Kapitel 35

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Als ich aus meiner Starre erwachte ging ich zu meinem Koffer und packte mir einfach irgendwas raus. Es wurden eine lockere shorts und ein top. Ich zog mir die sachen aus und nahm noch eine dünne Jacke mit.

Ich zog unten meine Schuhe an und verließ das Haus.
Ich brauchte einfach meine Ruhe und frische Luft. Ich ging einfach eine straße runter, bis ich Emir unten am Straßenende sah. Ich blieb kurz stehen und dann schaute er von seinem Handy hoch und unsere Blicke trafen sich. Und obwohl wir weit voneinander entfernt waren fühlte es sich so an als würde er meine Augen mit Wut durchbohren und als würde ich seine braunen wunderschönen Augen direkt vor mir haben. Ich brach den Blickkontakt ab und bog in einen Waldweg ein nur um ihn nicht weiter seine Blicke auf mir zu spüren. Ich ging den steinigen Weg hoch und kam an einer Bucht an.
Niemand war da. Ich setzte mich auf einen Stein und lehnte mich an einen Baum. Dann sass ich nur da und genoss die Stille.
Ich schloss die Augen und zog scharf die Luft ein und dann aus.
Dann fiel ich unbewusst in einen traumlosen schlaf.

Emirs sicht

Nachdem ich aus dem Zimmer gegangen war, war ich einfach rausgegangen und etwas spazieren.
Ich brauchte einfach meine Ruhe, denn diese Frau raubte mir den letzten Nerv.

Da versuche ich ihr irgendwie zu erklären, dass ich sie Liebe und sie holt direkt wieder Selinay ins Spiel. Ich verstehe nicht was sie mit der hat. Es ist doch offensichtlich, dass nur Selinay was von mir will und ich nichts von ihr. Außerdem wie kann die denken ich würde meinem Cousin die Frau auspannen?
Ach diese Frau ist einfach verwirrt.
Diese Frau..
Ich liebe sie mehr als alles andere. Irgendwie hatte ich das Gefühl schon bei unserem Gespräch in ihrem Zimmer, als ich mit meiner Familie um ihre Hand anhielt. Sie ist so Selbstbewusst aber dann gibt es Momente da ist sie so zerbrechlich. Sie macht meinen Verstand einfach kaputt.

Bei meinem Spaziergang bekam ich eine nachricht von Furkan meinem Cousin und Selinays Ehemann.

'Bruder wo bist du? Ist Shirin bei dir?' schrieb er.

'Nein wieso?' schrieb ich.

'Sie ist vor 15 Minuten aus dem Haus gegangen und schien sehr verwühlt.' sagte er.

Dann hob ich meinen Blick und da stand sie. Die Frau die mein Herz in ihren Händen trug ohne es zu merken. Meine Wut gegenüber ihr war aber so groß, dass ich sie nicht liebevoll ansehen konnte. So sehr es mir das Herz zerbrach sie wegen mir so zu sehen. Zu sehen wie sie mich enttäuscht ansah aber ich konnte nicht anders. Sie brach den Blickkontakt ab und bog in einen Waldweg ab. Was wollte sie da?
Wollte sie mir etwa so aus dem weg gehen? Konnte sie nicht einfach mit mir reden? Ich hasste ihre Sturheit. Aber doch liebte ich sie.
Verdammt.

'Bruder ihr gehts nicht gut. Ich denke nicht, dass sie jetzt alleine sein sollte.' schrieb Furkan.

'Ich denke ihr geht es bestens.' sagte ich und packte mein Handy einfach in die Tasche.

*3 Stunden Später*

Mittlerweile war ich wieder an der Villa und alle waren langsam heim gekommen nur meine Frau nicht.
Wo steckte sie nur?

„Wie war euer Tag?" fragte Daria in die Runde, jedoch blieb ich still und nahm den Blick von meinem Handy nicht ab. Ich war auf Shirins Kontakt und überlegte sie einfach anzurufen und zu fragen wo sie ist, weil ich mir sorgen machte aber irgendwas in mir wollte einfach Stur bleiben.

„Sag mal Emir wo ist denn Shirin?" fragte Nura.

Dann schaute ich hoch zu ihr und wackelte ungeduldig mit meinem Bein.
Wenn ich nur wüsste..

„Emir? Willst du auch mal antworten?" fragte Nura.

„Keine Ahnung sie wollte spazieren gehen." sagte ich einfach kurz und knapp.

„Ja vor 3/4 Stunden nh." murmelte Furkan nachdenklich und abgefuckt vor sich hin.
Was interessierte ihn das bitte?

„Was hast du gesagt?" fragte Nermin verwundert.

Furkan nahm seinen Blick vom Boden und schaute zu Nermin.

„Nichts." sagte er und stand auf. In dem Moment klingelte es und Furkan ging sie öffnen.

Da wir in einem offenen Wohnzimmer sassen konnten wir sehen, dass Shirin ins Haus humpelte als die Tür sich öffnete. Ohne einmal rüber zu schauen verschwand sie nach oben.

„Ich gehe." sagte ich Streng, als Furkan gerade hinterher wollte. Er verdrehte nur die Augen und kam die paar stufen wieder runter und ging in sein Zimmer.

Ich ging hoch und öffnete die Tür. Shirin war nicht da. Ich ging richtung des Badezimmers, welches zu unserem Zimmer gehörte.
Die Tür war einen Spalt offen.

Ich blickte still durch den Spalt und sah Shirin auf dem Klodeckel sitzen und sich wunden säubern. Schockiert öffnete ich langsam die Tür.

Ich trat ins Badezimmer, doch sie bemerkte immer noch nicht, dass ich da war.

„Uff ich kann kein Blut mehr sehen. Wieso passiert ausgerechnet mir sowas." regte sie sich wie ein kleines Kind auf. Ich schmunzelte und dann drehte sie sich schnell zu mir. Kurz schauten wir uns in die Augen und dann merkte ich, wie ich mich langsam in ihnen verlor. Doch ehe es richtig passierte drehte sie sich wieder zurück zu ihrer Wunde.

Still sass sie da und versucht Leise ohne Ton mit dem feuchten Tuch über die Knie Wunde zu gehen.

„Wie ist das passiert?" fragte ich sie.

Sie antwortete nicht. Ich seufzte laut.

„Ich bin gefallen." antwortete sie nach meinem ‚Ich werd sonst sehr wütend' seufzer.

„Wie denn?" schmunzelte ich leise.

„Ich finde das nicht witzig Emir." sagte sie und versuchte erneut das Blut an der Wunde mit dem Tuch wegzuwischen. Doch sie tat es nicht, da sie wahrscheinlich Angst hatte, dass was brennen würde.

Ich ging zu ihr und ging auf die Knie. Vorsichtig nahm ich ihr das Tuch aus der Hand.

„Vertrau mir." sagte ich und sie hielt still. Ich berührte mit der einen Hand ihren Oberschenkel um mich etwas zu stützen und bemerkte dann ihre Gänsehaut, da sie eine Kurze Shorts trug. Ich schmunzelte. Der Gedanke daran, dass sie wegen meinen Berührungen eine Gänsehaut bekam freute mich irgendwie.

Still saß sie da und ließ mich machen. Ich wischte dann vorsichtig mit dem Tuch den Dreck und das Blut an der Wunde weg. Sie zischte immer wieder auf vor schmerz und mit jedem mal als sie vor schmerz zischte spürte ich ein kleinen Stich in meinem Herzen.

Als ich fertig war mit Säubern griff ich nach den Pflastern die auf dem Boden lagen. Ich bedeckte die Wunde damit.
Sie hatte noch eine Wunde an ihrer Augenbraue. Die säuberte ich auch kurz und dann packte ich ein Pflaster drauf.

„Danke." kam es brüchig von ihr. Ich hasste es sie so zu hören, weil ich wusste es war meinetwegen.

„Nichts zu danken." sagte ich stand auf und ging ohne weiteres aus dem Bad.

Nach sau langer zeit ein kapitel
sorry das ihr immer so lange warten müsst aber meine Motivation ist einfach weg in letzter Zeit

hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt