Ich fand Lucy im Gewächshaus und stellte mich neben Ihr, ich konnte noch nicht ganz glauben, was mir eben diese Frauen erzählt hatten und vor allem nicht das Negan mich jetzt beobachten will.
„Wo warst du? Gehts dir gut?" fragte Sie flüsternd.
„Wusstest du das Negan sechs Ehefrauen hat?" flüsterte ich ihr schockiert zu und half Ihr dabei ein paar Tomaten zu pflücken.
„Ja, aber wie geht es dir?"
„Sechs?! Ich meine wir leben in einer Apokalypse und der Kerl denkt nur an Frauen? Und wusstest du das sein Zimmer total luxuriös aussieht?"
„Ja das konnte ich mir schon denken, aber was wollte er von dir?"
„Er wollte das ich von nun an eine Weile dort übernachte."
„Was?!" schrie Lucy so laut dass sich alle nach uns umschauten und uns für kurze Zeit skeptisch anstarrten.
„Bist du jetzt auch seine Ehefrau oder so was?"
„Nein. Er will herausfinden wer mir das Leben zur Hölle macht."
„Jesse, das hättest du mir auch sagen können, warum verheimlichst du mir das denn? Weißt du wirklich nicht wer das war?"
„Naja ich kann dir sagen dass der eine Typ kurze braune Haare hatte und der andere etwa mittlere blonde, aber hier sind hunderte von Menschen ich habe Sie nur am ersten Tag hier gesehen und dann nie wieder."
„Komisch." sagte Lucy und legte eine Tomate in den Korb.
„Ja ... vielleicht sind Sie ja geflüchtet."
„Nein, komisch das Negan sich um dich sorgt, hast du dir den Typen mal angeschaut? Du findest es doch selbst komisch das er sechs Ehefrauen hat, außerdem ist er brutal und gewalttätig. Glaubst du das die Frauen alle freiwillig mit Ihm schlafen? In seinen Augen funkelt das Böse, der Teufel! Ich will dich nicht beunruhigen, aber mich beunruhigt es dass sich ein Kerl wie dieser um dich Sorgen will."
Sie hatte recht, mir kam das alles auch ziemlich merkwürdig vor.
„Was meinst du was er mit mir vor hat?"
Sie sah mich an und wusste vermutlich selbst nicht so richtig was die richtige Antwort darauf war. Es wurde Abend und wir unterhielten uns eine Weile über das Leben wie es vor dem Virus war, wir stellten fest, das wir beide kein sonderlich schönes Leben hatten und sich, abgesehen von den Beißern, nicht viel von unserem jetzigen unterscheidet.„Da bist du ja." sagte ein Mann neben mir, der sein Funktelefon aus seiner Jacke kramte und jemanden mitteilte wo ich bin. Er war derjenige, der Negan schon den ganzen Tag hinterher rennt.
„Negan sucht dich."
Ich starrte auf die Tomatenpflanzen die alle keine reifen Früchte mehr trugen und wurde wieder nervös. Es war bereits dunkel und Lucy und ich hatten uns die ganze Zeit unterhalten und dabei die Zeit völlig vergessen.
Lucy blickte mich an und erkannte meine Nervosität, auch Sie sah angespannt aus.
Negan hatte mich schon den ganzen Tag im Visier, das machte mir Angst.
„Na endlich, hast du unsere Vereinbarung vergessen?" fragte Negan, der zu uns kam. Er hatte seinen Baseballschläger über seine Schulter geworfen, Sie war voller Blut, ehrlich gesagt machte mich dieses Ding noch nervöser als ich es eh schon in seiner Anwesenheit war.
„Lucy, richtig?" sagte Negan.
Sie nickte und riskierte es nicht ihn in seine Augen zu schauen.
„Wenn du entschuldigst, würde ich deine Freundin gerne mitnehmen. Ich möchte sicher gehen, dass die scheiß Kerle ihr nicht noch einmal zu nahe kommen."
„Natürlich." sagte Sie und ging.
Er lächelte und wartete darauf das ich ihn folge.
„Also?" fragte Negan, aber bei dem Anblick seines Baseballschlägers hatte ich Angst er würde mich damit jeden Moment zu Tode schlagen. Seine Klamotten waren auch voller Blut, nicht das ich in der Zeit noch kein Blut gesehen hätte, oder ich es eklig finden würde, ich fragte mich nur wessen Blut das war und was er getan hat um so qualvoll sterben zu müssen.
„Dave. Sei so nett und halte Lucille." sate Negan und übergab seinen Baseballschläger, den er scheinbar Lucille nannte, dem Mann.
Ich ging langsam zu Negan und lief neben ihm. Wir waren wieder auf dem Weg zu sein Zimmer. Zu seinen Ehefrauen. Zu seinen sechs Ehefrauen. Sechs, verdammte scheiße.
Auf dem Weg dorthin wurden wir angestarrt. Besser gesagt ich, wurde angestarrt.
Ich ging in das Zimmer rein und stand einfach nur da, seine Frauen waren nicht hier, was mich überraschte. Dave übergab ihn seinen Baseballschläger und als er ging, machte Negan die Tür zu.
Er stellte seinen Schläger in einer Ecke ab und warf seine Jacke dazu.
„Was? Hast du gedacht meine Ehefrauen sind hier?" fing er grinsend an.
Ich nickte und setzte mich auf die Couch.
„Nein ... Sie haben ihre eigenen Zimmer. Ich brauch keine sechs Frauen die hier übernachten."
Er setzte sich wieder auf den Sessel.
„Das Blut, ist von einem Beißer." sagte er ernst.
Ich blickte auf und war erleichtert das zu hören. Ich hatte wirklich damit gerechnet, dass es von einem Menschen sei.
„Es gab ein paar Komplikationen, wir haben einige Feinde und die haben uns ein paar ihrer toten Freunde aufgehetzt."
„Wurde jemand verletzt?"
„Außer den toten, keiner."
Ich fühlte mich von Sekunde zu Sekunde entspannter und hatte beinahe wieder einen normalen Herzschlag.
„Sie heiraten mich freiwillig, nicht weil ich es Ihnen befehle. Mir ist bewusst dass Sie es wegen Ihrer Vorteile tun."
Ich fühlte mich schlecht, dass ich mir durch all dieser Geschichten, von denen ich noch nicht einmal weiß ob Sie wahr oder falsch sind, ein Vorurteil gebildet habe in jeder Hinsicht. Vielleicht war er ja doch nur ein ganz normaler Mann.
„Komm mit." sagte er.
Wir gingen in den Raum nebenan, in dem ein Bett stand.
Er setzte sich und machte mir deutlich, dass ich mich dazu setzen sollte, was ich auch tat.
„Du schläfst hier in den nächsten Tagen, ich schlafe nebenan auf der Couch, wenn also etwas ist dann höre ich das und kann das ganze sofort beenden."
„Okay ..." sagte ich leise.
Auf einmal kam er näher und wieder wurde ich total nervös.
Er strich mit seiner Hand einige Strähnen aus meinem Gesicht. Er entdeckte meine Narbe.
„Du hast viel scheiße durch gemacht." sagte er.
Er nahm seine Hand weg und stand auf.
„Also, ich werde mir eben mal das Blut von meinem Körper waschen gehen, danach gehen wir was essen."
Er legte mir ein Kleid hin. Ein weißes kurzes, es sah ziemlich schön aus, aber seid der Apokalypse sah ich keinen Sinn mehr darin ein Kleid anziehen zu müssen. Das ich jemals wieder eins tragen würde, hätte ich nicht gedacht.
„Ein Kleid?"
„Ach komm schon ... hat dir das denn niemand gesagt? Heute ist mein Geburtstag und der muss gefeiert werden. Auf dem Dach sind ein paar Leute versammelt zum Essen – nichts großes aber dieser Tag muss doch gefeiert werde."
Dieses grinsen. Sein grinsen war durchdringend und ich konnte nicht zuordnen, ob es ironisch oder ernst wahr. Es gibt also eine Art Dinner auf dem Dach, nur für Negan. Er meinte es ernst, er beobachtet mich wirklich und deswegen soll ich mitgehen und damit ich vermutlich nicht aus der Reihe tanze, legt er mir ein Kleid hin? Es war nicht falsch, ich fand es irgendwie gut. Ich hatte wirklich Angst, das man versuchen würde mich noch einmal an Negan auszuliefern oder mir das Leben einfach nur schwerer zu machen, aber er war wirklich hier um aufzupassen, oder?
„Das Bad ist gleich neben dem Schlafzimmer also wenn du duschen willst oder mal für kleine Mädchen musst, weißt du Bescheid."
Ich nickte und zum ersten mal seid Dem Virus lächelte ich.
Er verschwand ins Bad, ließ aber die Tür offen.
„Worauf wartest du? Komm mit." sagte er und in seiner Stimme lag eine düstere Wolke.
Ich starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an und wusste nicht was ich sagen sollte.
Erwartet er gerade ernsthaft von mir, dass ich ihn unter die Dusche begleite? In einem Raum neben mir stand ein Baseballschläger mit dem er mich verprügeln könnte, was soll ich machen? Auf einmal fühlte ich mich nicht mehr so wohl. Darum ging es also. Deswegen kümmert er sich um mein „Wohl"? Hatte er nicht für so etwas seine Ehefrauen?
Ich stand auf und folgte ihn einfach, dabei verzog ich keine Mine, wenn er wirklich der ist, für den ich ihn momentan halte, müsste ich zeigen wie stark ich bin und das er mich nicht fertig machen kann, ich wollte nicht damit enden, seinen Baseballschläger ins Gesicht zu kriegen, alles nur das nicht.
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Rot oder Schwarz?
Fanfic„Ich fühlte mich fehl am Platz." „Ich glaube du warst da genau richtig. Er hat dich doch beschützt oder nicht?" „Ja er ... hat uns gerettet ..." meine Stimme wurde langsamer und leiser. Er hat uns gerettet und ich hab mich noch nicht einma...