My Secret, Ashton Irwin

Kapitel 1

„Jetzt sag mir doch endlich, wer dein Freund ist!“, befiehlt Anna lachend.

„Nein, es ist doch egal! Und du wirst ihn eh nicht mögen, also sage ich es dir gar nicht erst!“, erwidere ich, doch muss ebenso lachen.

Anna und ich sitzen auf ihrem Bett und lesen ein paar Zeitschriften. Natürlich hat sie das Thema sofort auf meinen Freund gelenkt, da es mir vor einiger Zeit mal rausgerutscht ist, dass ich einen habe.

„Na also! Du kannst Marcel auch nicht leiden und ich bin trotzdem mit ihm zusammen. Man kann sich eben nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Solange es nicht dieser Alex aus der 12 ist-“

„Anna! Baah, nein! Also ein wenig Geschmack habe ich schon noch! Lass uns jetzt einfach weiterlesen“

Anna nickt, schaut mich aber noch einmal mit hochgezogener Augenbraue an. Ich schüttle nur den Kopf, ehe ich mich wieder meiner Zeitschrift widme.

Darf ich mit 13 Jahren zum Frauenarzt gehen, ohne meiner Mutter den Grund zu nennen? Ich möchte mir die Pille verschreiben lassen, aber meiner Mutter noch nichts sagen. Geht das?

Haben die ganzen 13-Jährigen nichts Besseres zu tun? Mit 13 die Pille nehmen, also bitte…

„Sag mal Anna? Haben Marcel und du schon…? Also habt ihr schon miteinander geschlafen?“, unterbreche ich die Stille.

Anna sieht von ihrer Zeitschrift auf und schaut mich erstaunt an. Dann grinst sie verlegen auf den Boden.

„Ja, aber eigentlich wollte ich es dir nicht sagen, weil du ihn ja nicht so magst. Es ist vor einer Woche gewesen. Ich habe erst gezögert, weil du ja meintest, dass er nur wegen Sex mit mir zusammen wäre und er mich danach fallen lassen würde. Aber nachher habe ich dann einfach ja gesagt. Und es war toll“

Nun wird sie wieder von ihm schwärmen. Jesus! Liebe macht doch wirklich blind! Sieht sie denn nicht, dass Marcel sie nur verarscht? Er hat es sogar seinen Freunden gesagt.

„Hast du Anna eigentlich schon gevögelt?“, fragte Jonas. Die anderen Jungs lachten, während Nick und ich so taten, als würden wir sie nicht hören, doch lauschten jedem einzelnen Wort.

„Noch nicht, aber bald wird es soweit sein. Sie hat diese drei-Monate-Regel, an die sie sich halten will. Total schwachsinnig! Dann warte ich eben noch ein, zwei Wochen, aber dann lege ich sie flach. Wenn es nach mir gehen würde, wäre sie schon lange keine Jungfrau mehr“

Nick und ich schauten uns erschrocken an. Das hatte der Kerl doch gerade nicht wirklich gesagt! Ich biss mir in die Hand, um nicht sofort auf ihn loszugehen. Aber was würde es denn bringen? Anna würde mich nur hassen, weil sie es nicht glauben würde. Ich konnte sie aber doch nicht in ihr Unglück rennen lassen.

„Wir müssen uns etwas überlegen. Wenn sie erst miteinander geschlafen haben, ist alles rum“, flüsterte ich Nick zu und wir standen von unseren Handtüchern auf.

„Hey, wo geht ihr denn hin? Geht ihr schon wieder ins Wasser?“, fragte Marcel und runzelte die Stirn.

Ich nickte bloß und zog Nick dann mit zum Pool. Wir setzten uns an den Rand, um nach einem Plan zu suchen. Doch uns fiel nichts Gutes ein. Wir konnten Anna nur warnen und ihr sagen, was wir wissen. Natürlich würde sie es nicht glauben.

„Übrigens lädt er dich auch zu seiner Party am Freitag ein. Wir beide gehen dann zusammen hin und putzen dich mal ordentlich raus. Wenn du mir nicht deinen Freund vorstellen willst, tue ich mein Bestes, um dir einen neuen zu suchen.“ Sie lache und ich steige mit ein.

„Das hat beim letzten Mal ja auch so gut funktioniert. Dann stand er nämlich auf dich“

***

„Bis dann!“, rufe ich, während ich den Hof entlang laufe.

„Tschüss, Becca! Und denk an deine Sachen am Freitag! Ich schreibe dir dann nochmal!“

Ich nicke und biege auf die Straße ab. Dann schnappe ich mir mein Handy und informiere meine WhatsApp-Kontakte darüber, dass ich auf dem Nachhauseweg bin.