Chapter one

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Niall's Sicht

"Niall!" schreit Freya mal wieder durchs Schloss. Kann sie nicht einmal ihren Mund halten? Mir fünf Minuten Pause lassen? Nein unser Prinzesschen doch nicht. Genervt gehe ich die lange Treppe hoch, einen Aufzug gibt es leider nicht, und klopfe bei ihr an. "Was willst du jetzt schon wieder Freya?" Nur ich darf so mit ihr reden, weil sie weiß das wenn sie mich anmotzt aufgeschmissen ist. "Wenn schon Prinzessin oder Hoheit Freya!" motzt sie als die Tür sich öffnet und ich verdrehe die Augen. "Also?" fragend sehe ich sie an "Ich will ein Glas Wasser" ungläubig sehe ich sie an. "Ist das dein ernst?" "Nach den ganzen Jahren solltest du mich kennen Niall" ergeben schlurfe ich die Treppe runter und mache ihr ein Glas Wasser. Ich hasse sie. Abgrundtief. Dieses durchtriebende Miststück nutzt mich aus wo sie nur kann. Aber noch mehr hasse ich meine Eltern. Hätten sie mich nicht vor dem Schloss ausgesetzt hätte ich wahrscheinlich ein ganz normales Leben gehabt, aber nein jetzt bin ich der Butler einer extrem frechen und vorlauten Prinzessin. Naja ist wahrscheinlich besser als in einem Heim. "Niall wo bleibst du?" Halt die Klappe. Bitte. "NIALL?" Fick dich. Es ist doch nicht besser. Ich gehe schnell wieder hoch und verschütte dabei einen Schluck vom Wasser auf dem teuren Teppich. Klasse das darf ich jetzt auch noch trocknen sonst bringt mich William um. Aber wofür hat man sonst einen Butler? Kommt oben an "Freya?" "Endlich du brauchst auch immer ewig" Tief ein und aus atmen. Du darfst keine Prinzesschen schlagen. "War es das?" "Ehm...ne Puffel hat seine Spielmaus verklüngelt kannst du sie suchen?" Erster Prinzessinenmord seit langem. "Okay..." scheiß Vieh. Vor allem dieser Name, Puffel, erinnert mich an Pantoffeln und die schmeißt man ja in jede Ecke...ich sollte Puffel vielleicht mal aus dem Fenster werfen. Das ist echt eine Überlegung wert. Dann macht Puffel "Puff" und macht mir nicht noch mehr Arbeit. Ich suche also das ganze Zimmer nach dieser doofen Spielmaus ab, davon hat er wohlgemerkt mindestens fünfzehn, bis ich sie unter dem Bett von unserem Prinzesschen finde. "Hier hast du sie" drückt sie ihr in die Hand "noch was?" nachdenklich sieht sie mich an. "Nein erstmal nicht" ich drehe mich um und gehe aus ihrem Zimmer, im Flur treffe ich auf William der nicht gerade erbaut aussieht. "Junge was hast du mit dem Teppich gemacht? Da ist ein Fleck" ich sehe zu Boden und murmel "Das ist nur Wasser" er knirscht mit den Zähnen. Oh oh das gibt Ärger. "Nur Wasser? Weißt du was dieser Teppich gekostet hat? Wie viel Schaden du damit anrichten kannst? Du bist dumm." ich schlucke. Wie oft hat er mir das schon gesagt? "Ich weiß. Es tut mir leid" "Okay ich mach das sauber Niall und du bringst Prinzessin Freya zu König Louis." "Worum geht es?" sehe ich ihn neugierig an "Nicht so neugierig. Nun mach schon." seufzend klopfe ich also wieder bei Freya an. "Was ist?" sie sieht mich fragend an "Ich soll dich zu König Louis bringen" "Was will er?" ich zucke mit den Schultern "Keine Ahnung" sie verdreht die Augen, kommt aber mit als ich die Treppe hinunter gehe und durch die ganzen Gänge laufe. "Wieso nennst du meinen Vater König aber mich nicht Prinzessin?" das werde ich dir nicht sagen. "Weiß nicht. Tut mir leid eure Hoheit" sage ich leicht ironisch. "In Zukunft werde ich nur noch so mit ihnen reden" sie sieht mich erst verwirrt an grinst dann aber zufrieden. Miststück. Ich halte vor dem Büro ihres Vaters und klopfe an, ja es ist hier alles relativ modern, als ein "Herein" ertönt öffne ich ihr die Tür und warte bis sie hinein gegangen ist bevor ich sie wieder schließe. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache, will aber keinen Fehler begehen und mache mich auf den Weg in mein kleines aber feines Zimmer, welches ich seit Jahren bewohne. So viel und oft ich über die Menschen hier auch schimpfe, sie sind meine Familie. Sie haben mich großgezogen, zu dem gemacht was ich jetzt bin. Ich habe ihnen mein Leben zu verdanken und nicht meinen Erzeugern die sich einen Dreck um mich gekümmert haben. Manchmal will ich hier aber auch einfach nur weg, jeden Tag von einer Prinzessin von vorne bis hinten ausgenutzt und verarscht werden ist nämlich alles andere als ein Traumjob und viel kriege ich dafür auch nicht. Ich kann froh sein das ich hier umsonst wohnen darf ansonsten wäre ich ziemlich aufgeschmissen und meine Anschrift würde wahrscheinlich "Unter der Brücke am zweiten Pfeiler" heißen. Nein das war kein Scherz auch wenn es so rüber kam. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und betrachte die Bilder an der Wand gegenüber. Prinzessin Freya als Baby, als Kleinkind, Kind, Teenager und jetzt auf den meisten Fotos bin ich mit drauf genauer gesagt auf denen bis ich vierzehn und sie dreizehn war, ab dann musste ich den Job als Butler antreten, auf den ich mein ganzes Leben lang vorbereitet wurde. Freya und ich waren als Kinder unzertrennlich weil wir nur uns hatten, wir waren beste Freunde bis ich ihr Butler wurde und sie angefangen hat mich wie ein Stück Dreck zu behandeln. Ich war auf einmal nicht mehr gut genug für sie und dieser Gedanke tut weh. Wirklich weh. Ich dachte das unsere Freundschaft trotzdem bestehen bleibt, sie hatte es mir schließlich versprochen doch alles was mir von ihr geblieben ist ist ihr eingebildetes und zickiges Verhalten mir gegenüber. Ich sollte die Bilder eigentlich abnehmen doch irgendwas hält mich davon ab nur weiß ich nicht was. Als es klopft muss ich ein aufstöhnen unterdrücken und setze mich auf. "Herein" die Türklinke wird runtergedrückt und William sieht herein. "Du solltest besser nach Prinzessin Freya sehen, sie ist gerade wutentbrannt und mit Tränen in den Augen auf ihr Zimmer gerannt." Wusste ich es doch das es nichts gutes war. "In Ordnung ich gehe nach ihr sehen."

Der Butler || 》Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt