III

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Das macht dich nicht besser als ihn. Der Gedanke kam ihr schon des Öfteren. Das Gefühl einer gewissen Genugtuung überwog bisher allerdings immer. Sie zieht an der Zigarette und betrachtet den Mann neben sich im Bett. Jack mag nicht dass sie raucht. Seitdem sie es weiß, raucht sie öfter. Daniel ist nett, recht attraktiv, und bei weitem nicht schlecht in der Kiste, wirkliche Gefühle für ihn hegt sie aber nicht. Im Gegensatz zu ihm. Das weiß sie. 

Der Tennislehrer würde praktisch alles für sie tun. Er verehrt sie und darum geht es ihr. Und natürlich um eine gewisse Art der Vergeltung. Ob er weiß, dass sie mit dem Tennislehrer schläft? Sie hofft es, und wenn nicht, ist das Ganze immer noch ein netter Ego-Pusher. Ihr geht es nicht um eine 'richtige' Affäre. Das hatte sie von Anfang an klargestellt. Sie macht sich nicht die Mühe, sich für ihn aufzudonnern, ein Hotelzimmer zu reservieren, oder Essen zu gehen. Im Gegensatz zu ihrem offensichtlich unmoralisch moralisch handelndem Casanova. Seine Rechnungen waren der Beweis. Was hatte die Tusse nur an sich? Ein missbilligender Laut entfährt ihr, der Daniel aus seiner ausgepowerten Scheinwelt holt. Fragend sieht er sie an. „Was ist los Babe?" Sie schnaubt, wieder einmal, eine häufig gezeigte Reaktion, und drückt die Zigarette im Aschenbecher auf ihrem Nachttisch aus. „Nenn' mich nicht so!" Er hebt verteidigend die Hände. „Hey hey. Was ist denn los mit dir?" Sie schließt entnervt die Augen und rafft die Decke enger um sich. „Nichts ist los. Nerv mich nicht" Sie dreht sich auf die Seite, weg von ihm, und einen Moment ist es still. 

Zaghaft rutscht er ein Stück an sie ran. „Du weißt... Egal was ist, ich würde dir immer helfen...Gott, Bonnie, ich würde praktisch alles für dich tun. Wirklich alles." Ein Gedanke huscht ihr durch den Kopf. In einer schnellen, fließenden Geste dreht sie sich und setzt sich auf seinen Schoß. „Wirklich alles?" Sie stützt die Hände auf seinen Schultern ab und sieht ihm fest in die Augen. Er ist ihr völlig ausgelieferte. Sein Körper reagiert sofort. Ein gehauchtes Ja kommt über seine Lippen. Die Luft um sie herum ist elektrisiert. Sie beginnt sich zielgerichtet zu bewegen. „Bist du wirklich bereit alles für mich zu tun? Ohne zu fragen oder zu widersprechen?" Wieder entfährt ihm ein gehauchtes Ja. „Schwör' es." Er umfasst ihre Hüfte. „ich schwörs' bei Gott, ja!" „Du wirst mir dabei helfen jemanden aus dem Weg zu schaffen Ihre Worte klingen klar und bestimmt, und doch irgendwie fremd. „Wen?" Perplex hält er inne. „Louise Martin." „In Ordnung." Einen Moment starren sie sich an, schockiert über die gefallenen Worte und den Plan, den sie in die Tat umsetzten würden. Die Stimmung kippt und dem Schock weicht Adrenalin, das der linkischen Leidenschaft zweier Teenager gleich kommt, die wissen, sie tun etwas Verbotenes. Etwas noch Verboteneres würde folgen. 

Tainted LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt