Kapitel 7

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Ich versuche mich zu Bewegen, auf zu stehen. Und nach ein paar Versuchen gelingt es mir auch. Ich stehe auf und setze mich auf die Vorletzte Treppen Stufe. "Ich bin die Treppe herunter gefallen!" erkläre ich, so langsam hört sich meine Stimme wieder normal an und es tut auch kaum noch weh beim sprechen. "Deswegen trägst du nur deine Unterwäsche und deine Klamotten liegen hier auf dem Boden?" Er deutet auf meine Hose, die ein paar Meter von mir entfernt liegt. "Willst du es wirklich wissen?" frage ich laut. "Wenn ich es dir sage, wirst du dann aufhören dich wie ein totaler Arsch zu verhalten? Wirst du dann nicht nur Sex haben wollen mit mir? Wenn ich dir sage was los ist, wirst du mich dann immer noch so sehen wie zuvor?" zische ich und er sieht mich traurig an. "Sind diese Schnitte auch von dem 'Treppensturz' gekommen?" er deutet auf meinen Arm und ich verstecke meinen Arm hinter meinem Rücken.

"I... Ich ..." Ich versuche Worte zu finden, doch irgendwie ist mein Kopf komplett leer. "Ich will das du mir sagst, was passiert ist! Wenn dir irgendjemand etwas angetan hat, dann werde ich denjenigen Töten!" brüllt er und auf meinen Lippen bildet sich ein leichtes Lächeln. "Monty, beruhige dich!" meine ich sanft und er sieht mir tief in die Augen. "Sag es!" befiehlt er und ich beiße meine Zähne zusammen.

"Du wirst es doch niemandem erzählen, oder?" frage ich vorsichtig und angle mein Langarm Shirt vom Boden. "Für wen hältst du mich?" Ich ziehe mein Shirt über und sehe zu Boden, ein paar Tropfen Blut kleben auf auf den Fließen, dort wo mein Kopf gelegen hat.

"Ich kam gestern Nachhause und die Polizei war da, sie haben meinen Vater und seine Freunde verhaftet. Als ich in mein Zimmer kam, lag jemand in meinem Bett, sie haben wohl nicht oben nach gesehen, ob noch jemand da ist!" Ich mache eine Pause, überlege wie viel ich erzählen soll und ob ich ihm sagen soll, das es nicht das erste mal war, das sich einer der betrunkenen Freunde meines Vaters an mir vergriffen hat.

"Ich bin aus meinem Zimmer raus und er wollte mich festhalten, dann bin ich die Treppe herunter gefallen. Er ist zu mir gekommen und ja..." Ich sehe zu ihm auf, sein Blick ist eine Mischung aus Hass und Mitleid. Er sieht zum oberen Ende der Treppe. "Wieso war der Mann in deinem Bett?" fragt er leise. "Ich habe keine Ahnung, normalerweise gehen sie nicht hoch wenn ich nicht da bin, also zumindest nicht in mein Zimmer!" erkläre ich und versuche mit aller Kraft Tränen zurück zu halten. Monty schließt für einen Moment seine Augen und sieht dann wieder zu mir. "Ist der Typ öfter hier?" zischt er, ich zucke nur meine Schultern. Wenn ich den überblick über die Freunde meines Vater halten wollte, dann würde ich Abends mit ihnen trinken.

Bevor wir unsere Konversation weiter führen können, trampelt jemand durch die Tür. Mein Vater kommt herein, läuft an Montgomery vorbei und bleibt dann stehen. Er sieht zwischen Monty und mir hin und her. "Was ist hier los?" er klingt seit langem mal wieder nüchtern. Monty sieht mich unsicher an, we weiß nicht was er sagen soll. "Gar nichts Dad, hier ist gar nichts los!" versichere ich und hole meine Hose vom Boden. "Hattet ihr Sex auf der Treppe?" fragt mein Vater und ich sehe ihn ungläubig an. "Warum sollte jemand Sex auf der Treppe haben?" frage ich harsch und er zuckt die Schultern. "Du trägst keine Hose, was hast du denn sonst gemacht?" lacht er und ich schlüpfe in meine Hose. Wut steigt in mir auf. "Ist das dein Scheiß ernst?" brülle ich und mein Vater sieht mich verwundert an, ich habe ihn noch nie angeschrien.

"Tut mir Leid?" "Es sollte dir auch verdammt noch mal Leid tun! Was hatte dein beschissener Freund in meinem Bett zu suchen?" schreie ich und Monty steht unsicher da, schaut von mir zu meinem Vater und wieder zu mir. "Was weiß ich, vielleicht hat er darauf gehofft das du Nachhause kommst!" Ich blinzle und versuche seine Worte sinken zu lassen. "Warum sollte er warten das ich Nachhause komme?" meine Stimme klingt etwas rauer als zuvor. "Wahrscheinlich hat er auf deine Spezialbehandlung gehofft." lacht mein Vater. "Von was redest du bitte?" "Oh, tut mir Leid, hätte ich das nicht sagen sollen, hier vor deinem Freund? Das du eine kleine Schlampe bist und meine Kumpels zu dir einlädst!" Mein Herz zerbricht in tausende Scherben, was denkt mein Vater von mir?

"Sieht sie so aus, als hätte sie es nötig mit alten Männern zu schlafen?" mischt sich Monty ein, der nun kocht vor Wut. Tränen brennen in meinen Augen und rennen über meine Wangen, ich fühle meine ganze Welt erzittern und langsam auseinander fallen.

"Was mischst du dich denn ein?" mein Vater stellt sich direkt vor Monty. Mein Vater ist etwa einen Kopf größer als er, doch Monty lässt sich nicht einschüchtern. "Ich kenne sie noch nicht lange und sie kenne ich überhaupt nicht, aber ich weiß das sie keine Schlampe ist! Und ich lese aus ihrer Wortwahl heraus, das sie ein mieses Arschloch sind!" knurrt Monty und sieht meinem Vater drohend in die Augen. "Ach halts Maul, sie ist eine kleine Schlampe und das wüsstest du, wenn du sie kennen wür..." weiter sprechen kann er nicht, denn Montgomerys Faust landet in seinem Gesicht. Der ältere Mann stolpert nach hinten und findet halt an einer Wand. Monty geht auf ihn zu und schlägt ihm in den Magen. "Ich hasse Männer wie dich! Männer die denken, sie können mit schwächeren so umgehen!" brüllt Monty und ich frage mich was er damit meint, denn eigentlich geht er auch auf schwächere los.

Als er meinem Vater noch ein paar mal eine verpasst, versuche ich einzuschreiten. "Monty, es ist okay, hör auf!" sage ich laut, doch meine Stimme kommt viel zu leise aus meinem Mund. "Monty, bitte!" brülle ich und ziehe ihn an seiner Hüfte nach hinten. Er Bewegt sich nicht und ich trommle gegen seinen Rücken. Er gibt einen leisen Schmerzensschrei von sich und lässt von meinem Vater ab. So hart habe ich nicht auf seinen Rücken geschlagen! Es hätte ihm nicht weh tun dürfen!

Er dreht sich zu mir um, während mein Vater zu Boden sinkt und sich sein Gesicht hält. "Können wir irgendwo hin gehen?" frage ich, als sich unsere Blick treffen. Er schnaubt aus vor Wut und schließt für einen Moment seine Augen. "Okay." murmelt er, dreht sich noch einmal zu meinem Vater um und tritt ihm gegen sein Schienbein. Dann nimmt er meine Hand und zieht mich aus dem Haus.

Erst als wir draußen sind, bemerke ich das ich keine Schuhe trage und immer noch Barfuß bin. "Ich brauche Schuhe!" sage ich leise. "Du gehst da nicht mehr rein!" zischt er und lässt meine Hand los. "Monty, der Boden ist kalt, ich brauche meine Schuhe!" "Ich kauf dir welche, steig jetzt in den Wagen!" er deutet auf seinen Jeep. Ich habe Angst ihm zu widersprechen und folge ihm zu seinem Auto. Wir steigen beide ein und er schlägt mit seiner Hand auf das Lenkrad, wobei ein lautes Hupen aus dem Fahrzeug kommt.

"Beruhige dich, es ist alles gut!" versuche ich ihn zu beruhigen. "Alles ist Gut? Dein Vater nennt dich eine Schlampe und lässt seine Freunde mit die vögeln und du sagst alles ist gut?" brüllt er und ich zucke zusammen. "Was interessiert es dich überhaupt?" flüstere ich und er sieht mich entsetzt an. "Weil du mir verdammt noch mal was bedeutest! Jedes mal wenn du mir zu lächelst, oder wenn du über irgendeinen blöden Witz lachst beim Lunch, geht in meinem verdammten Herzen die Sonne auf! Der Sound deiner Stimme, ist das schönste was ich jemals gehört habe und die art wie deine Wangen immer knall rot werden wenn ich dich ansehe, das ist so verdammt süß, das ich mich ernsthaft frage was du aus mir machst! Verdammt Alice, ich empfinde solche Dinge nicht! Okay? Aber ich fühle so und deshalb interessiert es mich!" Meine Wangen werden heiß und ich kann meine Lippen nicht von einem grinsen abhalten.

"Können wir vergessen was eben in meinem Haus passiert ist und einfach irgendwo hin fahren und einen schönen Tag haben?"frage ich leise. "Ich kann mit dir zur Polizei fahren?" "Was? Nein!" kreische ich. "Dein Vater gehört in den Knast und seine Freunde ebenso!" Ich schüttle meinen Kopf. "Ich kann nirgendwo hin!" sage ich laut. "Was ist mit deiner Mutter?" "Sie macht gerade eine Weltreise, weil sie das nach der Scheidung so dringen braucht!" erkläre ich mit einem Augenrollen. "Okay, aber ich lasse dich nicht mehr alleine in das Haus gehen!" "Was willst du tun, willst du nicht mehr von meiner Seite weichen?" "Wenn es sein muss, oder ich schicke jeden Abend meine Jungs vorbei, die stehen dann vor deinem Zimmer wache!" ich beginne zu lachen. "Lass uns später darüber reden, okay?" ich sehe ihn flehend an. Ich kann nicht nur über diese Situation sprechen, ich will ein normales Leben!

Und ich will das Monty und ich den Tag ohne den Schatten dieses Morgens verbringen.

"Okay." murmelt er und startet den Motor. "Wo fahren wir hin?" frage ich leise. "Wir fahren zu Bryce, wir können sicher ins Poolhaus und da etwas abhängen, denn es ist Sonntag und ich weiß keinen anderen Ort an den wir an einem Sonntag morgen können!" erklärt er und fährt die Straße entlang.

"Warum können wir nicht zu dir?" Ich sehe ihn mit gerunzelter Stirn an. "Ahm... I...Me.. Meine Eltern ahm... haben heute Besuch und das wird super nervig, also gehen wir einfach zu Bryce!" erklärt er und ich bin mir sicher das er lügt.

"Du willst nicht, das ich deine Eltern kennen lerne, oder? Weil ich nicht gut genug bin?" Er sieht mich kurz an und konzentriert sich dann wieder auf die Straße. "Das ist es nicht! Vertrau mir einfach das es kein guter Zeitpunkt ist, okay?" "okay." murmle ich. 

Not A Fairy TailWo Geschichten leben. Entdecke jetzt