Kapitel 4

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Scott hat mich zu sich Nachhause gefahren. Er wohnt in einem kleinen Haus, es sieht fast genauso aus wie das in dem ich wohne, nur das es knall rot gestrichen ist.

Die Lichter in dem Haus sind aus, das heißt wohl alle darin schlafen. Scott schließt die Tür auf und öffnet vorsichtig die Tür, er schaltet das Flurlicht an und lässt mich rein. Dann schließt er die Tür wieder ab und legt seinen Schlüssel in eine kleine Schale, in der auch schon vier andere Schlüssel liegen. Alle Schlüssel haben ein Band am ende auf dem der Name des Besitzers steht.

Scott geht voran und ich folge ihm. Wir gehen auf leisen Sohlen eine Treppe hinauf und in sein Zimmer. Als er das Licht anmacht, sehe ich mich um. An den Wänden hängen zwei Poster von irgendwelchen Sportlern, ein Poster einer Halbnackten Frau die ein Auto wäscht und ein Brett hängt über dem Schreibtisch, daran hängen Fotos von Scott und den anderen Sportlern und wie ich vermute Scotts Familie. Er hat ein großes Bett das links steht und einen Schreibtisch der einen Nachttisch ersetzt, auf der anderen Seite steht ein langer Schrank und vor dem Bett steht ein kleiner Tisch mit einem Fernseher darauf.

"Brauchst du irgendetwas um zu schlafen? Oder brauchst du ein Wasser? oder...." "Scott, chill! Alles gut, ich möchte mich einfach nur hinlegen!" unterbreche ich ihn und setze mich auf sein Bett.

"Okay, ich werde unten auf der Couch schlafen, aber ich komme morgen sehr früh hoch, bevor meine Familie wach ist!" meint er und geht wieder zu seiner Zimmer Tür. "Danke!" lächle ich, er nickt mir zu und lässt mich dann allein.

Ich ziehe meine Jacke aus und lege sie auf Scotts Schreibtischstuhl. Dann lege ich mich in das Bett, decke mich zu und trifte sofort in einen dunklen Traum.

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Ich werde von lautem Geschrei wach, mein Kopf dröhnt und das Licht das durch die Fenster kommt ist viel zu hell. Ich stöhne als ich aufstehe und erst als ich mich umsehe, erinnere ich mich daran, das ich bei Scott geschlafen habe.

Als das Geschrei immer lauter zu werden scheint, stehe ich auf. Ich schlüpfe in meine Jack und öffne die Tür von Scotts Zimmer einen spalt weit. "Ist das dein fucking ernst?" brüllt jemand, die Stimme kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie nicht wirklich zuordnen. "Ich habe nichts getan!" schreit eine andere Stimme. "Ach ja, warum seit ihr dann zusammen zu dir gegangen?" zischt die andere Stimme. "Sie wollte nicht Nachhause!" "Warum sollte sie nicht Nachhause wollen?" Ich höre wie jemand die Treppe hinunter rennt. "Was ist ihr los?" kreischt eine weibliche Stimme. "Alles gut Mom, geh wieder ins Bett!" erst jetzt erkenne ich, das die eine Stimme zu Scott gehört. "Ich hole deinen Bruder!" meint die weibliche Stimme ernst und geht die Treppe wieder rauf. "Du hast kein recht auf sie!" zischt die Stimme die ich immer noch nicht richtig zu Ordnen kann. "Was Interssiert es dich überhaupt? Sie ist eine Woche auf der Schule und du hattest in der Zeit Sex mit zwei verschiedenen Mädchen!"

Geht es in diesem Streit um mich?

"Keine Ahnung Mann, mich interessiert es einfach! Und ich will, das du deine Finger bei dir behältst, ist das klar!" Ich verlasse das Zimmer, ich will wissen was los ist!

Als ich an der Treppe ankomme, sehe ich zu wem die Stimme gehört und ich etwas verwirrt und überfordert. "Monty?" frage ich leise und die Köpfe beider Jungs drehen sich zu mir. "Warum schreit ihr hier rum, wie zwei Wölfe, die um ihr Territorium kämpfen?" frage ich, dieses mal etwas lauter. "Ich muss gehen!" brummt Montgomery und dreht sich um. Bevor ich noch irgendetwas sagen kann, ist er aus dem Haus verschwunden und eine Frau mit kurzem Blonden Haar stellt sich neben mich. Sie zieht einen Jungen hinter sich her, der aussieht wie Scott, nur etwas größer, älter und mit dunkleren Haaren.

"Wer bist du denn?" fragt mich die Frau und mustert mich verunsichert. "Das ist Alice!" meint Scott und seine Mutter geht mit dem anderen Jungen, der wie ich vermute Scotts Bruder ist die Treppe hinunter. "Die Alice?" fragt die blonde Frau. "Genau die." murmelt Scott. "Warum ist sie hier?" "Sie hat sich nach der Party nicht gut gefühlt und wollte nicht Nachhause!" erklärt Scott. "Ich habe auf dem Sofa geschlafen und sie in meinem Bett!" fügt er noch hinzu. "Und das eben war doch der Junge, der immer alle zusammen schlägt, oder?" fragte Scotts Bruder und dreht sich zu seiner Mutter. "Ich war im letzten Jahr und der Junge kam gerade auf die Highschool, er hat mindestens einmal die Woche einen Streit angezettelt!" erklärt er seiner Mutter. "Er ist nicht so schlimm!" verteidigt Scott und ich habe das Gefühl die Familie hat vergessen das ich am Treppenabsatz stehe.

"Und warum war der Junge jetzt hier?" fragte die Mutter verwirrt. "Er wollte etwas mit mir klären!" "Klären? Er hat dich geschupst und hätte fast auf dich eingeschlagen!" entgegnet die blonde Frau. "Ist doch auch egal jetzt!" brummt Scott und sieht zu mir. "Kommst du runter?" fragt er an mich gerichtet und zucke die Schultern. "Ich weiß nicht, wird noch irgendetwas da unten passieren? Wie ein Streit, oder eine Schlägerei? Weil dann bleibe ich hier oben!" Er gibt ein leises lachen von sich. "Es ist alles gut, Monty ist weg, keiner wird mehr rum schreien, streiten, oder sich schlägern!" versichert er, ich nicke kurz und begebe mich über die knarrende Treppe nach unten.

"Möchtest du mit uns Frühstücken?" fragt die Mutter. "I... Ich habe keinen Hunger, aber danke! Außerdem sollte ich Na ... Nachhause!" stottere ich. "Das dauert doch nicht lange!" lächelt die blonde Frau. "Nein danke Miss. Reed." "Nenn mich Silvia!" Ich nicke. "Und ich bin Ben, nur falls es dich interessiert!" lacht Scotts Bruder. "Nett euch kennen zu lernen!" lächle ich. "Aber ich muss jetzt wirklich gehen!" nervös spiele ich mit dem Ärmel meiner Jacke.

"Okay, soll ich dich heim fahren?" fragt Scott sanft. "Ich will dich nicht vom Frühstück abhalten!" "Ich kann nachher noch Frühstücken!" Ich zucke die Schultern und Scotts Mutter und Bruder gehen in die Küche, um uns etwas Privatsphäre zu geben. "Du musst nicht ..." "Aber ich will!" unterbricht er mich.

Nach einem Augenrollen sage ich Ja und er fährt mich Nachhause.

"Danke fürs fahren!" lächle ich und öffne die Beifahrertür von Scotts Wagen. "Kein Ding!" "Und danke das ich die Nacht bei dir bleiben durfte!" füge ich hinzu. "Das war ebenfalls kein Ding!" grinst er und ich steige aus. "Wir sehen uns Montag?" fragt er und ich nicke. "Warte, bevor du gehst, bekomme ich deine Handynummer?" Ich gebe ein leises kichern von mir. "Klar."

Er reicht mir sein Handy und da ich meine Nummer nicht auswendig kann, nehme ich mein Handy ebenfalls hervor. Ich übertrage meine Nummer und speichere sie ein. Ich gebe Scott sein Handy zurück und er wirft mir ein Zuckersüßes lächeln zu.

Er wartet an der Straße bis ich die Tür aufschließe, dann erst fährt er davon.

"Wo zur Hölle bist du gewesen?" brüllt mein Vater aus dem Wohnzimmer, als ich die Tür hinter mir zufallen lasse. "Es ist neun Uhr morgens, wieso bist du wach?" frage ich sarkastisch, als mein Vater den Flur betritt. "Ich war krank vor Sorge!" knurrt er und ich sehe ihn verwundert an. Er und besorgt? Seit wann?

"Antworte mir, wenn ich mit dir rede!" schreit der Mann, der über zwei Köpfe größer ist als ich. Er stellt sich direkt vor mich und sieht mir mit leeren Augen ins Gesicht. "I... Ich war auf e... einer Party!" sage ich leise. "Eine Party? Die hat bis jetzt angedauert, oder wie?" zischt er und ich spiele nervös mit dem Ärmel meiner Jacke. "I.. ich habe noch ... be.. bei einem Freund ü.. übernachtet!" stottere ich. "Hör auf zu stottern!" schreit der große Mann und schlägt mich mit seiner flachen Hand direkt ins Gesicht.

Tränen brennen in meinen Augen und ich schnappe nach Luft. "Du hast nicht auf Partys zu gehen, nicht bei einem Freund zu schlafen! Du bist meine Tochter und ich sage, was du darfst und was nicht!" speit er und schupst mich nach hinten, gegen die geschlossene Tür. "Ich hätte dich fragen sollen, es tut mir Leid!" murmle ich und sehe zu Boden. "Ganz sicher tut es dir Leid! Jetzt geh in dein Zimmer, bevor ich meine Beherrschung verliere!" knurrt er und ich schlüpfe an ihm vorbei, renne die Treppe hinauf und betrete so schnell ich kann mein Zimmer.

Ich schließe die Tür und sinke dann direkt dahinter zu Boden. Tränen laufen über meine Wangen. Warum ist das Leben so verdammt hart zu mir?

Ich lege meine Hand an meine Wange, es tut weh, dort wo mein Vater mich geschlagen hat.

In dem Moment vibriert etwas in meiner Hosentasche, mein Handy.

Von Unbekannt: -Hey ich bins Scott. Ich wollte nur ein Hi da lassen, damit du meine Nummer auch hast.

Ein leichtes lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich speichere seine Nummer ein. Ich weiß nicht was ich ihm schreiben soll, also belasse ich es bei einem simplen Daumen Hoch. 

Not A Fairy TailWo Geschichten leben. Entdecke jetzt