Kapitel 83

2.8K 89 38
                                    

Shirins sicht

Ich öffnete langsam die Augen und wurde von den Sonnenstrahlen, welche stark durch das Fenster und die durchsichtigen weißen Gardinen schienen geblendet. Reflexartig schloss ich die Augen wieder.

Langsam öffnete ich sie vorsichtig wieder und schaute mich in meiner Umgebung um. Ich lag in einem Krankenzimmer. Da es wieder hell war hatte ich voll nach der OP durchgeschlafen. Ich stöhnte genervt auf, da ich Krankenhäuser hasste. Im selben Moment spürte ich einen Druck an meiner rechten Hand. Ich drehte mich dahin und dort lag Emir, welcher auf einem Stuhl sass und den Kopf auf die Bettkante gelegt hatte und schlief. Die Tatsache, dass er meine Hand hielt löste Nervosität in mir aus.

Es freute mich so sehr, dass er bei mir geblieben war und auch noch meine Hand hielt. Wäre er auch nur damals dabei gewesen...

Er schien sehr unruhig zu schlafen. Wahrscheinlich ein schlechter Traum oder einfach die Position in der er schlief.

„Nein." flüsterte er.

Ich setzte mich aufrecht hin aber er hielt meine Hand fester. Ich wollte seinen Schlaf zwar nicht zerstören aber, da er sowieso schien unschön zu Träumen und eine ungemütliche Schlafposition zu haben entschied ich mich ihn zu wecken.

„Emir." sagte ich vorsichtig und rüttelte ihn etwas mit meiner anderen Hand.

„Du kannst mich nicht verlassen." nuschelte er. Wahrscheinlich träumte er von Alara. Es regte mich ein wenig auf, weshalb ich ihn sehr fest rüttelte bis er aufwachte.

„Hö." kam es verwirrt aus ihm und er schaute sich das Zimmer an.

Einige Minuten vergingen und wir beide schwiegen. Ich wollte ihm die Zeit lassen sich von dem Traum zu erholen in dem seine Verlobte ihn Wahrscheinlich verlassen hatte.

Irgendwann schaute er mir dann tief in die Augen. Seine Augen waren so rot und leicht angeschwollen.

„Guten Morgen." lächelte er breit. Meine Hand hielt er immer noch fest. Ich schaute leicht verlegen dahin und er folgte meinem Blick. Er zögerte bevor er los ließ.

„Entschuldige." sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Seine Haare waren verwuschelt und seine Unterlippe war aufgeplatzt. Er sah echt sehr kaputt aus, was mir leid tat.

„Wieso bist du hier geblieben?" fragte ich. Er schaute mich unwissend an.

„I-ich bin einfach wohl eingeschlafen." schmunzelte er. Ich musste automatisch lächeln. Er sah so kaputt aus aber war trotzdem so süss.

„Du hast wohl nicht gut geschlafen oder?" fragte ich und er schaute mich so an als hätte ich sein schlimmstes Geheimnis erfahren.

„Schlecht geträumt." sagte er und versuchte es mit einem kleinen lachen zu überspielen aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas verheimlichte.

„Wann darf ich wieder raus?" fragte ich.

„Ich weiß nicht. Ich frage mal." sagte er, kratzte sich wieder am Kopf und lächelte schwach. Es sah wieder so süss aus. Er sah süss aus.

Ohne weiteres verließ er den Raum. Ich starrte während er weg war einfach Löcher in die Luft.

Nach einigen Minuten der Langeweile kam er auch schon wieder mit einem Zettel und den Klamotten, die ich gestern an hatte.

„Also du darfst dich umziehen und hier auf dem Zettel sind Medikamente die gegen die Schmerzen helfen. Die können wir direkt gleich auf dem Weg aus der Apotheke holen." sagte er. Ich nickte einfach.

„Soll ich raus bis du dich umgezogen hast?" fragte er. Verlegen nickte ich. Er ging dann raus.

Ich zog den Kittel aus und zog mir das T shirt über. Sein T shirt. Dann zog ich die Hose an. Es war schwieriger als ich dachte. Ich konnte mein Bein garnicht bewegen, da es sofort anfing zu schmerzen. Nichtmal nur mein Fuß einfach mein ganzes Bein.

Ich wusste nicht wie ich mein Bein in das andere Hosenbein bekommen sollte, weshalb ich einfach verzweifelt aufgegeben hatte und einfach nur an der Bettkante saß.

Einige Minuten vergingen und Emir öffnete die Tür einen Spalt.

„Fertig?" fragte er.

„Nein." antwortete ich in einem verzweifelten Ton.

„Brauchst du Hilfe?" fragte er.

„Ja." antwortete ich und dachte er würde eine Schwester rufen aber dann kam er selbst rein. Es war mir so unangenehm und ich konnte ihn nicht ansehen. Das bereits lange T shirt, was meine Oberschenkel verdeckte hielt ich mit beiden Händen am Ende fest und wollte es noch weiter runter ziehen, was nicht klappte.

„Du bist was sowas angeht wohl noch immer schüchtern." lachte er, was mich noch mehr in Verlegenheit brachte. Er war der letzte Mann der mich so freizügig gesehen hat.

Ich schaute immer noch verlegen zur Seite während er vorsichtig mein Bein ins anderen Hosenbein steckte. Es tat sehr weh aber ich wollte das nicht sagen. Als er dies gemacht hatte konnte ich auch schlecht die Hose selbst hochziehen, da ich sonst runter rutschen würde vom Bett.

„Halt dich an mir fest." sagte er. Ich schaute ihn dann an und er grinste, was die ganze Situation nicht besser machte.

Ich tat was er sagte und legte meine Arme um seinen Hals. Er zog mich hoch und dann die Hose. Er band sie sogar zu und mir wurde am ganzen Körper richtig heiss.

Dann spürte ich seine Hände an meiner Taille und es kam zu einem Augenkontakt. Ich war sehr nervös und verlegen wohingegen er mir sicher in die Augen schaute. Er schaute mit verdammt sicher in die Augen.

Er hatte mich leicht hochgehoben, weshalb meine Füße den Boden nicht berührten. Normalerweise würde ich jetzt einfach gehen aber in dem Moment war es unmöglich.

Er setzte mich vorsichtig auf das Bett und umarmte mich unerwartet. Ich war erstarrt und kam garnicht dazu die Umarmung zu erwidern. Warum tat er das denn?

Er löste sich und lächelte mich süss an. Ich spürte wieder wie meine Wangen rot wurden.

„Darf ich dich jetzt zum Auto tragen?" fragte er.

„Ich nehme die Krücken danke." sagte ich und er nickte verständnisvoll.

So nahm ich die Krücken und lief ihm hinterher. Mir wurde sofort klar, dass die Krücken mir zu anstrengend waren und ich doch lieber gern getragen werden würde aber mir war es zu unangenehm das zu sagen.

Außerdem wäre das doch unangebracht... er war mein Ex-Mann und ein verlobter Mann.

Sooo neues Kapiteeeeeellll

Ich hoffe es hat euch gefallen ❤️❤️❤️❤️❤️

Eigentlich wollte ich wirklich dass sie stirbt aber hab es euch zu liebe nicht getan 💘

Am ende der Geschichte werde ich euch dann erzählen wieso ich wollte, dass sie stirbt ..

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt