XI

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Als sich die Lebensmittel zu Ende neigten, musste Alina wohl oder Übel einkaufen gehen. Außerdem hatte sie Lukas versprochen einen Nachtisch zu machen, da er sie für heute Abend zum Essen bei sich zu Hause eingeladen hatte. Sie hatte sich für eine Creme entschieden, da sie in der Küche nicht gereade die Begabste war und es trotzdem schnell gehen sollte. Sie lief zu Fuß, da der Supermarkt nicht so weit entfernt war und es sogar noch reltiv warm war, da heute mal die Sonne rausgekommen war. Im Supermarkt suchte sie schnell die Sachen zusammen und stelkte sich an der Kasse an. Durch das Fenster gegenüber sah sie zufällig Lukas, aber er war in Gesellschaft von zwei jungen Mädchen. Sie würde sie so auf 18 schätzen und sie sahen echt hübsch aus. Zumindest tausendmal hüber als sie es war. Sie merkte wie Eifersuchtusgefühle in ihr hochstiegen und als eines der Mädchen Lukas auf die Wange küsste und das andere Mädchen ein Foto machte, kochte sie vor Wut. Lukas verzog zwar das Gesicht, aber er ließ es geschehen. Sie war nun fertig mit bezahlen und bahnte sich ihren Weg nach draußen. Die Mädchen umarmten Lukas noch zu Umarmung und gingen dann weiter. Lukas bemerkte Alina nicht, die noch im Schutz des Supermarktes stand und ging in entsetzte Richtung. Sie wusste nicht was sie tun sollte, sie wusste ja auch nicht, was sie verpasst hatte. Sie dachte an die Worte von Lukas zurück. Dass er früher anders war, er meinte er hatte sich verändert, aber das eben sah nicht so aus. Aber letztendlich ist auch michts passiert und sie zwang sich selbst nicht zu überreagierne und sich in etwas reinzusteigern. Auch wenn sie mit ihm erst ein paar Tage zusammen war, versetzte es ihr einen Stich ins Herz als sie sah wie das Mädchen Lukas geküsst hatte.
Sie klingelte. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis die Tür von einem grinsenden Lukas geöffnet wurde. Er begrüßte sie mit einem Kuss und dabei dachte sie sich, wenn er sie betrogen hätte, könnt er ihr dann so dreist ins Gesicht grinsen? Lukas hatte eine riesen Wohnung, die eher vinatge und so naturmäßig eingerichtet war. Sie fühlte sich sofort wohl und musste leider zugeben, dass Lukas ein besseres Auge für Deko hatte als sie selbst. In seiner Wohnung merkte sie auch sofort, dass sie bei einem Musiker zu Hause war. Es hingen so Bilder rum und sie sah auch eine Gitarre in der Ecke. Die Wohnung musste ihm wohl seine Eltern finanzieren, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass er sich mit seinem Musiker-Leben so eine Wohnung leisten konnte. Sie musste ihn mal darauf ansprechen, sie wollte ja auch wissen war ihr Freund so für Musik macht. Sie haben bisher nur über den Musikgeschmack geredet. Sie nahm sich vor, dass an diesem Abend mal anzusprechen.
Das Essen, dass Lukas gekocht hatte, war ehrlichgesagt nicht so gut gewesen, aber die Geste zählte und es war nett. Sie saßen zusammen und haben fast eine Flasche Weißwein zu zweit getrunken und waren dementsprechend schon sehr angetrunken.
„Kannst du mir was auf der Gitarre vorspielen, och bitte bitte", fragte Alina und sah in mit schmollenden Blick an.
„Bei deinem Hundeblick, kann ich dir nicht widerstehen, generell kann ich dir nicht wiederstehen. Warte kurz ich hol sie schnell.", sagte er und diese Worte erwärmten Alina Herz. In diesem Moment dachte sie auch gar nicht mehr an die Szene vor dem Supermarkt, sondern war einfach glücklich. Lukas kam zurück setzte sich neben sie und fing an Gitarre zu spielen. Er hatte eine wunderschöne Stimme und spielte auch wunderschön Gitarre. Eigentlich sollte er mit so einem Talent viel bekannter sein. Er hätte es auf jeden Fall mehr verdient als diese ganzen Pop-Sänger, die immer im Radio liefen. Er sang weiter und plötzlich übertrug sie diese Zeilen auf sich selbst und spätestens bei dem Refrain hatte sie Tränen im Auge.
Dann rauf auf den Balkon, ich brülle Nazitexte
Sorry, hab mich grade mit dem Papst verwechselt
Damn Girl, weil du hinreißend bist
Tätowier' ich dein Gesicht in mein Gesicht
Mir ist alles scheißegal, ich würde Kinder erschießen
Was blind? Ich bin geistig behindert vor Liebe
Dann stand sie einfach so da
Ist sie der heilige Gral?
Oder nur heiße Gefahr?
Wer weiß?
Ich muss sie treffen sofort
Werd' ich dann lächelnd umsorgt?
Oder mit Messern durchbohrt?
Wer weiß?
Als er bemerkte, dass sie Tränen in den Augen hatte, hörte er sofort auf zu spielen und nahm sie in den Arm.
„Hey was ist denn los? Klingt es so schlimm, dass du weinen musst?", fragte er besorgt. Süß.
„Nein alles gut. Du singst nur so mit Gefühl, das ist echt heftig schön.", antwortete sie, aber verschwieg, dass sie sich eigentlich wünschte, dass der Text auf sie übertragen wäre. Sie beruhigte sich in Lukas Armen und schlief in seiner Umarmung ein.

Doch man sieht sich immer zweimal im Leben (Alligatoah Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt