- Ausweichmanöver -

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Zitternd versuchte ich mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Auch Cat schnappte nun nach Luft und ich wusste sie hatte es bemerkt.

Während ich mich langsam auf den Bürgersteig setzte kam Cat um das Auto herum und setzte sich neben mich.

"Was willst du jetzt machen? Ich meine immerhin ist er dein Freund! So etwas kannst du ihm nicht durchgehen lassen."

Mir setzte es zu, trotz der Tatsache, dass wir nur so taten als wären wir zusammen.

"Es tut mir so leid Rose." In dem Versuch mich zu Trösten strich sie mir über den Rücken.

"Geht schon wieder." meinte ich und holte noch einmal Luft. "Ich werde morgen mit ihm reden, aber zuerst muss ich mich ordnen, und mir meine Wörter zurecht legen." Gekonnt ignorierte ich das gleichmäßige Quietschen im Hintergrund.

Was ist seine Mission? fragte ich mich nur immer wieder.

Ich stieg in Cat's Auto und wartete darauf, dass sie losfuhr. Wie in Zeitlupe schnallte ich mich an und hörte wie Cat den Schlüssel ein steckte. Das einzigste, was ich nicht ausblenden konnte waren die Stöhner, die aus der Richtung des Autos kamen. Wenn ich recht darüber nachdenke wird mir übel.

Doch sie drehte nicht, wie ich es erwartete, um, sondern fuhr besonders nah an Kaden's Auto vorbei.

Dann blieb sie mit quietschenden Reifen stehen und stieg aus.

"Das ist für dich du Spast!" rief sie, trat gegen die Autoreifen und versuchte die Türen zu öffnen. "Du hast jemanden wie Rose nicht verdient, Arschloch!!"

Die Situation war so bizarr, dass ich anfangen musste zu lachen.

Doch dann hörte der Wagen auf zu wackeln, das Stöhnen verstummte und ich bekam Angst.

"Schnell komm wieder in's Auto Cat, ich red morgen mit Kaden, aber ich will ihn jetzt nicht so erwischen, außerdem will ich nicht wissen, mit wem er da drin ist."

Bittend sah ich sie an. Cat stand unschlüssig zwischen ihrem und Kaden's Auto und sah hin und her. Doch als schließlich Stimmen aus dem Range Rover ertönten, wusste sie, dass es genug war.

Sie stieg ein, knallte die Tür zu und trat hart auf das Gaspedal. "Ich hoffe du hast eine gute Idee wie du es ihm heimzahlen kannst. Sowas kann er sich bei einem guten Mädchen wie dir nicht erlauben."

Ich nickte nur und dachte darüber nach, was ich Kaden morgen sagen wollen würde. Ich werde zu spät kommen, damit er schonmal weiß, dass ich verdammt sauer auf ihn bin.
Klar, es klang kindisch, aber ich wusste auch nicht weiter. Bisher hatte ich nie etwas 'festes' gehabt, noch gar nicht etwas fake-'festes'.

•••••

Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Immer wieder spukten mir die Ereignisse von vorhin durch den Kopf. Sobald ich meine Augen schloss, bekam ich ein widerliches Kopfkino und sah Kaden mit allen möglichen Frauen in dem Auto. Stöhnen und Quietschen vermischte sich mit hinein und ich riss meine Augen wieder auf. Würg. Das ist einfach nur abstoßend.

Um endlich einschlafen zu können, hörte ich mir das gleichmäßige ticken meines Weckers an, doch es brachte nichts. Nachdem ich von tausend rückwärts in Gedanken gezählt hatte, und immer noch wach wahr, entschloss ich Owen zu schreiben.

KadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt