Lange Zeit ist es still, während wir uns im Hyperraum befinden.
„Warum hast du mir nicht gleich gesagt, dass du der König des Untergrundes bist?" Mein Blick fliegt neugierig durch den Raum und inspiziert alles.
"Hättest du mir dann eher vertraut?" Sagt er mit ruhiger Stimme. Ich schlucke. "Vielleicht."
Das bekannte ruckeln setzt ein, als das Schiff wenige Minuten später aus dem Hyperraum tritt. Schon von weitem kann man die Umrisse einer Kugel erkennen: Kerida.
Das Einzige, was ich über diesen Planet weiß, ist, dass er gänzlich aus Wasser besteht. Nie habe ich auch nur daran gedacht, irgendwann auf diesem Planeten untergebracht werden zu müssen.
"Sobald wir zu Hause sind, wirst du dich umziehen. So,", er zeigt auf meine Kleidung, "kannst du auf keinen Fall rumlaufen. Ich würde mich schämen, so jemanden "aufgenommen" zu haben."
Fassungslos dreht sich mein Kopf in seine Richtung. "Ich, als ein Rebell, würde mich schämen so einen König wie dich zu haben!"
Wütend kneift er seine Augen zusammen. Dann entspannt sich sein Gesichtsausdruck.
"Wie du willst. Wir werden nachher eine Trainingsstunde haben, damit ich sehen kann, wie viel du schon kannst und wo du bessere Chancen hast zu überleben."
Kevin dreht sich zu uns um. "Wir erreichen in zwanzig Sekunden Kerida, Majestät." Der König stützt seinen Kopf auf seine Hand. Sein Blick ist in diesem Augenblick undurchdringlich. Seine schwarzen Augen sehen leer aus.
"Wie ist dein Name?" Verlässt es ungewollt mein Mundwerk. Der König schreckt kurz fast unmerklich auf.
"Caden Maloy." Antwortet er kurz und knapp. Dann setzt er wieder seinen, mir nun schon bekannten Blick auf. Genervt von seinem Verhalten stöhne ich auf.
"Ich versuche hier eine halbwechs normale Konversation mit dir zu führen und alles was du tust, ist, mir Brocken vor die Nase zu schmeißen? Hat dir denn keiner Manieren beigebracht!?" Wütend auf mich selber, da ich mich nicht zurück halten konnte, sehe ich ihm geradewechs in die Augen.
"Glaub mir, hätte ich Manieren, wärst du nicht hier und es gäbe keine Rebellion, die deinem Vater die Stirn bietet. Also hör auf mir etwas von Vernunft zu erzählen!" Seine Stimme ist zum Ende hin immer lauter geworden.
Wir beide schauen uns feindselig in die Augen. Schwarz trifft auf eisblau. Und dann werden unsere Blicke schwach. Die Fassade fällt und nun kann ich in seinen Augen Schmerz und Trauer sehen. Ich würde nur zu gern wissen, warum ich genau diese Emotionen sehen konnte, doch dazu sollte es nicht kommen.
Kevin unterbricht unser Anstarren. "Wir sind da, Majestät und ... Hoheit."
Unbewusst sind wir uns näher gekommen, denn jetzt wird uns das ganze bewusst und wir schrecken auseinander. Ich wende sofort meinen Blick ab.
Durch die riesige Frontscheibe, habe ich einen guten Blick auf Kerida. Fasziniert von diesem blau, merke ich kaum etwas von meiner Umgebung. Wir kommen dem Wasser immer näher, bis sich schließlich eine Plattform daraus erhebt.
Wir landen und eine Art Schutzschild gegen das Wasser bildet sich. Unbeschadet kommen wir so in den Hangar. Ganz nach meiner Gewohnheit stehe ich auf und will zuerst aus diesem dunklen, stickigen Schiff treten.
"Was denkst du, was du da machst?" Caden sieht mich arrogant an. Den Blick kann ich besser. Ich starre zurück. Warum ist der Typ nur so groß? Das untergräbt meine natürliche Autorität.
"Ich lege einen grandiosen Auftritt hin. Und was machst du so?"
"Pass mal auf Prinzesschen, ich bin hier der König. Ich habe das Sagen und du bist auf meinem Revier."
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Too Far Away
Ciencia FicciónSie - die Prinzessin der Galaxis Er - der König des Untergrunds So verschieden, so geheimnisvoll, so anders - und trotzdem treffen sie aufeinander. Sie sind fasziniert voneinander. Sie sind verliebt ineinander - und das in einer Gesellschaft die auf...