Kapitel 2: Pyjama-Party(1)

21 2 5
                                    

*Madelen*

Ich war viel zu früh bei der Klasse und musste mir die Tränen verkneifen. Doch das habe ich nicht hinbekommen. Ich weinte nicht laut oder viel, aber laut und viel genug um die Aufmerksamkeit von einer Person zu bekommen.

"Was ist los?" Ein Junge, den ich nur vom sehen her kannte, sprach mich leise an. "Alles okay.", sagte ich und drehte mich weg.

Daraufhin waren wir beide leise. Ich wischte meine Tränen ab und machte mich bereit in den Klassenraum zu gehen, da die Lehrerin gekommen war. Es gab nichts schöneres als Mathe bei Mrs Mare. Gott wie sehr ich mir gerade wünschte bei Alice und Lauren im Fortgeschrittenen- und nicht im Grundkurs zu sein.

Mathis, mein Sitztnachbar half mir durch die Stunde. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. "Was war denn heute los? So kenne ich dich gar nicht.", meinte er nach der Stunde. "Nichts, nichts. Ich habe nur ein bisschen viel um die Ohren und konnte mich nicht konzentrieren. Aber danke für deine Hilfe."

Ich ging auf den Pausenhof um mit Alice und Lauren rum zu hängen, doch diese ließen sich nirgends blicken.

*Alice*

Nach Mathe verschwanden Lauren und ich ganz schnell. Wir fuhren nach Starbucks, denn ohne einen Kaffee konnte ich nicht mehr klar denken. Vielleicht wollte ich auch einfach nur aus der Schule raus.

"Hast du am Wochenende Zeit?", fragte Lauren mich.
"Ähm ja ich glaub schon. Was ist denn?"
"Ich habe voll Bock auf eine Pyjama-Party." 
"Hm, ich muss meine Eltern fragen aber das müsse klar gehen."

Lauren schrieb Madelen eine Nachricht und fragte ob sie Zeit hat. Wir mussten keine zwei Sekunden auf ein "Ja" warten, aber wir bekamen gleich auch die Frage "Wo seid ihr?" zurück. Und wie Lauren so ist, schrieb sie kurz und knapp "Starbucks" zurück.

Der Rest der Woche verging ziemlich schnell und dann kamen Madelen und Lauren auch schon um bei mir zu übernachten.

Ich hatte jedes Mal, wenn ich Sawyer sah, einen Stich ins Herz bekommen. Wie sollte ich ihm das erklären und auch wenn er weiß, das Gras gar nicht so schädlich ist, ist er dagegen. Ich hatte einmal in der Woche versucht mit ihm darüber zu reden. Mittwochnachmittag sah ich ihn allein vor der High School stehen und nahm all den Mut zusammen um mit ihm zu sprechen.
"Hey Sawyer... Ähm wegen Montag." Er unterbrach mich.
"Wegen Montag gibt es nichts zu sagen. Entweder nimmst du es oder vertickst es und ich weiß nicht, was ich schlimmer fände."
Ich sagte nichts mehr und Sawyer machte sich auf den Weg nach Hause. Ich weiß, dass ich ihm viel zu lange nachgeschaut hatte, aber das war mir zum ersten Mal komplett egal. Ich wollte einfach nur, dass ich diesen Moment, Montag vergessen konnte. Das hätte echt nicht passieren sollen.

*Madelen*

Ich packte meine Sachen und hinterließ meinen Eltern einen Zettel, dass ich bei Alice übernachte. Es würde so großartig werden. Ein Film gucken, Gesichtsmasken benutzen, über Jungs reden... Scheiße über Jungs reden.

Ich war kurz vor Alice Tür und Lauren kam auf mich zu. Sie war wohl auch gerade erst angekommen. "Na schon bereit für ein, für mich 13 Mal, 'To all the boys I've loved before'?" fragte sie aufgeregt.

Ich hatte den Film noch nicht gesehen. Leider habe ich kein Netflix. "Ja total bereit ihn zum ersten Mal zu sehen."

Wir gingen zur Tür und noch bevor wir klingeln konnten machte jemand die Tür auf, aber es war nicht Alice, sondern Isaac. Ich vergesse immer wieder, dass sie zusammenwohnen. Er ist eigentlich nie dar. Ohne ein Wort zu sagen, ist er aus der Tür gegangen und verschwunden.

"Kommt rein.", sagte eine Stimme. Isaacs Mutter. Ich mag sie, aber sie und ihr Sohn sind sich charakteristisch gesehen überhaupt nicht ähnlich. Wir gehen rein und Alice kommt von der Treppe nach unten. Sie haben ein wunderschönes offenes Wohnzimmer, in das man gleich hinein kommt sobald man das Haus betritt.

"Hey." sagte sie sofort als sie uns sieht. "Wollen wir in mein Zimmer?" Lauren und ich nickten. Ihr Zimmer ist direkt unten neben der Treppe. Aber warum war sie oben? Dort ist nur Isaacs Zimmer und eine Art Abstellkammer, glaube ich.

*Lauren*

Nach ein wenig Überredungskunst durfte ich zu Alice gehen. Dad meinte aber wie immer, dass ich mich von Isaac fernhalten soll.

Warum muss der hübscheste junge der Schule auch immer ein Bad Boy sein? Es nervt.

Als Madelen und ich gerade klingeln wollten machte Isaac die Tür auf, sagte nichts und ging raus. Er sah irgendwie anders aus, als hätte er für einen kurzen Moment gezeigt, dass er nicht immer so ein Bad Boy ist. Ich glaube kurz Trauer in seinen Augen gesehen zu haben.

Erst hörte ich nicht wie seine Mutter uns rein gebeten hatte. Wir gingen in Alice Zimmer und ich machte den Fernseher an, während Alice Snacks aus der Küche holte.

Ich machte Musik an, da wir den Film erst später sehen wollten. Schön One Direction nach Alices Geschmack.

"Wie läuft's so bei euch mit den Jungs?" fragte ich in die Runde als Alice mit den Snacks kommt. "Scheiße" meine Alice. "Und warum genau denn so scheiße?" Ich merkte das Madelen nicht auf meine Frage antworten will und konzentriere mich auf Alice.

"Naja, Sawyer und ich können irgendwie gerade nicht miteinander reden..."
"Hm vielleicht hat er je auch gerade eine schwere Zeit. An wem würdest du sagen liegt es, dass ihr nicht mehr reden könnt?" fragte ich sie.
"Wahrscheinlich liegt es an etwas, das ich gemacht habe und er nicht gut findet. Jetzt will er einfach nicht mit mir reden."
"Das ist echt scheiße.", warf Madelen ein.

"Aber hey, ihr wart nicht zusammen, also habt ihr beide eigentlich keinen Grund euch anzustellen." Sie machte eine denk Pause. "Peter hat sich von mir getrennt."
"Warte was? Wieso hast du bisher nichts gesagt?" ich war schockiert. Peter ist total nett und es sah nicht so aus, als wollte er sich trennen, als ich ihn vor 2 Wochen traf.

"Ich konnte es nicht. Ich musste erst selbst damit klarkommen. Er hat mich betrogen und das hab ich vor circa einer Woche herausgefunden. An dem Tag als ich ihn damit konfrontieren wollte, war er so ehrlich und hat es mir erzählt und meinte es sei besser, wenn wir uns trennen. Ich meine ich war und bin derselben Meinung, aber ich kann nicht Mal richtig auf ihn sauer sein. Er hat ja nichts wirklich falsch gemacht. Er hat sich entschuldigt und von mir getrennt. Er war dazu auch noch von selbst ehrlich. Ich hab keine Ahnung was ich fühlen soll." Eine Träne rollte über ihr Gesicht und ich setze mich neben sie aufs Bett um sie zu umarmen.

"Du darfst fühlen was du willst. Du kann glücklich sein, weil er ehrlich war, du kannst sauer sein, weil er dich betrogen hat, du kannst traurig sein, weil er dir noch was bedeutet. Es ist deine Entscheidung." Alice stimmte mit zu.

"Du hast das Recht zu fühlen wie du dich fühlst und was du durch deine Gefühle machst ist immer gerechtfertigt. Aber einen Mord solltest du trotzdem nicht begehen." Wir lachen.

The self titled QueensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt