Kapitel 5

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Foto von Arthur Sales als Jack

Lias Sicht

Kurz bevor das Flugzeug landet wacht Lia auf. Sie sieht aus dem Fenster und genießt den Ausblick. „Sieh mal! Da ist der Eifelturm“, ruft Jamie die neben ihr sitzt aufgeregt und deutet aus dem Fenster. Lia blickt in die Richtung in die Jamies Finger zeigt und wirklich, da steht der Eifelturm.

Sie beobachtet ihn und sieht ein schwarzes Schimmern. Plötzlich überkommt sie ein ungutes Gefühl. „Hast du das gesehen?“, fragt sie ihre beste Freundin. „Was sollte ich gesehen haben?“ „Na dieses dunkle Schimmern am Eifelturm“, erwidert sie. „Hm. Nein, ich habe nichts dergleichen gesehen.“ „Dann werde ich es mir wohl nur eingebildet haben“, seufzt Lia. Doch tief in ihrem Inneren weiß sie, dass es nicht nur eine Einbildung war. Sie weiß, dass es irgendetwas zu bedeuten hat. Nur was?

„Wir bitten sie ihre Sicherheitsgurte anzulegen, da wir in kürze am Flugplatz in Paris landen werden. Danke für ihr Verständnis“, dröhnt die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern. Gehorsam legt Lia den Sicherheitsgurt an und hilft Jamie den ihren anzulegen, da sie einige Probleme dabei hat. Gute fünf Minuten später steht das Flugzeug auch schon auf dem Landeplatz. Lia schnallt sich und auch Jamie ab, denn sie scheint sich wirklich mit dem Gurt angefeindet zu haben. Lachend steigen sie mit dem Rest ihrer Klasse aus.

Nach einer viertel Stunde haben sie alle fertig ausgecheckt und steigen in den weißen Reisebus, der bereits vor dem Flughafen auf sie wartet. Im Bus setzt sich Lia wieder neben Jamie, die bereits hinter James Platz genommen hat. „Du kannst ihm wohl nicht fern bleiben, was?“, flüstert Lia leise in Jamies Ohr. „Nein, wieso sollte ich auch?“, flüstert diese genauso leise zurück. Die beiden lehnen sich in ihren Sitzen zurück und bewundern die Pariser Innenstadt.

Als sie bei ihrem Hotel angekommen sind, entfährt der halben Klasse ein ehrfürchtiges wow. Und sie haben alles Recht dazu. Das Hotel ist eindeutig das Geld wert. Es riesig zu nennen wäre wahrscheinlich die Untertreibung des Jahrhunderts. Es ist einfach gigantisch. Fast die gesamte Vorderseite besteht aus Glas und vor dem Hotel ist der grünste Park den Lia jemals gesehen hat.

In der Mitte des Parks steht ein wunderschöner Springbrunnen und Kreisförmig darum angeordnet stehen neun Engelsstatuen. Der Rest des Parks ist synchron angeordnet. Auf jeder Seite des Brunnens sind Blumenbeete mit den wundervollsten Blumen bestückt die Lia seit langem gesehen hat. Die Beete werden von Buchsbäumen gesäumt und auf beiden Seiten des Hotels scheint ein kleines Waldgrundstück zu sein. „An diese Umgebung kann ich mich eindeutig gewöhnen“, seufzt Sophia mit träumerischem Blick neben ihr. „Ich mich auch“, stimmt Lia ihr zu.

Die Klasse bleibt staunend stehen um die Pracht des Parks zu bewundern. „Weiter, weiter! Ihr habt später noch genug Zeit euch alles anzusehen“, scheucht Frau Professor Richard ihr Klasse auf. Da die ganze Klasse genau weiß, dass mit ihr nicht gut zu spaßen ist, bewegen sie sich Richtung des Einganges fort. Als Lia mit ihren Freunden die Lobby des Hotels betritt, bleiben sie ehrfürchtig stehen.

„Dieses Hotel sieht eher so aus, als sei es für superreiche erbaut worden“, flüstert Sophie ihr ins Ohr. „War auch ursprünglich so geplant“, antwortet eine raue Stimme, die Lia eine Gänsehaut verursacht. Doch nicht in einem schlechten Sinne, ganz und gar nicht, es ist genau das Gegenteil der Fall. Erschrocken drehen sich die zwei Mädchen um nur um einen wunderhübschen Jungen gegenüber zu stehen.

Langsam lassen sie ihre Augen über seinen Körper wandern. Er hat dunkelblonde, fast braune, Haare die er über die Stirn gekämmt hat und ihn fast bis zu den Augen reichen. Dichte Wimpern umrahmen seine nussbraunen Augen. Er hat eine gerade Nase, hohe Wangenknochen und ein sinnlich geschwungene Lippen. An seiner Oberlippe können sie einige Bartstoppeln erkennen. Da der bislang Unbekannte ein enges Hemd trägt, können die Mädchen seinen wirklich gut gebauten Oberkörper bewundern.

Luzifers TöchterWhere stories live. Discover now