4. Kapitel

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Adam MacLeod König von Castle Island


Es fühlte sich an wie Stunden, in der Zeit indem die Myrksteine anfingen zu wirken. Ich hatte schon Angst, dass sie durch den Alkohol des Weines nicht wirken würden. Aber dann, schlug das Herz meiner namenlosen Mate wieder regelmäßiger und in einem langsamen Rhythmus. Mein Wolf beruhigte sich wieder ein bisschen und drängte zurück von der Oberfläche. Dennoch war ihre Schulter noch immer verwundet. „Fahrt den Wagen vor! Ich werde abreisen"; brüllte ich die Soldaten an. Sofort sprangen alle Mitarbeiter der Garde auf und wuselten Richtung Parkplatz. Mit einem letzten warnenden Blick, hob ich meine bewusstlose Mate auf meine Arme. Dann wandte ich mich wieder an die Frau, die nun eigentlich hier liegen sollte. Sie starrte auf den Boden und zitterte noch immer. „Sieh' mich an"; meine Stimme war rau. Aber dennoch blickte die schwarzhaarige zu mir auf. Ihre Lippe bebte „K-könig...ich..."
„Schweig, du wirst mit auf mein Schloss kommen. Dann werde ich sehen was ich mit dir machen werde." Sie wurde blass und sprang erschrocken auf. „Eure Hoheit, nein...ich..."

„Wenn du nicht auf der Stelle deinen Mund hältst, werde ich dich hier zur Strecke bringen. Das ist meine letzte Warnung, verstanden?" Die schwarzhaarige schluckte und nickte. „N-natürlich, eure Hoheit." Mit einem brummen wandte ich mich von der Frau ab und betrachtete lieber meine kleine Mate. Ihre Gesichtsfarbe kehrte langsam wieder zurück. Dennoch war sie blass, ihre Alabastafarbenehaut wurde von der Sonne angestrahlt und schenkte ihr hoffentlich etwas wärme. „Sir, eure Hoheit. Das Gefährt wäre nun bereit", murmelte ein Soldat und warf sich in eine große Verbeugung. „Sehr gut, nehmt die Frau hinter mir mit auf mein Anwesen"; ordnete ich an, während ich den Vorsprung mit meiner Mate hinabstieg. „Warten Sie, eure Hoheit. Wollen Sie die Frau in ihren Armen nicht hier lassen?" Augenblicklich blieb ich stehen und drehte mich knurrend zu dem Soldaten. Die wenigen Schritte die er von mir entfernt war, überbrückte ich schnell. So nah wie möglich beugte ich mich zu ihm, ich war nur eine Nasenspitze von ihm entfernt. Ich konnte seinen Moschusartiges Parfum riechen und seine Angst. Mein Körper war zum Zerbersten angespannt, nur meine Mate die ich so fest an meine Brust presste, dass es ihr wahrscheinlich weh tun würde, hielt mich davon ab, diesen Nichtsnutz zu Brei zu schlagen. „Ich werde nicht meine verwundete Mate in diesem Drecksloch lassen, kapiert? Und wenn du es noch einmal wagst, etwas gegen deine Luna zu sagen, dann hattest du einmal einen ansehnlichen Job als Soldat gehabt. Denn dann wirst du in einer meiner Gefängnisse schmoren." Der Mann wurde blass und sein Blick wanderte immer wieder von mir zu meiner Mate. Dann ging er auf die Knie und senkte den Kopf. „N-natürlich, eure Hoheit."

Ohne noch irgendjemanden eines Blickes zu würdigen marschierte ich auf mein Auto zu. Mein Fahrer öffnete mir die Tür mit einem kurzen Blick auf meine Mate, war das jedoch seine einzige Reaktion. Guter Mann. Noch eine dämliche Bemerkung und ich wäre wahrscheinlich vollkommen ausgerastet. So sanft wie möglich, bettete ich die zierliche braunhaarige Frau die ab heute mein größte Schatz war, auf meinen Rücksitz. Ihren Kopf legte ich auf meine Oberschenkel und die Beine konnte sie auf dem restlichen Sitz ausstrecken. „Fahren Sie so schnell sie können zurück zum Schloss. Sie braucht Hilfe." Ordnete ich dann wirsch an. Keine Sekunde später setzte sich das Gefährt in Bewegung. Mit Sorge betrachtete ich meine Mate. Ihr Herzschlag war zwar wieder normal und auch ihre Gesichtsfarbe hatte sie wieder, aber sie war in einem schlechten allgemein Zustand. Ihr Körper war mager, man konnte schon Knochen sehen. Die Haut dünn und rissig. Überall hatte sie Dreck. Liebevoll strich ich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre schönen blauen Augen hatte sie noch immer nicht geöffnet. Sie war schon lange ohne Bewusstsein, dass machte mir Sorgen. „Ich werde mich ab jetzt um dich kümmern, du bist nämlich das, worauf ich schon so lange gewartet habe. Vielleicht kannst du mir helfen, dass gute in mir wieder ans Tageslicht zu bringen." Sanft küsste ich ihre Stirn. Dabei stieg mir der Geruch nach nasser Erde und Schweiß entgegen. Und natürlich ihr eigener Duft. Pfingstrosen. Dadurch würde ich sie überall erkennen. Lächelnd drückte ich sie enger an mich. „Hab bitte keine Angst vor mir. Ich würde dir nie etwas tun. Auch wenn ich weiß, dass ich oft ziemlich furchteinflößend bin."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt