Zweige streiften schmerzhaft mein Gesicht und fast bereute ich, dass ich die Abkürzung genommen hatte. Aber nur fast. Schließlich wollte ich gewinnen.
Mit Hilfe der Abkürzung konnte ich mir ein wenig Zeit nehmen und ich drosselte mein Tempo. Der Waldweg war uneben und ein paar Wurzeln ragten aus dem Boden, aber da dies meine Standart-Route war, wusste ich wo ich lang musste. Sobald ich durch den Waldweg war, waren es noch gut 800 Meter. Wenn ich jetzt ein wenig schneller laufen würde, sollte ich gute 10 Sekunden vor Owen am Riesenrad ankommen.
Bald war ich durch das Waldstückchen und ich konnte den Pier erkennen. Durch Palmen und Häuser verdeckt, war das Riesenrad nur teilweise zu sehen. Ich beschleunigte und hörte gleichzeitig hinter mir weitere Schritte die sich näherten.
Ein Blick nach hinten bestätigte, dass Owen mich entdeckt hatte und mich nun versuchte einzuholen. Ich musste lachen was mich langsamer machte. Der Rausch, den ich jedes mal beim Laufen bekam holte mich wieder ein und ich fing an zu rennen. Es waren noch gute 200 Meter und Owen war dicht hinter mir. Ich verkniff mir ein weiteres Lachen und lächelte stattdessen, während ich merkte wie meine Beine nur so über den Asphalt flogen. Inzwischen spürte ich meinen Herzschlag schon nicht mehr, wie sonst auch immer, wenn ich rannte.
Ich will nicht wissen, was sich die Leute denken müssen.
Ich war kurz vor dem Riesenrad als mich Owen einholte. Die Sonne stand tief und tauchte das Wasser, die Palmen und die Häuser ringsum in goldenen Glanz.
Fast gleichzeitig kamen wir am Pier an und stoppten. "Gewonnen!!!" rief ich jubelnd. Mein Herz schlug unangenehm hart an meiner Brust und ich hatte Schwierigkeiten, Luft zu bekommen. Obwohl meine Beine fast nachgaben, joggte ich langsam noch ein paar Runden um mein Herz unter Kontrolle zu bringen.
"Das war ein unentschieden!" rief Owen von der anderen Seite des Weges. Langsam drehte ich wieder um und ging zu ihm zurück. "Von wegen!" erwiderte ich. "Du warst viel später dran als ich!" Ich lachte laut auf, als er ein enttäuschtes Gesicht machte.
"Okay, okay schon gemerkt." Ergeben hob er die Hände hoch. "Du hast gewonnen. Wie siehst aus, laufen wir zurück?" Ich nickte und wir liefen wieder los. Zu Owen war es kein weiter Weg und da wir eh schon aufgewärmt waren, verging die Zeit noch kürzer.
Nach gut 10 Minuten kamen wir bei seinem Haus an. Eine kurze Einfahrt zierte den Vorgarten, dann kam sein Haus zum Vorschein. Neben dem Haus war die Garage und da kein Auto drin stand, konnte ich eine Tür erkennen, die wahrscheinlich zum Garten führte.
Owen kramte seinen Hausschlüssel aus seiner Hosentasche und sperrte auf. Schweiß rann mir die Stirn herunter und ich wischte ihn schnell weg. Am liebsten würde ich jetzt duschen gehen.
Ich hörte wie Owen hinter mir die Türe schloss. Rechts von mir war eine offene Küche, mit einer großen Durchreichetheke, auf dessen anderen Seite eine Couch, mit Tisch und Flachbildfernseher stand.
Fragend drehte ich mich zu Owen um. "Wohin soll ich?" fragte ich ihn und machte ihm Platz.
"Setz dich einfach auf's Sofa, ich mach kurz das Essen. Wenn du willst kannst du auch duschen gehen. Gang rauf, erste Tür links. Ich kann dir was von meiner Mutter leihen oder so. Handtücher sind im Badezimmer, und falls du sonst noch was brauchst, ruf einfach." Er zwinkerte mir zu und ging dann in die Küche. Dankbar lief ich die Treppen hoch und ging ins Bad.
Es war groß und auch die Dusche war nicht zu klein. Ein riesiger Spiegel zierte die Wand und ich zog schnell meine verschwitzten Klamotten aus. Ordentlich faltete ich sie und legte sie auf den Klodeckel. Dann legte ich mir ein Handtuch raus und stieg unter die Regendusche.
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Kaden
Teen FictionKaden ist der Bad Boy wie er im Buche steht. Ein Arschloch, welches sich um niemandem kümmert, keine Gefühle hat, mehr Geheimnisse hat, als man zählen kann und vor allem: nicht interessiert an Rose. Und sie nicht an ihm. Zu mindestens dachte sie das...