Weihnachtsessen und Erkenntnisse

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Dora reicht mir über den Tisch ein langes Paket. „Der ist von deinen Eltern. Sie haben ihn kurz vor ihrem Tod für dich gekauft und ihn in ihrem Verlies für dich hinterlegt. Du solltest ihn wahrscheinlich zu Weihnachten bekommen." Ich öffne das Paket und halte einen brandneuen Feuerblitz in den Händen. Ich lehne den Besen an meinen Stuhl und springe auf. „Ich hole kurz was." Ich sprinte die Treppe hoch und schnappe mir von meinem Schreibtisch die Pakete für die beiden. Für Remus zwei Tafeln Schokolade, französische, die, die meine Mum mir immer gegeben hatte wenn ich traurig gewesen war. Und für Dora habe ich in einem kleinen Büchlein alle Französischen Zauber aufgeschrieben die irgendwie nützlich sind. „Danke Ally. Die Geschenke sind echt toll, aber du musst uns doch nichts schenken."

Den restlichen Tag erzähle ich von meinem Leben in Frankreich, denn mittlerweile weiß auch Remus meinen richtigen Namen, wäre auch komisch wenn nicht schließlich ist er mein Adoptivvater.

Abends sitze ich an meinem Schreibtisch und schreibe den Brief an Draco.

Lieber Draco,

Ich hoffe auch du hattest schöne Weihnachten. Ich werde übrigens spielen und dann direkt meinen neuen Besen einweihen. Ich bin morgen mit Dora und Remus bei den Weasleys, zum Weihnachtsessen. Potter und Granger sollen auch da sein, aber was soll's. Ich werde mich zusammen reißen müssen. Falls sie was Schlechtes über dich sagen sollten, ich werde ihnen so richtig die Meinung sagen, das kannst du mir glauben.

Hab dich auch lieb,

Ally

Am nächsten Tag teste ich mit Dora meinen neuen Besen. Fast den ganzen Tag spielen wir zu zweit Quidditch, bis es langsam dämmert.

2 Stunden später, um 18:30 Uhr stehe ich vor dem Kamin. Ich trage einen grauen lockeren Pullover und eine dunkelgrüne Jeans, dazu Ohrringe die aussehen wie Schlangen und schwarze Stiefeletten mit Absatz. „Du bist stolz auf dein Haus, oder?" Ich nicke und lächle Remus an. Er greift in eine Schale auf dem Kaminsims, wirft Flohpulver in die Flammen und ruft „Fuchsbau". Ich mache es ihm nach und Dora folgt mir. Wir landen in einer Küche und ich werde direkt von Ginny umarmt. „Ally, wie geht es dir?" „Gut, und dir Ginny?" „Auch gut." Ich schüttle den restlichen Anwesenden die Hand und setze mich zwischen Dora und Ginny an den Tisch.

Das Essen ist köstlich, allerdings versäuert mir das Gesprächsthema von Granger, Potter und Weasley mir die Laune. „Harry, wieso bist du dir so sicher dass Malfoy Katie verhext hat, damit sie das Collier zu Dumbledore bringt?" „Hermine, ich weiß es einfach." Mit jedem Satz verfinstert sich meine Miene immer mehr. Als wir mit essen fertig sind wird es mir zu bunt. „Warum beschuldigt ihr Draco? Es könnte jeder gewesen sein." Ich bin aufgesprungen öffne die Tür mit einem Schwenk meines Zauberstabs und setze mich auf einen Stein auf der anderen Seite des Gartens. „Du magst ihn, oder?" Ich drehe meinen Kopf zu Ginny und nicke zaghaft. „Er ist mein bester Freund und er war immer so nett zu mir. Ich bin mir noch nicht sicher aber ich glaube dass ich auch noch andere Gefühle habe. Ich habe von ihm ein Bild von uns zusammen zu Weihnachten bekommen und als ich es mir angeschaut habe, habe ich Herzklopfen und so ein komisches Kribbeln im Bauch bekommen." Ginny lächelt mich an und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Du bist verliebt, Allison Mila Grey." Ungläubig schaue ich Ginny an. „Bist du dir sicher?" Sie nickt. „Todsicher, darauf würde ich meinen Zauberstabarm verwetten. Aber komm, lass uns wieder rein gehen, es ist ganz schön kalt hier draußen." Sie steht auf und ich folge ihr langsam nach drinnen. Alle zusammen sind sie ins Wohnzimmer umgezogen, wo jetzt Mr. Weasley die Flasche Feuerwhisky rumgibt. Ich schnappe mir einen Becher vom Tisch, lasse mir Feuerwhisky einschenken und setze mich zwischen Dora und Remus. Dora guckt mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, lächelt dann aber doch, auch wenn es ein besorgtes Lächeln ist. „Ist alles in Ordnung, Ally?" Ich nicke und lege den Kopf auf der Schulter meiner Adoptivmutter ab. „Wirklich? Schließlich bist du ohne ein Wort rausgerannt nachdem du Draco verteidigt hast. Ich wollte dir hinterher, aber Ginny meinte dass, das vermutlich eine Freundinnensache ist." „Es ist wirklich alles in Ordnung. Ich habe mit Ginny gesprochen, aber ich will dir das nicht hier erzählen, wir reden zuhause, ja?" Dora nickt und in genau dem Moment heben alle ihr Whiskygläser und stoßen auf das Leben an. Ich stürze einfach nur stumm mein Glas hinunter. Erst brennt es im Hals, aber nur kurze Zeit später ist das Gefühl angenehm. Ich schenke mir nach und stürze noch zwei weitere Gläser runter, bis Molly Weasley mir das Glas aus der Hand nimmt. „Ich denke das reicht an Feuerwhisky. Glaub mir Allison, das gibt morgen sonst einen schrecklichen Kater." Ich lehne meinen Kopf wieder an Doras Schulter und lausche Remus, Potter, Granger und Ginnys Bruder. „Warum denkt ihr es sei Draco Malfoy? Ich denke dass ihr das gar nicht so richtig beurteilen könnt, ihr kennt ihn kaum. Laut Ally ist er ein wirklich anständiger Kerl." Etwas skeptisch betrachten mich die drei und ich gebe mir Mühe nicht allzu interessiert zurück zu gucken. „Dad, Draco ist mein bester Freund, natürlich ist er ein anständiger Kerl. Und er würde so etwas nicht mal im Traum wagen. Er mag Dumbledore zwar nicht besonders doll, aber er ist anständig genug um seinen Hass für sich zu behalten." Draco hatte mir zwar von der Aufgabe erzählt, die er von Voldemort bekommen hat. Ich heiße das nicht gut aber Draco hat mir erzählt das Voldemort ihn quälen wird wenn er es nicht tut. Und aus genau diesem Grund unterstütze ich ihn so gut ich es kann, weil ich nicht will dass er verletzt wird. Und ich helfe ihm mit meinen Zauberspruchkenntnissen die ich mir auf Beauxbatons angeeignet habe, denn sonst würde er keine einzige Hausaufgabe mehr machen und mehr Zeit beim Verschwindekabinett verbringen als in seinem Bett. Nur mir hat er das erzählt und ich würde so ein Geheimnis nie weiter sagen.

Als ich spät in der Nacht in meinem Bett liege und das Bild von Draco und mir betrachte, fühle ich das Ginny Recht hat. In meinem Bauch tummeln sich tausende, nein abertausende, Schmetterlinge. Ich bin in meinen besten Freund verliebt!

IN HER EYES-TEIL 1-GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt