Kapitel 18

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Jess steht vor meiner Haustür, Justin vor ihr und sie streiten sich lautstark. Justin versucht zu rechtfertigen, das er Bryce nicht abgehalten hat davon Jess etwas an zu tun und warum er nicht mit ihr geredet hat.

Nur etwa fünf Meter von den streitenden entfernt schlägt Monty auf Scott ein.

Zach stürmt sofort zu den Jungs und Alex und ich versuchen zwischen Jessica und Justin zu gehen. "Hört auf euch zu streiten!" sage ich laut. "Halt dich da raus Alice!" brummt Jess. "Nein, ich werde mich nicht raus halten! Er war ein Arsch zu dir, aber eindeutig bereut er was er getan hat, also lass in ausreden und versuche ihn zu verstehen!" meine ich. "Ihn verstehen? Ist das dein scheiß ernst? Ich wurde von Bryce Missbraucht und er wusste es und er hat mir nichts gesagt!" brüllt Jess und ich sehe sie traurig an. "Vielleicht wollte er nicht das du es weißt! Du wolltest ihm nicht sagen, das du vermutest was geschehen ist und jetzt bist du sauer auf ihn, weil er genau das selbe getan hat?" frage ich, ich bin so wütend. Warum bin ich so wütend?

"Weil er ...." beginnt Jess, doch ich unterbreche sie. "Weil er was? Weil er es mit Sicherheit wusste und du es nur vermutet hast? Weißt du warum ich niemandem sagen wollte, was Bryce mit mir gemacht hat? Monty hatte ein recht es zu erfahren und sicher wäre ich auch irgendwann zu dir gekommen, aber ich hätte mich lieber Umgebracht um es euch zu erzählen! Denn alles ändert sich, wenn es jemand weiß, das habe ich gesehen, als Monty von den Freunden meines Vaters erfahren hat. Es ändert alles, die Menschen wollen mehr auf dich aufpassen, sie behandeln dich wie ein kleines, zerbrechliches Kind!" Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen. "Er hat dich vergewaltigt?" fragt Jess geschockt und ich nicke leicht.

Mit einem mal wird mir alles zu viel, es ist als würde mich jemand in den Magen boxen. Ich kann nicht mehr! Es ist meine Schuld, das Justin und Jess sich streiten und das Monty Scott verprügelt.

Ein lachen hallt durch meinen Kopf. -Es ist alles deine Schuld, du reißt deine Freunde auseinander! Es ging ihnen besser, als du nicht da warst!- kichert eine Stimme irgendwo in meinem Kopf und ich sehe mich panisch um. Ich sehe wie sich die Münder meiner Freunde bewegen, doch das lachen in meinem Kopf ist so laut, das ich sie nicht verstehen kann.

Es wird schwer Luft durch meine Nase in meine Lungenflügel zu befördern und mit einem mal steht mein Vater vor mir. Er scheint mich an zu schreien, aber ich bin mir nicht wirklich sicher, ob er überhaupt real ist.

Ich halte meine Ohren zu, will diese Stimme und das lachen aus meinem Kopf verbannen, doch es kommt nicht von außerhalb, weshalb es sinnlos ist. Ich sinke auf meine Knie. -Niemand hier braucht dich!- Ich öffne meinen Mund, versuche zu Atmen, doch es ist als würde mir jemand den Hals zu drücken.

Ich presse meine Augen zusammen. -Du bringst allen nur Kummer!- lacht die Stimme in meinem Kopf. -Du hast alles verdient was dir geschehen ist!- Ich beginne zu schreien, doch ich kann meine Schreie selbst nicht hören.

Ich beginne mich zu fühlen, als wäre ich eingesperrt in einer Box, nichts kommt an mich heran und ich kann nicht hinaus.

Ich merke wie ich falle, doch ich bin schon am Boden, wo falle ich hin?

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Ich schrecke hoch, schnappe nach Luft und sehe mich panisch um. Ich liege in meinem Bett, die Vorhänge vor meinem Fenster sind zu gezogen und alles ist dunkel, nur ein mattes Licht kommt durch die dünnen Lacken vor den Fenstern.

Was ist passiert?

Ich stehe auf, meine Beine zittern. Langsam mache ich meinen Weg zur Tür und hinaus in den Flur. Licht schlängelt sich die Treppe hinauf und Stimmen erfüllen die Luft.

"Wir können sie nicht Vierundzwanzig Stunden überwachen!" sagt jemand. "Du willst sie allein lassen? Sie wird sich umbringen, wenn niemand auf sie aufpasst!" brüllt Monty. "Vielleicht sollten wir sie zu einem Therapeuten bringen!" meint glaube ich Zach. "Für was soll das gut sein?" brummt Monty. "Sie ist zusammen gebrochen und hat geschrien, ohne wirklichen Grund!" wirft Alex ein. "Ihr wurde alles zu viel, kannst du es ihr verübeln?" sagt Jess. "Das kann ja sein, aber was wenn es schlimmer wird? Was wenn sie alleine nicht über alles hinweg kommt, was ihr geschehen ist?" fragt Zach laut und eine Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange.

Ich gehe auf leisen Sohlen ins Badezimmer und schließe die Tür hinter mir ab. "Du machst ihnen nur Sorgen!" flüstert eine Stimme hinter mir und ich drehe mich schnell um. "Ohne dich sind sie besser dran!" lächelt ein kleines Mädchen. Sie sieht aus wie ich, als ich jünger etwa zehn Jahre alt war. "Sie lieben mich!" "Aber es würde ihnen besser gehen, wenn du nicht in ihr Leben getreten wärst!" meint das Mädchen und streicht sich ihr blondes Haar aus dem Gesicht. "Ich weiß." murmle ich und setze mich auf die geschlossene Toilette. "Dann tue etwas dagegen!" meint das Mädchen. "Was soll ich denn tun? Egal was ich tue, sie werden sich sorgen machen und sie werden mich im Auge behalten wie ein kleines Kind!" Ich wische mir ein paar Tränen aus dem Gesicht.


(Trigger Warnung)


"Du könntest sie frei lassen!" "Wie?" ich sehe dem Mädchen tief in die hellblauen Augen. "Du hast alles hier, nimm die Schmerz und Schlaftabletten aus dem Schrank!" befielt das kleine Mädchen und schüttle meinen Kopf. "Ich kann das nicht tun!" schluchze ich. "Ich kann sie nicht verlassen, das würde sie verletzen!" "Aber nur für einen kurzen Moment, dann wären sie frei von dir!" verspricht das Mädchen und ich glaube ihren Worten.

"Denk doch außerdem auch mal an dich selbst! Du hast so vieles durch gemacht, hast du es nicht verdient alles hinter dir zu lassen?" Ich stehe auf und begebe mich zu dem Spiegelschrank über dem Waschbecken.

"Leute!" ruft jemand von draußen und ich hole zwei Tabletten Dosen aus dem Schrank. "Beeil dich!" flüstert das Mädchen in mein Ohr. "Aber ..." "Nichts aber, tu es!" drängt das Mädchen und ich öffne die erste Dose. Ich lasse ein paar der runden Tabletten in meine Hand rieseln.

"Alice?" fragt jemand von draußen und ich lasse den Wasserhahn laufen. Jemand klopft gegen die Tür und ich nehme die ersten paar Tabletten in meinen Mund, spüle sie herunter mit Wasser. "Was machst du da drin?"

"Sie werden darüber hin weg kommen!" verspricht das kleine Mädchen und nickt mir zu, als ich weitere Tabletten in meine Hand nehme. 





Info

Okay, das Kapitel ist irgendwie Crazy. Sorry wenn es zu komisch ist.

Not A Fairy TailWo Geschichten leben. Entdecke jetzt