Schwesternzeit

39 2 0
                                    

Ich lasse meinen Blick über die Gäste schweifen, bis ich mit halbem Ohr eine mir irgendwie bekannte aber zugleich auch unbekannte Stimme höre. Ich drehe mich um und sehe wie eine junge Frau, mit den Gesichtszügen meines Vaters und schwarzen Haaren, mit Molly Weasley redet. „Ich suche meine Zwillingsschwester Alisson So..." „Mila!" Der Name meiner Zwillingsschwester ist mir gerade einfach so rausgerutscht. Milas Blick fällt auf mich und Tränen sammeln sich in meinen Augen. „Vielleicht sollten wir noch mal von vorne anfangen." Mila lacht. „Ja, vielleicht sollten wir das. Also, ich bin Mila, Mila Sophie Leycaster, wenn man von dem Namen der Familie ausgeht wo ich die letzten 10 Jahre verbracht habe, oder halt..." „...Duran wenn man von unseren leiblichen Eltern ausgeht." Mila nickt wieder. „Ich bin Alisson Mila Grey, wenn man von meinem Decknamen ausgeht, oder halt Alisson Sophie Duran wenn man von meinem echten Namen ausgeht." „Ich glaube wir haben uns eine Menge zu erzählen." Ich nicke. „Übrigens entschuldige dass ich hier so unpassend gekleidet rein platze. Was für eine Feier ist das hier eigentlich?" „Eine Hochzeit. Genauer gesagt die meiner Adoptiveltern." „Können wir ihnen gratulieren gehen?" „Klar. Ich muss ihnen doch schließlich meine Zwillingsschwester vorstellen." Wir gehen zu Mum und Dad die gerade mit Andromeda reden. „Mum, Dad, Andromeda, darf ich euch meine Zwillingsschwester Mila Sophie vorstellen?" Die drei begrüßen meine Schwester freundlich und Mum bietet ihr ein Stück Torte an.

Ein Großteil der Gäste ist bereits gegangen, aber Mila und ich reden seit 3 Stunden über die vergangenen Jahre, unserer Zukunftspläne und die Zeit die wir jetzt zusammen haben. Ich bin unglaublich froh meine Zwillingsschwester wieder zu haben und ich bin die ganze Zeit überrascht wie ähnlich Mila und ich uns sind und doch wie verschieden. Wir lieben dieselben Dinge, Quidditch, Zeichnen, auch wenn ich es zu selten mache, anders als Mila und wir sind beide Talente darin, was sich das merken von vielen Zaubersprüchen angeht. Und trotzdem sind wir unglaublich verschieden, würde mich jemand fragen in welchem Haus, Mila wäre würde ich Gryffindor sagen, selbst wenn ich Gryffindor nicht sonderlich mag, sie passt da einfach perfekt rein, mutig, draufgängerisch, ein bisschen faul und total loyal, wo ich ja doch eher am Lernen interessiert bin, in mich gekehrt bin, meine paar Freunde habe und zu allen anderen ein bisschen kalt bin. Slytherin halt. Mila kommt halt eben mehr nach Maman und ich komme eher nach Papa, also von den Charaktereigenschaften.

Jetzt sitze ich in meinem Zelt, ich habe Mum und Dad eingeredet, dass es für sie in ihrer ersten Nacht als Ehepaar, schöner ist, das Haus für sich zu haben. Und so hab ich mich selber in ein Zelt im Garten ausquartiert. Mila habe ich einen der kleinen Räume meines magisch vergrößerten Zeltes überlassen und ich sitze auf dem kleinen Sofa, ein Buch auf dem Schoß. Sich auf's Lesen zu konzentrieren scheint für mich praktisch unmöglich, immer wieder wandern meine Gedanken zu Draco und zu unserer gemeinsamen Zeit. Ich habe schon vorhin überlegt Mila nach Rat zu fragen, aber ich habe mich einfach nicht getraut, ich meine wir kennen uns seit etwa 5 Stunden.

Gerade versuche ich mich wieder einmal auf mein Buch zu konzentrieren als die Tür zu Milas Zimmer aufgeht und meine Zwillingsschwester mit einem losen Dutt und in bequemen Klamotten zu mir kommt. „Kannst du auch nicht schlafen?" Mila setzt sich mir gegenüber in einen Sessel. Ich schüttele den Kopf. „Dafür gehen mir zu viele Dinge durch den Kopf." „Darf ich fragen was das für Dinge sind?" Ich schlage das Buch auf meinem Schoß zu. „Na ja. Es ist eigentlich von allem was dabei. Wenn du möchtest erzähle ich dir die Kurzform." „Wozu die Kurzform, ich habe die ganze Nacht Zeit." Mila grinst und ich atme tief ein. „Also gut. Alles hat damit angefangen dass Maman und Papa gestorben sind ..."

„... und dann hat er Schluss gemacht. Er meinte er würde mich noch lieben aber er wolle mich nicht in Gefahr bringen. Und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört..." „Ally du kannst dir sowas nicht gefallen lassen, du hast doch selber gesagt dass du selber auf dich aufpassen kannst. Du bist ein eigenständiger Mensch, der sich sehr wohl selbstverteidigen kann. Nur weil wir Frauen sind heißt es nicht dass wir weniger talentiert sind."

IN HER EYES-TEIL 1-GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt