Decision without Permission | JIKOOK ✔

Kapitel 3

Jungkook PoV:

Ja, was soll ich denn bitte davon denken?
Ich bin natürlich sauer und enttäuscht von meinen Eltern, dass sie mich nicht vorher gefragt haben, aber irgendwie verstehe ich auch, dass sie es für uns gemacht haben.
Einige könnten mich nachvollziehen und einige eben nicht.

Ich war auf jeden Fall sehr schockiert als ich Jimin nach knapp über 4 Jahren wieder gesehen habe.
Ich will es auch gar nicht mehr abstreiten, dass ich immernoch Gefühle für ihn habe und wahrscheinlich auch haben werde. Die Vergangenheit kann ich einfach nicht vergessen, aber eigentlich will ich auch nicht die Zeit mit ihm hinter mich bringen.

Wie kann man immernoch hinter einem her sein, mit dem man schon vor über 4 Jahren Schluss gemacht?
Ja, das frage ich mich auch immer.

Ich schaute meinen Vater an, der immernoch auf eine Antwort meinerseits wartet.
Ich schaute zu Jimin und er sah zu mir. Eine einzelne Träne lief ihm über die Wange und ich konnte ihn nicht so traurig sehen.
Ich beugte mich über dem Tisch und wischte mit meinem Daumen die Träne weg. Ich weiß echt nicht woher dieser Mut kam, aber ich tat es einfach.

Zu meinem Wundern, zuckte er nicht einmal auf, als sei es für ihn selbstverständlich.
Ich setzte mich wieder hin und wandte mich zu meinem Vater: "Appa,  ich finde es echt schlimm, dass ihr so eine wichtige Entscheidung ohne uns getroffen habt. Jedoch versteh ich es... Ich w-werde dich nicht enttäuschen."

Ich senkte meinen Kopf, da Ich Jimin nicht anschauen konnte.

"Appa?", fragte Jimin.
"Ja, mein Sohn?"
"Darf ich kurz mit Jungkook alleine sprechen?"

Ich schaute ihn verwirrt an, er jedoch wartete nur auf die Antwort seines Vaters.
"Aber natürlich Jimin. Lernt euch ein bisschen besser kennen."
Er nickte und gab mir ein Zeichen ihm zu folgen, welches ich tat.

Wir gingen raus auf die Terasse und er schaltete das Licht an.
Ich ließ ihm den Vortritt und ich folgte ihm direkt hinterher.

Er stand einfach nur da und ich beobachtete ihn still.
Nach ungefähr 2 Minuten, begann er zu sprechen.

"Jungkook?"
"Ja?"
"Du musst das nicht machen. Das weiß du."
"Ich weiß. Aber du willst doch deinen Vater stolz machen. Und ich auch."
Er nickte nur. Nach einer Weile hörte ich ein Schluchzen.
Ich war überrascht und ging schnell zu ihm.
Als er mich bemerkte, drehte er sich schnell von mir weg.
Ich erkannte wie er zügig die Tränen wegwisch.
Jimin war schon immer emotional und das hatte sich bis heute nicht geändert.

"Jimin?"
"Hmh?"
"Warum weinst du denn jetzt?"
"Du musst nicht mit mir heiraten. Wenn du damit nicht klar kommst, musst du mit deinem Vater darüber sprechen. Er wird dich verstehen. Glaub mir. Okay die Firma ist für ihn sehr wichtig aber für ihn ist du noch wichtiger."

Er schwieg. Er schwieg ungefähr gefühlte 10 Stunden.
Er drehte sich wieder zu mir und schaute mich einfach nur an.
Er musterte jedes einzelne Detail von meinem Gesicht, welches ich ihm gleich tat.
Es fühlte sich so an, als ob wir süchtig nacheinander waren.

Er guckte weg.
"Lass uns reingehen.", kam es nun von ihm.
Ich nickte und wir gingen beide wieder rein.

"Da seid ihr ja", bemerkte Jimin's Mutter.
"Und ist alles gut bei euch?", fragte nun meine Mutter.
"Ja, alles gut.", versuchte ich die angespannte Stimmung aufzulockern.
"Jimin, mein Sohn. Du weißt doch, dass ich immer nur dein Bestes will.", sprach Jimin's Vater zu ihm.
"Ja das weiß ich.", jedoch wirkte er ziemlich angespannt und zwang sich ein Lächeln. Er hat sich wirklich kein bisschen verändert.
"Glaub mir, Jungkook ist ein guter Junge. Er würde dir nie etwas antun. Ihr werdet schon zurecht kommen. Ich sag, dass nicht weil ich sein Vater bin, sondern meine es auch so. Wenn irgendwas ist, komm bitte zu mir. Ich werde alles dafür tun, damit es dir gut geht und sagt wirklich immer das, was euch auf dem Herzen liegt."
Jimin bedankte sich bei meinem Vater und ich konnte seine gläsrigen Augen erkennen.

Es zerbricht mir immer und immer wieder das Herz, ihn so zusehen.
Er wollte das alles nicht. Die Ehe, die Zukunft mit mir und generell mich. Ich merke es wenn er sich zu etwas zwingt. Er will einfach nur seinen Vater stolz machen.

Damals, als wir noch zusammen waren, hat er schon öfters über seinen Vater geredet. Er liebt ihn über alles und das merkt man auch.
Ich denke nicht, dass sein Vater diese Entscheidung nur für den Erfolg der Firma getroffen hat, sondern auch für seinen Sohn. Er hat dies auch begründet, jedoch finde ich, dass da noch etwas anderes dahinter steckt, aber ich weiß nicht was.

"Jungkook?", Jimin's Vater unterbrach meine Gedanken und bekam somit meine ganze Aufmerksamkeit.
"Ja?"
"Kannst du bitte Montag in unsere Firma kommen?"
"Natürlich."
"Gut. Holst du bitte Jimin um 9:00 Uhr von Zuhause ab?"
"Wieso? Ich hab doch einen Chauffeur. Er kann mich fahren."
"Jimin, bitte. Ich hol dich gerne ab."
Er war überrascht von meiner Aussage, jedoch wollte ich nicht, dass jetzt noch eine Diskussion über das Abholen stattfindet.
"Siehst du Jimin. Dein Verlobter holt dich ab. Das wird schon. Tauscht am Besten eure Nummern aus, dann kann Jimin dir die Adresse schicken."
Ich nickte und gab Jimin mein Handy.
Er zögerte erst, nahm es aber dennoch an.
Mit seinen winzigen und überaus süßen Fingern fing er an seine Nummer einzugeben.
Ich konnte erkennen, dass er bei der Eingabe seines Namen etwas zögerte, er überlegte wohl wie er sich nun einspeichern soll.
Schließlich tippte er etwas ein.
Und was seh ich da - JM.
2 Buchstaben... Danke Jimin, warum überanstrengst du dich denn so sehr?

Er bemerkte, dass ich von der Eingabe schockiert war und begann zu grinsen.
Ich klingelte ihn an und er wollte mich einspeichern, als ich ihm das Handy aus der Hand riss.
Er war überrascht, ließ mich aber dennoch machen.
Ich speicherte mich als JK ein.
Wie du mir, so ich dir.
Nun fing ich an bei seinem schockierten Gesichtsausdruck zu grinsen.
Er verdrehte die Augen und ließ es sein.

Ich frage mich echt wie ich über 4 Jahre ohne ihn gelebt habe. War das noch ein Leben oder nur noch die reine Existenz eines Wesens?

Man Jungkook! Reiß dich zusammen und erhoffe dir nichts.
Jimin würde niemals mehr mit dir zusammenkommen, nachdem was 'passiert' ist.