Kapitel 9

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Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein.
Ich öffnete die Augen aber ich war nicht mehr im Krankenhaus.
Ich lag auf einem Großen Bett in einem Großen sehr schön eingerichtetem Raum.
Ich hatte auch fast keine Schmerzen mehr.
Aber ich fragte mich wo ich war.
Ich stand langsam auf und ging zur Tür. Ich wollte diese gerade öffnen als sie von jemanden anderem geöffnet wurde.
Ich blickte rauf zu dem Mann der vor mir stand und sah sein Gesicht in das ich am liebsten spucken würde. Emir. Ich schaute ihn Böse an und wollte gerade vorbei gehen als er mich fest hielt.
„Shirin. E-es tut mir leid. Es war falsch dich indirekt als Schlampe zu bezeichnen ohne dich überhaupt zu kennen. Ich weiss nicht was in mich gefahren ist. Du hast recht. Ich hatte viel mit Frauen zutun .. Schlampen. Ich hab nur vor dir nur mit Schlampen zutun gehabt. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass du so ein gutes Mädchen bist. Ich- ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich mit dir umgehen soll. Ich meine du wirst ab jetzt immer in meinem Leben sein. Du wirst meine Frau sein. Ich muss lernen damit zurecht zukommen, dass es in meinem Leben nur noch eine Frau geben wird. Mir ist klar das alles geschieht aus Zwang und wir lieben uns nicht und werden es wahrscheinlich nie tun. Aber die Tatsache das wir Mann und Frau sein werden wird sich nicht ändern. Wir können nicht dem Plan nachgehen jeder lebt sein leben und in der Gegenwart jemand anderes tun wir auf ein verliebtes Ehepaar. Wir müssen die Tatsache, dass wir Mann und Frau sein werden akzeptieren und auch respektieren. Auch wenn wir uns nicht lieben und es nie so sein wird müssen wir die Ehe respektieren und wenigstens versuchen Freunde zu sein. Ich weiß beim ersten versuch also Gestern hat's nicht geklappt aber wir könnten es ab jetzt versuchen?" sagte er. Da war wohl was dran.
„Na schön." ich gab ihm die Hand.
„Jetzt sag mir wo wir sind." sagte ich.
„Hier werden wir Wohnen wenn wir verheiratet sind. Es ist 1 Stunde von zuhause entfernt. Aber das wird dann unser Zuhause." antwortete er.
„Wieviel Uhr haben wir?!" fragte ich hektisch.
„15 uhr wieso?" fragte er.
„Ich muss sofort nachhause." sagte ich und ging diese wunderschönen Treppen runter.
Er folgte mir.
Ich zog mir schlappen an die dort lagen und lief zum Auto und wartete darauf, dass er es öffnet.
Als dies geschehen war und wir losgefahren sind herrschte eine unangenehme stille im Auto. Bis er sie unterbrach.

„Wo willst du hin?" fragte er mich mit blick auf die Straße.
„Egal." antwortete ich Kalt.
„Hab da ne Vermutung." sagte er.
„Die wäre?" fragte ich genervt.
„Du triffst dich mit deinem Ex." sagte er.
„Boah bitte Halt deine Fresse. Mein Leben geht dich nix an." zischte ich.
Er hörte auf zu reden und die restliche fahrt verlief still ab.

Als wir dann endlich in der Nähe des Parks waren wo ich mich mit ihr treffen wollte unterbrach ich die stille.
„Halt hier an." sagte ich.
„Aber du wohnst 20 Minuten von hier entfernt." sagte er.
„Halt einfach an." sagte ich genervt.
Ich stieg aus und spürte die Kälte auf meine Haut. Ich realisierte, dass ich keine Jacke dabei hatte.
„Ey du." hörte ich Emir aus dem Auto rufen.
Ich drehte mich um.
„Ja?" fragte ich.
„Hier nimm meine Jacke." sagte er und warf die Jacke aus dem Fenster.
„Danke." sagte ich drehte mich um zog die Jacke an und ging Richtung Park.
Als ich nach 5 Minuten da war sah ich sie auf der Bank. Sie sah mich auch und lief auf mich zu.
Dann umarmten wir uns sehr lange und mussten sogar beide Weinen.
Anschließend setzten wir uns auf die Bank.
„Aleyna wo warst du 10 verdammte Jahre?! Du hast uns alleine gelassen. Weisst du eigentlich wie sehr wir dich vermisst haben?! Wir haben so oft unsere Große Schwester gebraucht und du warst weg. Kerem er erinnert sich nicht einmal an dich. Wieso bist du gegangen? Einfach so ohne bescheid zu sagen? Wir waren alle so jung ich war erst 8 und du bist als unsere älteste Schwester einfach gegangen. Wieso? Aleyna wieso?" sagte ich und mir kamen Tränen.
„Shirin. Es tut mir so leid. Aber ich hatte keine Wahl. Baba war dagegen, dass ich meinen jetzigen Ehemann Serkan heirate. Er meinte, dass er kein guter Mensch sei. Er hat immer schlechte dinge gesagt ich hab sogar mal an Serkan gezweifelt wegen Baba's Worten. Aber ich wollte mich von ihm nicht trennen ich hab ihn geliebt. Wir sind abgehauen und haben uns ein eigenes Leben aufgebaut. Nichts von dem was Baba über ihn sagte hat gestimmt. Serkan ist so ein herzensguter Mensch. Shirin wir haben einen 4 Jährigen Sohn und seine Kleine Schwester ist auch schon unterwegs. Shirin hätte ich damals auf Baba gehört dann hätte ich niemals das Glück gefunden was ich jetzt habe. Shirin ich bin unfassbar Glücklich. Damals warst du zu jung um es zu verstehen du warst erst 8. aber jetzt jetzt 10 Jahre später bist du schon ganze 18. Schwesterherz es tut mir so leid aber ich wollte einfach immer Glücklich sein und das bin ich jetzt. Ich bin jetzt hier um dafür zu sorgen, dass du auch Glücklich bist." sagte sie.
Wow. Ich sehe es in ihren Augen, dass sie voll mit Glück im Leben ist. Ich kann es ihr nicht übel nehmen.
„Aleyna ich weiß es zu schätzen aber mich macht nichts mehr Glücklich. Ich bin schon verlobt und mein Ex Freund den ich immer noch Liebe der hat mich betrogen." sagte ich und schaute beschämend zu Boden.
„Shirin. Ardian ist ein Arschloch." sagte sie.
Woher kennt sie ihn ?!
„Woher kennst du ihn??" fragte ich erstaunt.
„Ich will nicht verrückt klingen aber ich hab euch oft beobachtet euch alle. Ich weiss was ihr alle erlebt habt ich war immer da." sagte sie und lächelte mich an.
„Ach Aleyna was soll ich nur tun?" fragte ich sie.
„Heirate Emir." antwortete sie.
Bitte was?!
Ich soll diesen Mistkerl Heiraten?! Ist sie komplett verrückt?!
„Bist du verrückt?! Er ist ein Arschloch!" sagte ich.
„Shirin. Er mag zwar noch einer sein aber er hat auch gute Seiten. Ich habs bemerkt. Wie er sich eingesetzt hat für dich. Wie er versucht hat dir mit Ardian zu helfen und wie er ihm gedroht hat für dich. Wenn du ihn auf den richtigen Weg bringst als seine Frau wirst du es leichter erkennen und wenn du das gute in ihm erkennen willst." sagte sie.
„Aleyna ich weiss nicht so recht." sagte ich.
„Vertrau mir Shirin. Morgen gehst du dieses Schöne Brautkleid kaufen. Setz ein echtes Lächeln auf die Lippen und werd Glücklich. Vergiss Ardian und schau nach vorn." sagte sie.
Ich umarmte sie einfach, weil ich sie so sehr vermisst hatte.
„Shirin willst du heute bei mir übernachten? Dann lernst du auch auch Serkan und Karim kennen." sagte sie. Ich nickte sofort.

Im Auto auf dem Weg zu ihr nachhause redeten wir über dieses und jenes.
Nach 1 1/2 Stunden kamen wir auch schon an.
Diese Gegend war mir nicht Fremd. Dann erinnerte ich mich, dass Emir und ich hier vorhin durchgefahren sind und realisierte, dass sie mit mir in einer Stadt leben wird.
Ein lächeln überkam meine Lippen.
Als ich einen Anruf bekam.

„Hallo?" fragte ich in den Hörer.
„Shirin wo bist du?!" Hörte ich Emir wütend sagen.
„Warum? Was ist los?" fragte ich ihn leicht genervt.
„Naja heute sollte deine Entlassung sein und deine Familie fragt sich wo du bist und, weil ich bei dir war und du nicht ans Handy gehst haben sie mich angerufen!" sagte er wieder wütend.
„Finde eine ausrede sag ich wär bei dir und wir wollen was zusammen machen oder so." sagte ich.
„Nenn mir einen Grund wieso ich dich decken sollte?!" sagte er schon wieder wütend.
„Reicht die Tatsache, dass du mich Schlampe genannt hast und mich so noch mehr gestresst hast?" fragte ich ihn. Ich musste grinsen, da er jetzt keine Chance hat.
„Sag es ihnen ruhig. Ist mir egal ich werde dich nicht decken." sagte er ruhig und legte auf.

Ich war so wütend. Ich rief ihn an.
Aber er ging nicht ran.
Aleyna war schon drinnen, weil ich meinte, dass ich nach dem Telefonat reinkommen würde.
Ich wollte eben reingehen als jemand mich zur Seite an die Hauswand zog.
Als ich mich umdrehte sah ich Emir.

„Was tust du hier?! Verfolgst du mich etwa?!" fragte ich ihn wütend und mit verschränkten Armen.
„Natürlich hab ich dich verfolgt. Nachdem deine Eltern mich anriefen machte ich mich auf den Weg zum Park und du bist von dort in ein Auto gestiegen und ich hab euch bis hierher verfolgt." sagte er.
„Wieso hast du mich verfolgt hmm? Hast du dir etwa sorgen um mich gemacht?" sagte ich und grinste ihn dabei an.
Er hielt mit seinen Händen meine Taille fest und zog mich ganz nah an sich ran.
Ich hielt mit meinen Händen seine Brust und drückte mich etwas weg was mir nicht gelang.
Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher. Bis er mit seinem Mund an meinem Ohr angekommen war.
„Mach dir keine Hoffnungen." flüsterte er mir ins Ohr und löste sich grinsend von mir.
Ich verdrehte die Augen und drehte mich um um endlich reinzugehen. Er hielt mich aber an meinem Oberarm fest und zerrte mich zu sich.
„Sag mir jetzt wer diese Frau ist!" schrie er schon fast.
„Was wenn nicht?" provozierte ich ihn.
„Dann wirst du jetzt mit mir kommen und ich fahr dich nachhause." sagte er und wollte mich in sein Auto zerren als ich mich aber aus seiner Gewalt riss. Ich schaute ihn mit verschränkten Armen an.
„Shirin? Wann kommst du-.." weiter kam meine Große Schwester Aleyna nicht, da Emir vor mir stand. Sie stand im Türrahmen ihrer Tür und wir gegenüber vor Emir's Wagen. Sie kam lächeln auf uns zu und gab Emir die Hand.
„Hallo Emir schön dich kennenzulernen." sagte sie.
„Hallo ehm ..." sagte Emir ahnungslos und kratzte sich dabei am Hinterkopf.
„Ehm Emir das ist Aleyna meine Schwester." sagte ich. Er staunte direkt.
„Freut mich dich kennenzulernen Aleyna." sagte er und gab ihr die Hand was mich erleichterte, da ich dachte er würde jetzt fragen stellen von wegen er dachte ich wäre die einzige Tochter des Hauses etc.
„Kommt doch rein." sagte Aleyna.
„Weisst du Emir muss noch zu unserem Haus wo wir nach der Hochzeit wohnen werden und ein paar Sachen abstellen. Wir wohnen hier in der nähe und naja er hat mich halt auf dem weg dahin gesehen und gefragt was ich hier tue." sagte ich.
„Na dann ein anderes mal. Weit weg wohnen werdet ihr ja eh nicht. Auf wiedersehen." mit diesen Worten war sie schon auch im Haus.
„Deine Schwester ernsthaft?!" fragte er erstaunt und Neugierig.
„Emir geh jetzt endlich." jammerte ich rum und versuchte ihn zu seinem Auto zu schieben.
„Erst erklärst du mir was los ist. Ich werde nicht ohne eine Erklärung gehen." sagte er und stand mit verschränkten Armen vor mir.
„Morgen ok? Denn Morgen kannst du mich schön abholen um 10 Uhr und nachhause fahren." sagte ich. Er stimmte zu und war auch schon weg gefahren.
Ich ging endlich ins Haus.

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt