Kapitel 13

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Es dauert eine stunde ihm den gesamten Traum zu erzählen, OHNE dass ich mit Tränen in den Augen dasitze! Hanzo liegt stillschweigend da und hört sich alles an. "Also deswegen warst du so durch den Wind...!" meint er als ich geendet habe und ich sehe zu ihm. "Jap. Kann man so sagen..." stimme ich ihm zu und nicke leicht. Es dauert eine weile, bis er wieder etwas sagt. "Ich muss zugeben, dass ich echt nicht weiß, was ich da noch sagen soll!" murmelt er und ich lächle. "Am besten einfach nichts! Ich brauche kein Mitleid und auch keine guten Ratschläge, wie ich mit dem Thema umzugehen habe." Mit müdem Blick und erleichtert wie nochmalwas sehe ich an die Decke. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie Hanzo sich aufsetzt und mich ansieht, als hätte ich nen sprung in der schüssel! Dann schüttelt er nur den Kopf und nimmt Ketsu von seinem Bauch. "Hier!" meint er und gibt mir Ketsu. "Nimm mal Kind Nummer zwei! Ich schalte mal das Licht aus." Etwas verdutzt nehme ich den kleinen blauen Drachen und Hanzo geht zum Lichtschalter. Mit einem 'Klick' geht das Licht aus und im ersten moment ist alles schwarz! Langsam aber sicher gewöhnen sich meine Augen an die dunkelheit und ich kann seine Umrisse erkennen. Das fahle Mondlicht, dass durch die Jalousie kommt, erhellt den Raum nur minimal. Doch trotzdem sehe ich das einigermaßen gut. "Und jetzt solltest du schlafen. Es sollte dir jetzt besser gehen, weil du darüber geredet hast." Er legt sich einfach hin und schweigt. Etwas verwirrt sehe ich ihn an und lege Ketsu neben mich. Shou lege ich daneben und die beiden schlafen nun nebeneinander. "Hanzo...?" frage ich vorsichtig. Hab ich irgendwas falsches gesagt? Der dunkelhaarige rührt sich nicht. Ich seufze leise und lege dann die Decke auf ihn. "Wenn du mich schon aushalten musst, dann solltest du wenigstens nicht frieren..." murmle ich und gehe davon aus, dass er sofort eingeschlafen ist. Dann lege ich mich daneben ohne decke und drehe mich mit dem Rücken zu ihm auf die rechte Seite. Oh man... Und schon wieder hab ich's vergeigt! Das ist der grund, wieso ich keine Freunde habe! Und damals, als ich nach hause gelaufen bin, habe ich auch nur mit eingebildeten Freunden gespielt! Verzweiflung steigt wieder in mir auf und Tränen füllen die Augen, bis sie überlaufen. Plötzlich spüre ich wärme  um mich herum und ich zucke zusammen! Ich drehe mich schnell um und sehe Hanzo, wie er ganz nah an mir ist und leicht lächelt. "Keiner von uns sollte frieren kleine. Und ich muss dich nicht aushalten. Keine sorge!" meint er und streicht mir die Tränen aus dem Gesicht. Seine Hände sind warm und ich fühle mich ziemlich sicher. Ich schließe die Augen und lege mich an ihn. Mein Kopf an seiner Brust und meine Hände ebenfalls. "Warte kurz..." flüstert er und streckt seinen rechten Arm aus. Dann lege ich meinen Kopf drauf und er legt seine andere Hand um meine Hüfte. Warm... Ich muss anfangen zu lächeln und vergrabe mein Gesicht an seiner Kleidung. "Hey Hey! Ist ja alles gut...!" höre ich seine leise Stimme und ich brumme nur. Dann spüre ich sein Kinn auf meinem Kopf. "Und jetzt schlaf. Später werden wir wahrscheinlich aus den Federn gerissen, weil Genji wieder etwas braucht!" Ich fange an zu kichern und entspanne mich. Langsam aber sicher krabbelt die müdigkeit in meine Glieder und ich drifte in die Schlafwelt. Das letzte was ich mitbekomme ist das raufspringen von Shou und Ketsu auf uns und das zusammenrollen der beiden. Dann bin ich schon weg.

Ein schlecken weckt mich am nächsten Tag und ich drücke es einfach weg. Die Decke ziehe ich über mich und spüre, wie zwei kleine Biester auf mir herumspringen! "Na kommt! Weckt Mama auf!" flüstert eine bekannte Stimme und langsam werde ich wach. "Geht zu Papa... Der spielt mit euch..." brumme ich und gähne unter der Decke. Diese lasse ich auch langsam wieder runterwandern und sehe dann müde an die Decke. "Guten morgen!" höre ich eine amüsierte Stimme und sehe dann auch ein Gesicht dazu, als er sich über mich beugt. "Morgen..." murmle ich und sehe Hanzo an. "Wie war das von wegen: 'Genji wird uns aus den Federn reissen'...?" Der braunhaarige grinst breit. "Hat er ja auch! Er war sogar ziemlich laut und hat die Tür aufgerissen! Aber du hast SO tief geschlafen, dass du nichts mitbekommen hast!" ein dunkles lachen entkommt ihm und er sieht mich amüsiert an. Genüßlich strecke ich mich und schon springen Shou und Katsu auf mich! Ihre kleinen quirligen Körper wuseln auf mir herum und ich seufze. "Hattet ihr schon frühstück...?" brumme ich und sofort bleiben beide starr stehen und sehen mich an! Lächelnd sehe ich auf die beiden zurück. "Also nicht... Wenn ihr von mir runtergeht, bekommt ihr was. Einverstanden?" Sie schauen sich an und sind in der nächsten sekunde von mir herunter gehüpft! Ich hingegen sehe zu Hanzo. "Kannst du mir aufhelfen? Ansonsten werde ICH noch gefressen!" Er hält mir eine Hand hin und zieht mich auf die Beine. "Danke...!" sage ich und reibe mir noch einmal die Augen. "Du schläfst viel zu viel kleine! Irgendwann mutierst du zum Faultier!" meint er lächelnd und ich lehne mich gegen ihn. "Das bin ich schon längst..." murmle ich und spüre seine Hände, wie sie durch meine Haare streichen. "Wir müssen für dich noch einkaufen gehen..." murmelt er vor sich hin und ich sehe zu ihm hoch. "Hm...? Ich bleibe also?" frage ich und er sieht verdutzt zu mir hinunter. "Also... ähm... Es steht noch nicht fest, ob du bleiben kannst, oder ob du woanders hin musst. Aber für die Zeit bis zur entscheidung brauchst du dein eigenes Zeug! Einen Kamm, Duschsachen, Kleidung und so weiter!" Ich sehe an mir herunter. Das Oberteil ist starr vom getrocknetem Blut und die Hose hat auch einiges abbekommen. Aber man sieht nichts, weil sie schließlich schwarz ist. "Es wäre vielleicht doch eine gute idee, wenn man mal einen Kleidungswechsel vornehmen würde...!" stimme ich ihm zu und er brummt. "M-hm! Es wird wirklich Zeit!" Ich genieße seine Wärme noch einmal und stoße mich dann von ihm ab. "Zeit für's Frühstück! Ich habe schon ewigkeiten nichts mehr gegessen und die beiden kleinen haben auch Hunger!" Ich sehe Hanzo lächelnd an. "Wie sieht's bei dir aus?" Er lächelt zurück und geht zur Tür. "Dann werden wir die Bestien mal füttern!" Dann zwinkert er mir zu. "Und ihre Mutter!"

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