Tainted Love

VIII

Er flucht und drückt sich das Taschentuch weiter an die blutende Nase. Dieser elende Mistkerl. Was zum Teufel sollte das? Er ist aus seinem Büro gekommen, in das er zuvor mit Louise verschwunden war. Er ist wütend gewesen, wegen Luna, und wollte sich einfach ablenken. Keine Romantik oder großen Gespräche. Harter Sex. Nicht mehr und nicht weniger. Das hätte ihr klar sein können, aber stattdessen hatte sie ihn wieder einmal damit bedrängt seine Frau endlich zu verlassen, oder sie würde sich an die Öffentlichkeit wenden. Jack lässt sich nicht gerne etwas befehlen, vor Allem nicht von einer eingebildeten Schnepfe wie Louise Martin sie verkörperte, und dann hatte sie die Bombe platzten lassen. Schwanger. Von ihm. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn das Kind nicht einmal von ihm war, sie es ihm aber unterjubeln wollte. Es würde zu ihr passen. Er hatte sie rausgeschmissen, mit dem Versprechen sich zu melden. Er müsse nachdenken. Als er dann kurz nach ihr das Gebäude verlassen hatte, war Daniel vor ihm aufgetaucht und hatte ihn provoziert. Er ist kein Fan von sinnloser Gewalt, aber in diesem Moment schien sie ihm angemessen. Der Arsch hatte ihm die Nase blutig geschlagen und sein Handy zerstört, dann die Flucht ergriffen. Er würde sich die Tage noch darum kümmern. In dem Zustand erschien es ihm unvorteilhaft den sofortigen Nachhauseweg anzutreten, also war er zurück ins Büro gegangen und hatte versucht Bonnie zu erreichen, aber weder sie, noch Daniel oder Louise, hatten seine Anrufe entgegen genommen, also hatte er sich doch auf den Weg gemacht.

Auf der gegenüberliegenden Seite parkt Daniels Auto. „Das kann doch nicht wahr sein." Er knurrt und schlägt die Tür hinter sich zu. Was denkt dieser Bastard eigentlich wer er ist? Nach dieser Nummer zu ihm nach Hause zu fahren. Ob Bonnie von der Sache wusste? Wahrscheinlich hatte sie ihn sogar dazu ermutigt. Miststück. In seinen Schläfen pocht Wut. In Windeseile hat er die Penthousewohnung erreicht und die Tür aufgeschlossen. Er weiß sofort was er vorfinden würde, und er findet sie genau wie er es erwartet hatte. 

Sie waren in der Küche. Ihr halb entblößter Körper auf der Küchenzeile. Den Kopf hat sie in den Nacken gelegt, und er zwischen ihren Beinen. Er denkt nicht mehr großartig nach, ist mit einem Satz bei ihnen, und reißt ihn kräftig von ihr weg. Bonnie starrte ihn mit überrascht aufgerissenen Augen und beschämt geröteten Wangen an, aber er beachtete sie nicht. Nicht sie ist sein Problem. Daniel ist es, und es ist ein fantastisches Gefühl sich diesem anzunehmen.

 „Du elender Mistkerl glaubst du kannst meine Frau vögeln ganz ohne Folge? Sie gehört mir und du hast sie nicht anzufassen! Verdammter Bastard! Du denkst du kannst einfach so auf mich losgehen?!" Er schlägt immer wieder auf Daniel ein. Sie schreit. Brüllt er soll aufhören. Was er denn da bitte gerade macht. Daniel liegt schon längst am Boden. Wehrt sich trotzdem eisern weiter und erwischt ihn mit einem Glas am Kopf. Er spürt wie Blut an seiner Stirn herab läuft und schlägt hart auf dem Boden auf. Das Ganze ist ein einziges Chaos. Bonnie betrachtet die Szene schockiert. Sie schreit nicht mehr. Sie rührt sich nicht. Sie beobachtet bloß. Bis Daniel ihr Messer aus der Tasche zieht. „Jetzt ist Schluss!" Er setzt an, um zuzustechen, aber er kommt nicht weit. Bonnie hatte sich ihm auf den Rücken geworfen und klammert sich an seiner Kehle fest. Er lässt perplex die Waffe fallen.

Ihr Messer gegen den, der es ihr geschenkt hat? Nein. Wenn jemandem diese Ehre gebührt dann ihr. Sie sucht Blickkontakt, sieht Jack in die grauen Augen, er in ihre Grünen und versteht. Jack greift nach der noch immer mit Louise Blut verschmierten Klinge. Es pocht in seinen Ohren, er sticht zu. Panik, Adrenalin, Angst, Kraft, Verwirrung, Schock, Erregung, Euphorie. All diese Empfindungen rauschen auf einmal durch ihn durch. Er sieht Bonnie ins Gesicht, und weiß dass sie das Selbe fühlt. Macht. Das ist Macht in ihrer reinsten Form, und das spüren, und wissen, sie Beide.