Mein Herz klopfte, als ich über den Parkplatz ging. Ich wusste nicht, wo Kaden sein Auto abgestellt hatte, weshalb ich mich an die Ausfahrt stellte und dort auf ihn wartete.
Als er endlich ankam, bremste er nur kurz und fuhr sein Fenster herunter. "Steig ein." sagte er, dann drehte er sich wieder nach vorne. Ich stieg ein und schnallte mich an, dann erst fuhr er los. Wir beide wussten nicht worüber wir reden sollten, weshalb eine unangenehme Stille entstand. Ich vertrieb mir die Zeit damit, Cat zu schreiben und darüber nachzudenken welches Thema wir nehmen sollten. "Zu wem fahren wir eigentlich?", fragte ich in die Stille hinein, nachdem mir endlich eine Frage in den Sinn gekommen war.
"Mir egal, je nachdem was du willst." Er schaltete das Radio ein und drehte lauter. Die Musik war nicht schrecklich, wie ich es erwartet hatte, sondern traf ziemlich gut meinen Geschmack. Ich summte leise mit, verstummte jedoch, als ich merkte wie peinlich meine Singkünste waren.
"Dann fahren wir zu mir. Ich habe Sturm und meine Eltern kommen erst gegen sechs Uhr abends. Bis dahin sollten wir fertig sein, oder?", fragte ich.
Kaden nickte, und damit war unser Gespräch beendet. Es war komisch mit ihm in einem Auto zu sitzen und nichts zu sagen. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas sagen müsste, doch ich hielt den Mund, aus Angst ich könnte etwas falsches sagen.
"Wo wohnst du?" fragte er, und ich musste zuerst wegen der Frage stutzen, doch dann fiel mir ein, dass er gar nicht wusste wo ich wohne. "Da links, und dann noch circa 100 Meter. Nummer 15."
Als wir in meine Auffahrt fuhren war ich erleichtert. Jetzt war ich zuhause und ich fühlte mich gleich viel wohler. Nachdem ich die Haustür aufgeschlossen hatte, legte ich meinen Schlüssel auf den Tisch, zog meine Schuhe aus und legte meine Schultasche ab. Dann band ich mir einen Zopf und ging in die Küche. "Hast du Hunger?", rief ich ins Wohnzimmer.
"Nein."
Ich schon.
Ich entschied, dass ein Salat fürs erste reichen musste. Als ich wieder mit der Salatschüssel ins Wohnzimmer kam, sah sich Kaden gerade die Fotos an, welche an der Wand hingen. "Als Baby warst du mir definitiv sympathischer." meinte er und schmunzelte dabei. Ich wusste, dass es Sarkasmus war, weshalb ich nicht wirklich darauf ein ging.
"Wie nett von dir." antwortete ich spöttisch.
"Wer ist das neben dir? Er sieht ziemlich gut aus." Er deutete auf eines der Bilder. Es wurde erst kürzlich gemacht. Auf dem Foto waren ich und mein Cousin zu sehen.
"Höre ich da etwa Neid?" fragte ich belustigt. "Das ist mein Cousin, keine Sorge."
"Ich würde niemals neidisch sein, denn wenn du mit mir zusammen sein würdest, hättest du gar keine Augen für wen anders." antwortete er albern.
"Schon vergessen? Wir waren mal 'zusammen' und ich hatte definitiv währenddessen Augen für jemand anders." Ich setzte Anführungszeichen mit den Händen und betonte das zusammen besonders.
"Das liegt aber auch nur daran, dass du mich nie geküsst hast, und du nicht weißt wie ich im Bett bin." Zweideutig sah er mich an.
Was?
Nervös lächelte ich, während ich mir überlegte was ich sagen sollte.
Mir wurde die Wahl abgenommen, als er anfing zu lachen.
"Keine Sorge, dass war nur ein Scherz." Ich atmete erleichtert auf. Doch Kaden war anscheinend noch nicht fertig. "Jeder weiß wie gut ich im Bett bin." Er zwinkerte mir zu und sah sich dann weiter die Bilder an.
Macho.
"Genug peinliche Babyfotos von mir angestarrt. Kommst du hoch? In meinem Zimmer ist mein Laptop und es ist bequemer." Ich lief die Treppen hinauf und öffnete meine Tür. Zum Glück hatte ich erst letztens aufgeräumt, und so hatten wir relativ viel Platz auf dem Boden.
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Kaden
أدب المراهقينKaden ist der Bad Boy wie er im Buche steht. Ein Arschloch, welches sich um niemandem kümmert, keine Gefühle hat, mehr Geheimnisse hat, als man zählen kann und vor allem: nicht interessiert an Rose. Und sie nicht an ihm. Zu mindestens dachte sie das...