige Sekunden nachdem ihre Boote zu Wasser gelassen worden tat sich das Meer in einem riesigen Strudel auf und verschlang die kleinen Boote, das Seeungeheuer verschwand und die dunklen Wolken verzogen sich. Alles sah wieder völlig normal aus und die reichen Leute waren der Meinung, dass es das Beste wäre so zu tun als sei nichts geschehen.

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