sexta

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Sie saßen einige Zeit schweigend da, bis Taehyung das Wort ergriff. "Jimin...",  begann er leise. "So kann das nicht weitergehen." Erschrocken hob der Angesprochene den Kopf. "Was meinst du denn?", fragte er mit zittriger Stimme, erstaunt über die Äußerung seines Freundes.

"Du wirst gemobbt.", seufzte Tae und fuhr sich mit der Hand über's Gesicht. "Aber Tae. So schlimm ist es nun wieder nicht.", empörte sich Jimin. Die Vorstellung, ein Mobbingopfer zu sein, gefiel ihm nicht, es ließ ihn schwach erscheinen, schwächer als er eh schon war. "Bis jetzt sind es vielleicht nur Sticheleien gewesen, aber du siehst ja selbst wie es sich steigert." Der Kleinere schüttelte entschieden den Kopf. "Taetae, du übertreibst. Ich bin sicher, das war nur eine einmalige Sache und-", an dieser Stelle wurde er von seinem besten Freund unterbrochen.

"Nein! War es nicht, Jimin!", verzweifelt war Taehyung aufgesprungen. "Ich habe Angst um dich, verstehe das doch. Ich verlange ja nicht dass du die Schule wechselst, aber dir etwas Hilfe zu suchen wäre schon angebracht!" Überrascht von dieser Reaktion starrte Jimin den Anderen an. "Beruhige dich doch.", er spürte wie ihm schon wieder die Tränen kamen. "Du bist alles, was ich an Hilfe brauche."

Kurz stutzte der Jüngere, redete aber dann weiter. "Nein, bin ich nicht. Was kann ich in so einer Situation denn schon ausrichten gegen diese Kerle?"

Verzweiflung sprach aus seinem Blick, während er das sagte. Jimin biss sich auf die Unterlippe. Natürlich konnte Taehyung nicht viel gegen die Clique halten aber er brauchte einfach nicht mehr, als die tröstenden Worte seines besten Freundes und es ging ihm besser. Besser genug. Jimin brauchte nicht noch mehr Trubel um seine Person.

Doch das schien Tae nicht zu verstehen, er stand immer noch sichtlich aufgebracht vor dem Kleineren.

"Ich will nicht länger zusehen.", sagte er nun leise. "Ich habe keine Lust, Beobachter zu sein, wie sie dich runterziehen. aber ich bin zu schwach. Und zu wenig widerstandsfähig."

Beide schwiegen jetzt. Jimin seufzte leise und stand ebenfalls auf. "Lass uns irgendwo anders hingehen. Wir könnten ja zu mir nach Hause, aber meine Mutter ist zu Hause. Und da wir die Schule gerade schwänzen..." Tae verdrehte die Augen. "Das ist ja auch wirklich ein Grund, um zu schwänzen, Idiot.", schmunzelte er. Der 'Idiot' grinste endlich wieder und zuckte mit den Schultern.

"Ich will aber trotzdem nicht nach Hause.", er rümpfte die Nase und verschränkte die Schultern.


untouchable | vminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt