4. Kapitel

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Das Badezimmer sah auch luxuriös aus, wie alles andere hier. Nicht einmal mein Badezimmer zu Hause sah so aus wie das hier.
Die Stimmung war vorher relativ entspannt, aber jetzt schaute er nur noch ernst und irgendwie bedrohlich.
Negan zog sein Hemd aus und legte mir bereits ein Handtuch hin, dann starrte er mich ernst an.
Ich bekam es mit der Angst zu tun.
     „Na los." sagte er wütend.
Ich zog meine Jacke aus und beobachtete seinen Blick. Würde er etwas sagen? Oder einfach nur darauf warten das ich mehr von mir ausziehe? Die Klamotten die ich anhatte gehörten nicht mir. Ich fand Sie in einem Laden, die Jacke war eher für Jungs gedacht, aber in einer Situation wie dieser hat man sich um solche Sachen keine Gedanken gemacht. Auch die Hose die ich anhatte hätte ich niemals in meinem normalen Leben angezogen.
Da Negan immer noch nichts sagte und mich nur ernst anstarrte, obwohl ich bereits meine Jacke ausgezogen hatte, musste ich davon ausgehen, dass gleich das passieren würde, woran ich gerade dachte. Ich legte meine Hände um meine Hose und beobachtete noch einmal ob er etwas sagen würde, aber er tat es nicht. Er wollte es wirklich. Ich hörte auf ihn zu beobachten. Mir wurde schlecht und mein Herz raste. Ich zog nun auch meine Hose langsam aus und stand nur noch mit meiner Unterhose und einem T-Shirt, vor ihm.
Er kam langsam näher und seine Hände gingen langsam runter zu seinem Gürtel den er langsam öffnete.
Sein Atem war mir extrem nahe und ich konnte nichts hören, außer meinem Herzschlag, der so schnell war, dass ich versuchen musste ordentlich zu atmen. Vielleicht wäre es besser falsch zu atmen um in Ohnmacht fallen zu können und all das hier zu überspringen, andererseits würde er mich dafür vielleicht bestrafen.
Er bückte sich etwas zu mir runter und ging mit seinem Mund ganz dicht an mein Ohr, seine Hände legte er dabei sanft auf meine Hüften.
     „Das war 'ne Probe."
Mein Herz fühlte sich an, als würde es aufhören zu schlagen.
     „Hätte nicht gedacht dass du mitmachst, wie weit wärst du noch gegangen? Du gefällst mir." er lachte.
Ich ging etwas zurück und war wieder einmal schockiert von diesem Mann.
     „Ist das dein ernst?" fragte ich ihn und war doch gleichzeitig erleichtert.
Er machte sich einen Spaß daraus und lachte immer noch, aber die Tatsache, das er mich nur verarscht hatte, beruhigte mich sehr. Ich hab gedacht er würde mich Vergewaltigen. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Wieder ist es passiert. Wieder habe ich ihn falsch eingeschätzt, aber er hat es herausgefordert.
     „Ach komm schon, glaubst du wirklich ich hätte dir was angetan? Hast du schon wieder vergessen warum du eigentlich hier bist?"
Ich bin also wirklich hier, damit er mich beschützt.
Ich konnte meine Mimik nicht auflockern und meine Hände verkrampften beim festhalten meiner Klamotten.
Negan kam zu mir.
     „Wenn ich dir eins versichern kann, dann das es im Sanctuary keine Vergewaltigungen gibt. Es gibt zwar Gewalt, aber nicht das."
Er versuchte mich zu beruhigen? Ich war gar nicht mehr aufgeregt, ich war wirklich erleichtert über die Situation, aber ich fragte mich ernsthaft, wie Negan richtig tickt und was genau in seinen Gedanken vor sich ging.
     „Ich warte nebenan, geh du zuerst" sagte er lächelnd, während er seine Hand auf meine Schulter legte und dann an mir vorbei ging.

Das war nicht meine erste Dusche hier, allerdings meine erste verwöhnte Dusche. Es tat so gut und einen Moment lang vergaß ich das die Welt sich da draußen dem Untergang neigt. Ich wickelte mich in das Handtuch ein und ging ins Schlafzimmer.
Negan saß auf dem Bett und grinste mich an.
Er fand es vermutlich immer noch witzig und ging duschen.
Auch ich grinste, als ich ihn lächeln sah. Ich verstand nicht richtig wie das passieren konnte, aber tatsächlich konnte ich behaupten, dass es mir gut ging, obwohl er mich gerade eben noch verarscht hatte und ich panische Angst hatte.

Ich sah das Kleid an, welches wirklich wunderschön aussah, ich war überrascht, dass Sie wussten welche Größe ich trage.
Ich zog es an und stellte mich vor dem Spiegel. Ich konnte es immer noch nicht glauben.
Mein Haare hatte ich offen aber komplett trocken waren sie noch nicht.

Rot oder Schwarz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt