Kuro x Kenma

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,,Oi! Kenma! Wo warst du heute?!", hörte ich jemanden von unten schreien. Ich wusste wer es war. ,,Kuro! Schrei hier nicht so rum! Kenma ist krank. Er schläft gerade.", erklärte meine Mutter, wodurch sich mein bester Freund panisch bei ihr entschuldigte. Er war daran gewöhnt, dass meine Eltern nicht zu Hause waren, weshalb er hier fast alles machen konnte, was er wollte. Ich drehte mich um, ignorierte die nun etwas ruhigere Konversation und versuchte einzuschlafen. Es klappte nicht. Schon seit heute morgen nicht. Ich hasste es krank zu sein. Vielleicht sollte ich demnächst nicht im Regen joggen gehen. Ich schüttelte den Kopf und zog mir die Decke bis zum Kinn. Wieso war es hier so verdammt kalt? Warum war das Kissen so ungemütlich? Warum musste Mama mir mein Handy wegnehmen? Sie tat so, als würde es mich umbringen, wenn ich daran spielte, obwohl ich krank war. Genervt verdrehte ich die Augen und legte mich wieder auf den Rücken. Eine Hand legte ich auf meine Stirn, während ich mit der anderen die Decke zur Seite schlug. Wieso wurde es auf einmal wieder heiß? Ich schloss die Augen und lauschte meinem eigenem Atem. Es klang zwar komisch, aber es beruhigte mich irgendwie. Obwohl ich dadurch immer noch nicht einschlafen konnte, half es mir ein bisschen. Als ich ein Knarzen außerhalb meines Zimmers hörte, zog ich mir reflexartig die Decke über den Kopf. Ich befürchtete, dass gleich meine Mutter reinkam und ich wieder ihre ach-so-tolle-selbstgemachte Medizin schlucken musste. Ich tat so, als würde ich schlafen, in dem ich, so gut es ging, meinen Atem regelmäßig hielt und und die Augen schloss. Meine Tür wurde leise geöffnet und jemand versuchte sich in mein Zimmer zu schleichen. Die Person setzte sich an auf meine Matratze, weshalb diese etwas einsank und ich dadurch mit meinen nackten Füßen seine Beine berührte. Die Luft war ekelig kalt, doch ich musste mich jetzt zusammenreißen, mich nicht zu bewegen, bevor Mama mir wieder ihre Brühe aufzwang. ,,Wir müssen echt das Verteidigen üben.", begann die Person, die sich als Kuro herausstellte, ,,Shibayama muss sich echt anstrengen, wenn er besser sein will als Nishinoya. Das ist der von Karasuno. Wir werden bald wieder ein Spiel gegen sie haben. Glaubst du, dass sie sich stark verändert haben?" Ich schwieg. Ich wusste nicht, warum ich ihm nicht geantwortet habe, aber es war nun mal so. Irgendwann fing er an ungeduldig auf meinem Bett hin und her zu rutschen. ,,Klar, sie sind sicher stärker geworden, aber-" Er atmete tief ein und aus, bevor er endlich mit den nervigen Bewegungen aufhörte. ,,Es ist also so schlimm...", murmelte er zu sich selbst. Er strich über meine Füße, wodurch mir ein Schauer über den Rücken lief. Ich mochte es, wenn er mich anfasste. Es fühlte sich... ich fand kein passendes Wort... gut an? ,,Du hast ausnahmsweise mal echt Fieber. Ich hab' schon gedacht, du wolltest heute einfach nur schwänzen.", lachte er leise auf. Er klang etwas traurig. Ich wusste, dass er es liebte mich an seiner Seite zu haben, weshalb seine Stimmung mich nicht sonderlich überraschte. ,,Weißt du eigentlich, warum ich dich dazu bringen wollte, Volleyball zu spielen?" Er ließ die Frage im Raum stehen, in der Hoffnung, dass ich doch noch antworten würde. ,,Naja... Es gibt viele verschiedene Gründe. Deine Menschenkenntnis. Deine Reflexe. Deine Gelassenheit. Deine Intelligenz. Und vor allem... macht mir mit dir alles viel mehr Spaß." Ich konnte es nicht unterdrücken meine Augen geschockt aufzureißen. Spaß? Mit mir? Wie denn das? Ich war doch immer der Außenseiter. Der Anti. So nannten es die anderen Leute. ,,Ich bin immer froh, wenn ich mit dir auf dem Feld stehen kann. Die anderen sehen das vielleicht nicht so, aber für mich bist du der einzige Partner, den ich brauche. Egal, worum es geht. Ob es nur Volleyball oder das Lernen in der Schule ist. Du bist das beste, was mir passieren konnte." Er stand auf, während ich wieder die Augen schloss. ,,Dann geh ich mal wie-" ,,Warte.", unterbrach ich ihn, wenn auch leise. Er hörte es und bewegte sich nicht mehr. Ich nahm mir die Decke vom Kopf und staarrte ihn an. ,,Bleib.", mein Hals schmerzte nur aufgrund dieser beiden Wörter. Auf sein zunächst verwirrtes Gesicht huschte ein Lächeln. ,,Ist das denn okay?", fragte er und ließ sich vor mir auf den Boden plumpsen. Ich zuckte mit den Schultern und nickte. Sein Lächeln wurde noch breiter und er berührte leicht mit seinen eiskalten Fingern meine heiße Stirn. Das fühlte sich echt schön an. ,,Du hast ja verdammt hohes Fieber. Solltet ihr nicht lieber einen Doktor holen?" Besorgt musterte er mich, doch ich schüttelte nur den Kopf. Erstens hasste ich Ärzte und Praxen und zweitens würde Mama sicher wieder mit ihm streiten. Es war immer so. Sie war halt eben ein totaler Naturmensch und hielt alles, was die Mediziner einem verschrieben für dummes Hokus-Pokus. Kuro legte sein Kinn auf mein Bett und beobachtete mich. Es schien, als würde er jede noch so kleine Bewegung von mir analysieren und abspeichern. Fragend hob ich meine Augenbraue hoch. ,,Kannst du denn sprechen? Ich meine, das gerade hörte sich nicht so gesund an.", konsultierte er weiter. ,,Tut weh.", erwiderte ich und versuchte erfolglos nicht allzu krank zu klingen. Er gab ein nachdenkliches Geräusch von sich, bevor er sich zum wiederholten Male aufrichtete. ,,Rück mal ein bisschen.", forderte er. Verwirrt kam ich seiner Bitte nach. Kurz bevor ich fragen konnte, wozu ich das denn machen sollte, legte er sich zu mir unter die Decke. ,,Was-", wollte ich rufen, kratzte jedoch direkt wieder ab. Meine Stimme war zu schwach. Er zog  mich mit einem Arm enger zu sich und mit dem anderen sorgte er dafür, dass ich meine Stirn gegen seine Brust lehnte. Ich konnte nichts dazu sagen, weshalb ich es einfach über mich ergingen ließ. ,,Seit wann bist du eigentlich wach?", flüsterte er, während er durch meine Haare strich. Ich wurde rot, was man hoffentlich nicht bemerkte, da ich sowieso vom Fieber rot war, und zuckte mit den Schultern. ,,Okay.", seufzte er, ,,Um ehrlich zu sein, wollte ich dir noch etwas sagen..." Ich schaute ihn an, während er sich sortierte. ,,Ähm... das ist jetzt etwas komisch, schätze ich, aber... ich will dich nicht nur als solche Art von Partner. Verstehst du, was ich meine?" Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Er kratzte sich den Hinterkopf, als er seine formulierung deutlicher machen wollte. ,,Es ist so... Ich kann und will dich nicht mehr nur als Volleyballpartner und besten Freund haben. Ich will... dich als... Lover. Oder besser: festen Freund." Meine Augen weiteten sich. Ich wusste zunächst nicht, was ich sagen sollte. Ich... wollte das auch, aber es ist trotzdem schwer zu sagen, dass man erwidert. Ich konnte ja auch nichts sagen. Meine Stimme würde doch nur wieder abkratzen. ,,O-okay.", er atmete noch einmal tief durch, ,,Ich werde dich jetzt küssen, Kenma! Wenn dir das nicht gefällt, dann schlag mir auf die Schulter." Ich starrte ihn erstaunt an. Ich wusste, dass Kuro direkt war, aber so etwas habe ich nun nicht erwarten. Vorsichtig nahm er mein Kinn und beugte sich zu mir runter. Ich kniff meine ganz fest Augen zusammen, bevor er seine Lippen auf die meine presste. Es war ein sanfter, unschuldiger Kuss, den ich nie beenden wollte. Ich bewegte meine Lippen leicht gegen die seine. Ich hatte einige Liebesgeschichten gelesen, in denen die Personen so etwas machten. Das war mein ganzes Wissen, das was ich hier tat. Kuro drückte mich noch näher an seinen Körper, wenn das überhaupt noch ging.   Als ich plötzlich seine Hände unter meinem Pyjamashirt spürte, löste ich mich schnell und schnipste ihm gegen den Kopf. ,,Ah, sorry.", entschuldigte er sich und hob im Zeichen der Unschuld die Hände. Ich drängte ihn auf den Rücken und legte mich dann auf ihn drauf. Ich hielt mein Ohr gegen seine Brust, um seinen Herzschlag zu hören. Es schlug schnell.

Ganz genau wie meins.





(Junge, erst mal erste Staffel Haikyuu! durchsuchten. Ich hoffe, dass Isi auch so weit ist und wir dann bald eine KageHina FanFiction schreiben können. Ich hasse es an diesem beschissenen Laptop zu schreiben. Ich will mein Handy zurück... :( )

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