Zombey x Maudado

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„Herzlichen Glückwunsch zum Jahrestag, Zombey!", stand auf meinem Handy unter einem Bild, auf welchem Tickets für ein Musical in der Nähe meiner Stadt war. Ungläubig betrachtete ich das Bild zum gefühlt tausendsten Mal, doch irgendwie kam es nicht bei mir an. Maudi und ich sind seit einem Jahr zusammen. Ein Jahr. Und er machte mir so ein fettes Geschenk. Ich saß auf meinem Bett und konnte mich nicht bewegen. Was war los? Ein Jahr. Es ist so schnell vergangen. Wie zur Hölle konnte ich das nicht bemerken? Wie konnte ich ein Geschenk vergessen? Meine Hände zitterten, als ich langsam und vollkommen geistesabwesend eine Antwort tippte.
„Ok"
Das war alles. Mein Gehirn konnte das nicht verarbeiten. Alles, was ich hervorbringen konnte, war ein „Ok" Mann, wie blöd war ich eigentlich?! Ich hätte mich bedanken sollen! Ich war doch mega glücklich! Schnell korrigierte ich meine vorherige Nachricht: „Ich meine... Danke. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Du bist echt der Beste. Ich bin so glücklich." Ich ließ mich auf mein Bett fallen, da ich liegend etwas besser denken konnte. Das war gerade zu viel. Aber... ich war echt glücklich, weshalb ich auch das Lächeln, welches schon die ganze Zeit ohne mein Wissen da war, nicht loswerden konnte. „Scheiße...", murmelte ich in die Stille und schloss die Augen, „Er macht mich echt fertig..."

Aufgeregt lief ich auf und ab und sah mich immer wieder nach dem Zug um, der meinen Freund zu mir bringen sollte. Ich konnte nicht mehr warten! Wir hatten uns schon ganze drei Monate nicht gesehen. Und das war die reinste Hölle, nur seine Stimme durch ein schlechtes Mikrofon zu hören. Wir hätten uns auch per Skype sehen können, aber Maudado hatte darauf keine Lust. Das wäre „viel zu gefährlich", wie er es sagen würde. Er könnte ja aus Versehen jemand anderen anrufen und würde sich dann unabsichtlich zeigen. Diese Angst war meiner Meinung nach völlig unbegründet. Aber ich konnte und wollte ihn schließlich zu nichts zwingen. Ein schrilles Quietschen unterbrach meine Gedankengänge. Ich spürte einen heftigen Windzug und sah einen Zug, welcher immer langsamer wurde, um hier zu halten. Ich sprang auf eine Bank, was eine ältere Frau, die gerade am Stricken war, zusammenzucken ließ. „Unerhört!", rief sie, da man sie sonst nicht durch den Lärm der Menschenmenge hätte hören können. Ich grinste kindisch und ignorierte sie einfach, weil mich eher interessierte, wo sich mein Freund unter all den Leuten befand. Ich wollte nicht seinen Namen rufen, da wir dadurch nur Aufmerksamkeit erregen würden. Ein riesiger, junger Mann mit zersausten, blonden Haaren fiel plötzlich in mein Sichtfeld. Und ich meinte wortwörtlich fiel. Er ist wahrscheinlich wieder über seine eigenen Füße gestolpert... Dieser Tollpatsch. Ich hüpfte von der Bank und schlängelte mich durch die Menge, wobei ich des Öfteren einige Leute wegschubsen musste. Immer noch grinsend hob ich das kleine Zeichenetui und den Block, welche direkt vor mir lagen, auf. Ich blickte zu Maudado, welcher kniend all seine Sachen, die aus seinem offenen Rucksack rausgeflogen sind, aufhob, bevor ich noch etwas näher trat und die beiden Dinge vor ihn warf. „Danke.", entwich es ihm überrascht, woraufhin ich die Augen verdrehte. Konnte er noch nicht einmal aufblicken, um zu erkennen, dass ich vor ihm stand. „Nichts zu danken. Aber du kannst mich ruhig etwas liebevoller begrüßen.", lachte ich. Als er meine Stimme hörte, sah er mich endlich an, kurz bevor er aufsprang und mich stürmisch umarmte. „Oh Mann, Michael! Seit wann bist du denn hier?! Ich hab' dich so vermisst!", platzte es schon förmlich aus ihm, was mir ein weiteres Lachen entlockte. „Hey, ich hab' dich ja auch vermisst.", erwiderte ich ruhiger als er, obwohl mein Herz wahrscheinlich genauso schnell schlug wie seines. Wir blieben noch einige Sekunden so stehen, bevor ich die Umarmung auflöste. „Mann, Mann, Mann, bist du groß geworden in der kurzen Zeit!", kommentierte ich und wuschelte ihm durchs Haar. Er grinste schief, während er mit den Schultern zuckte. „Ich wär' auch lieber kleiner. Es ist manchmal echt beschissen gegen Türrahmen zu laufen... Aber was soll man machen? Gegen die einhundertneunzig Centimeter kann ich nichts unternehmen.", verteidigte er sich und sprach extra die Anzahl der Centimeter aus. Ich nickte nur, bevor ich ihn darum bat schnellstmöglich seine Sachen zu nehmen, um in mein Auto quasi zu flüchten, bevor mich noch ein Fan erkannte. Ich mochte meine Unterstützer wirklich, keine Frage, aber ich wollte nicht, dass irgendwer Maudado sah. Um ehrlich zu sein... Ich wollte ihn mit niemanden teilen.

„Meine Sonne, mein Mond und meine Sterne! Vertraue mir doch! Ich schwöre dir, dieser Mann ist dir nicht würdig. Er kennt doch sicherlich noch nicht einmal die Defenition von dem wichtigsten Wort der Welt - Liebe! Selbst wenn er es kennen würde, wäre es wohl nur die Liebe zu seiner eigenen Existenz - Nicht zu deiner, meine Teuerste!", erklärte der Schauspieler so laut, sodass selbst Maudado und ich vom anderen Ende des Theaters hören konnte, während er die ganze Zeit die junge Frau in einem gelben, aufgeplusterten Kleid und mit gefühlten drei Tonnen Schminke im Gesicht verliebt ansah und vor ihr kniete. Ein Liebesstück. Ich wollte nichts sagen, aber ich hasste solche Sachen. Alles, was mit Liebe zusammenhang, nervte mich nur. Es war einfach immer das Gleiche. Die Frau kennt den Mann nur fünf Sekunden und zack! Sie haben fünfhundertsiebenundneunzigtausenddreihundertvierundzwanzig Kinder. Aber als ich zu meinem Freund hinüber sah, bemerkte ich, wie beeindruckt und fasziniert er von diesem Schauspiel war. Deshalb riss ich mich zusammen und tat so, als würde ich auch Gefallen daran finden. Aber zum Ende war ich so gelangweilt und genervt von diesem Schauspiel, sodass ich mich stattdessen an die Schulter von Maudi, welchen das überhaupt nicht zu stören schien. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie man so etwas toll finden konnte, aber es machte ihn glücklich. Und das war das Einzige, was ich wollte. Einen glücklichen Maudado.

Gelangweilt schlenderte ich neben meinen Freund, als wir das Theater verließen, während er mir ganz begeistert noch einmal alles erzählte, was beim Schauspiel passiert. „... und als er dann seinen Dolch zog und den Anderen in den Bauch stach, das war irgendwie so... Ich weiß nicht.", meinte er, „Schockierend vielleicht? Nein, das passt nicht... Hast du 'n passendes Wort?" Ich zwang mir ein Lächeln auf und antwortete: „Nee, aber du wirst schon 'ne Beschreibung finden." Ich wuschelte ihn schon wieder durchs Haar, was ihn ein weiteres Mal rot werden ließ. „Naaw", entwich es mir aufgrund seiner Niedlichkeit. Ich würde es zwar nie sagen, aber ich war froh, dass Maudado sich nicht anderen Leuten gezeigt hatte. Wenn er das tun würde, dann müsste ich ihn vielleicht mit jemand den anderen teilen. Ich verfluchte mich manchmal echt dafür, dass ich damals so dumm war und mich gezeigt hatte. Denn wenn wir uns trafen, erkannte mich ein Fan und dann musste Maudado für kurze Zeit quasi „verschwinden" Das war auch ein Grund, warum wir uns so wenig sahen. Und für mich war es definitiv zu wenig. Ich bekam manchmal echt einen sogenannten „Dado-Entzug"
„Hallo, Michael? Ich habe dich was gefragt.", hörte ich plötzlich meinen Freund, was mich zusammenzucken ließ. Nervös erwiderte ich: „Ähm... Sorry, war gerade in Gedanken. Was hast du gesagt?" Ich sah ihn lächelnd an und versuchte mich ab diesem Moment, voll auf ihn zu konzentrieren. Er sagte zunächst nichts, sondern musterte mich stirnrunzelnd. Auf einmal nahm er meine Hand in seine und lächelte mich liebevoll an. „Wenn dich etwas bedrückt, solltest du's mir sagen. Egal, was es ist. Ich bin für dich da. Verstanden?", meinte er und ich spürte, wie er meine Hand einmal fest drückte. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Er machte mich einfach fertig. Es war so komisch. Immer wieder schockte er mich. Aber auf eine andere, merkwürdig angenehme Art.
Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Ich wusste, dass er es nicht mochte, wenn ich so etwas in der Öffentlichkeit machte. Aber es war gerade so süß von ihm. Ich packte ihn kurzerhand am Kragen und zog ihn zu mir runter, sodass wir auf Augenhöhe waren. Bevor er noch irgendwie reagieren konnte, presste ich mein Lippen harsch gegen seine. Er wollte sich wegreißen, doch mein Griff war zu stark. Er legte seine Hände auf meine Brust und schob mich dieses Mal erfolgreich weg. „W-wofür war das denn?!", fragte er mit geröteten Wangen. Grinsend antwortete ich: „Ach, einfach nur so. Du bist immer so lieb, da konnte ich mich einfach nicht zurückhalten. Und ich darf doch wohl meinen Freund küssen, oder etwa nicht? Das geht doch sonst niemanden hier etwas an." Er errötete umso mehr und schlug mir dann leicht auf den Kopf. „Blödmann.", schmollte er, während er sich umdrehte und voraus lief. Aber die Röte verschwand nicht so schnell. Anscheinend war ich nicht der Einzige, der fertig gemacht wurde.







































(Halli-hallo, meine Lieben und herzlich- Okay, ich hör schon mit meinen schlechten Parodien auf. Ja, ich bin noch nicht zu oft gegen die Tür gelaufen und gestorben. Oder an meiner eigenen Dummheit krepiert. Ich war in letzter Zeit einfach nur demotiviert. Und ich will euch keinen hingerotzten OS geben. Tja, das war's auch schon.)

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