3. Kapitel

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Ich und Picabo rauschten in Windeseile durch das Wasser. Ich wusste, dass ich wieder schneller sein würde. Ich war immer schneller! Um ehrlich zu sein, war ich eine der schnellsten Sirenen überhaupt. Das lag daran, dass ich das Schwimmen und das Meer einfach nur über alles liebte. Na ja eigentlich lieben alle Sirenen das Meer, aber ich gebe einfach immer alles um immer und immer wieder zu gewinnen. Auch wenn es das eigentlich gar nicht mehr gibt für mich...gewinnen verlieren...für Sirene ist sowas nicht mehr richtig. Ich hatte schon so viel in meinem Leben verloren, genauso wie die anderen Mädchen. Nur mit dem Unterschied, dass ich noch nie etwas für mich gewonnen hatte.

Aber jetzt hatte ich meine Freiheit und da sollte sich das wirklich ändern und bald würde ich auch eine Chance dazu bekommen. Ich war mir noch nicht sicher, ob sie mir das wirklich erlauben würde, aber wenn ja, war das meine Chance zu beweisen, dass ich die Freiheit verdient hatte. Oder eher nicht verdient hatte? Schließlich tat ich Menschen weh, auf unterschiedlichste Weise. Aber diese Menschen hatten es verdient, sie hatten mir dieses Leben und diesen Schmerz angetan, es war ihre Schuld, für ihren Luxus dieser reichen königlichen Familien musste das einfache Volk leiden. Sie hätten es verdient, dass ich sie opferte, dafür dass ich einmal im Leben frei sein durfte. Ich wünsche nur ich könnte auch den anderen armen Menschen, die das nicht verdient hatten damit helfen und sie nicht verletzen. Vielleicht helfe ich ja auch einigen von ihnen, wenn ich die Könige opferte. Ja ganz sicher würde ich das tun.

Picabos merkte, dass ich in Gedanken war. „Ilayda? Worüber denkst du nach?" Ich antworte: „Ich bin bereit! Ich will endlich etwas tun. Es ist schön hier bei euch, aber ich habe eine gute Ausbildung zur Attentäterin bekommen." Ich versank wieder in Gedanken.

Ich hoffte nur, dass die Sirene damit einverstanden ist. Die eine Sirene, meine Erschafferin. Sie war anders als die Anderen, älter, weiser, mächtiger und natürlich grausamer. Sie würde ein großes Opfer verlangen, konnte ich ihr so etwas geben? War das nicht gegen alle meine moralischen Vorstellungen? Was sollte ich nur tun? Nach allem was passiert war, schien es als sei ich noch immer nicht wirklich frei!

„Ilayda? Du hast aufgehört zu sprechen?" „Oh entschuldige ich war so in Gedanken. Weißt du welches Opfer meine Erschafferin verlangen wird?" Picabo zuckte die Schultern: „Das kann ich nicht sagen. Das ist bei jedem individuell. Aber habe es nicht zu eilig, ja. Ich weiß es erscheint dir jetzt richtig. Aber die Prüfung wird hart werden. Glaube mir."

„Ok OK, noch eine Runde?” Sie lächelte: „Ok aber du wirst sowieso wieder gewinnen!”

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