Und zurück nach Hogwarts

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Als ich am letzten Tag der Weihnachtsferien im Zug sitze, teile ich mir wie auf der Fahrt nach Hause mit Draco, Pansy, Crabbe, Goyle und Blaise ein Abteil. Alle sind begeistert von meinem neuen Besen und erzählen von ihren Ferien. Als wir abends in der großen Halle sitzen ringe ich mit mir selber. „Draco, was wolltest du mir sagen, also das was du in deinem Weihnachtsbrief geschrieben hast." Dracos Löffel schwebt in der Luft und sein Blick wandert nervös zwischen seinem Löffel und mir hin und her. „Ähmm, können wir darüber später reden?" „Kein Problem." Verlegen widme ich mich wieder meinem Essen.

Draco und ich sitzen stumm vor dem grauen Kamin im Gemeinschaftsraum. Wir sitzen einfach nur stumm nebeneinander und warten dass der jeweils andere etwas sagt. Ich will mich gerade räuspern, als Draco das Wort ergreift. „Was ich dir sagen wollte, also das ist alles von der Erklärung her etwas Komplexer." „Fang an, ich habe Zeit, der Abend ist noch jung." „Also gut, na ja alles fing..." „Hey Leute." Pansy quetscht sich zwischen Draco und mich und grinst. „Ihr werdet es mir nicht glauben." „Pansy verschone uns von einer deiner vielen Beziehungsgeschichten. Das ist gerade wirklich nicht der richtige Zeitpunkt." Sie zuckt mit den Schultern und am liebsten hätte ich meinem Satz noch hinzugefügt, dass es auch nicht der richtige Zeitpunkt für sie war um sich zwischen Draco und mich zu setzen. Weiterhin herrscht diese drückende Stille, nur das Pansy diesmal zwischen Draco und mir sitzt. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest das es noch eine gute dreiviertel Stunde dauert bis Pansy frühestens ins Bett geht. Nach 20 Minuten gebe ich es auf und stehe auf. „Ich geh ins Bett. Gute Nacht, Draco." „Gute Nacht, Ally." Und dann verschwinde ich ein bisschen traurig und ziemlich wütend aus dem Gemeinschaftsraum. Als ich in meinem Bett liege und wieder mal über das was zwischen Draco und mir ist grüble, kommt Pansy rein. „Ally? Ally, bist du noch wach? Warum bist du vorhin so wütend einfach gegangen, ist irgendetwas passiert was ich verpasst habe?" Ich rege mich nicht und schließe die Augen. Eine Träne stiehlt sich aus meinem Augenwinkel und meine Gedanken streifen wieder zu Draco, wie er mich mit diesem ganz bestimmten Lächeln anlächelt, das Gefühl was seine Hände auf meiner Haut hinterlassen und die Schmetterlinge in meinem Bauch, die jedes Mal wenn ich an ihn denke alle nacheinander einen Salto machen.

Am nächsten Morgen beginnt der Unterricht wieder. Im Unterricht bin ich unaufmerksam und hänge die ganze Zeit meinen Gedanken nach und überlege was Draco mir sagen will. Ich hätte Pansy anschreien können als sie zwanzig Minuten später in unseren Schlafsaal gekommen ist, aber ich habe mich ja lieber schlafend gestellt.

Ich verbringe die Pausen mit Draco und verziehe mich nach Unterrichtsschluss in die Bibliothek. Zum einen um die Hausaufgaben zu erledigen und zum anderen um mir über mein weiteres Vorgehen klar zu werden. Bei letzterem komme ich zu keinem Entschluss und entscheide mich kurzerhand in den Gemeinschaftsraum zu gehen und mich zum Quidditchtraining fertig zu machen. Dabei habe ich bisher schließlich immer einen klaren Kopf bekommen. Ich tausche die Schuluniform gegen eine warme Hose und ein blaues Top mit einem dicken weißen Pullover. Ich schnappe mir Besen und Zauberstab und mache mich auf den Weg zum Quidditchfeld. Kurz vor der Treppe zur Eingangshalle stoße ich mit einer Person zusammen. Draco. „Ally, wo willst du denn hin?" „Zum Quidditchfeld. Ich muss den Kopf frei kriegen. Aber du könntest mir jetzt mal kurz sagen, was du mir gestern Abend ja eigentlich schon sagen wolltest aber, ähhh ja sag's einfach." „Ähhh, ja ich weiß nicht wie ich das sagen soll." „Sag es einfach gerade raus." „Ich hab mich in dich verliebt, Ally." Ohne mir die Chance zu geben, auch was dazu zu sagen verschwindet er eilig die Treppe runter. Ich lehne mich an die Wand und fahre mir durch die Haare. „Okay, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet." Und so mache ich mich auf dem Weg zum Quidditchfeld.

Erst kurz vor dem Abendessen verlasse ich das Quidditchfeld und gehe in die große Halle. Draco guckt mich kurz traurig und beschämt zugleich an und widmet sich dann wieder seinem Essen. Im Vorbeigehen flüstere ich ihm kurz zu. „Nach dem Essen im Nebengang im linken Kerkerflügel." Für einen kurzen Moment scheint er hoffnungsvoll und ich setze mich zwischen Blaise und Pansy. Ich beeile mich ziemlich mit Essen, genau wie Draco. Pansy quittiert das Geschehen mit verwirrtem Blick. „Was? Ich habe heute noch was vor." Daraufhin sagt sie nichts und ich stürze noch ein Glas Kürbissaft runter. „Bis später. Wir sehen uns im Gemeinschaftsraum." Ich schnappe mir meinen Besen der unter der Bank liegt und nicke Draco zu, bevor ich die große Halle verlasse. Ich laufe Richtung Gemeinschaftsraum, biege aber nach links statt nach rechts ab. Noch einmal nach links und ich stehe in dem leeren, dunklen Gang. „Lumos Maxima." Eine Lichtkugel schwebt aus der Spitze meines Zauberstabs und ich stecke eben diesen wieder in meinen linken Ärmel. Ich lege meinen Besen auf den Boden und lehne mich an die Wand. Keine 3 Minuten später kommt Draco um die Ecke. „Hey." „Na.", sage ich zurück. Wir stehen uns gegenüber und sehen dem anderen einfach nur in die Augen. „Warum wolltest du dass ich hier her komme?" „Was denkst du denn?" Ich gehe langsam auf ihn zu, nehme seine Hände und lege diese auf meine Hüfte. Es ist ihm sichtlich unangenehm mich so zu berühren. „Das was ich insgeheim hoffe?" „Was würdest du tun wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich deine Gefühle erwidere?"

IN HER EYES-TEIL 1-GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt