23. Kapitel

186 6 11
                                    

(Sicht Yvonne)
Ich legte mein Handy wieder weg. "Sorry, ich muss mal kurz auf die Toilette", sagte Mark und verschwand fluchtartig. "Was ist jetzt los?", fragte ich verwirrt und sah ihm hinterher. "Mensch Yvonne!" Lunyvia verdrehte die Augen. "Ich denke, ich gehe jetzt besser mal in mein Zimmer und checke noch den Terminkalender, okay?", fragte Dakaria, die wohl gemerkt hatte, dass Lunyvia, Lenyvi und ich jetzt gerne alleine reden wollten. "Ja, danke!", sagte Lenyvi zu ihr. "Gute Nacht, Daka!", wünschte Lunyvia Dakaria. "Danke, euch auch!", erwiderte diese. "Gute Nacht", wünschte auch ich und Dakaria ging. "Mensch Yvonne! Vielleicht liebt dich Mark ja auch und hat den Chatverlauf zwischen Oliver und dir gesehen!", sagte Lunyvia. "Du hast ja dort geschrieben, dass zwischen Mark und dir nichts sei und auch nie etwas werden würde", ergänzte Lenyvi. Oje, hatten die beiden recht? Einerseits wäre das perfekt, wenn Mark auch Gefühle für mich hätte, aber andererseits würde er dann jetzt denken, dass ich überhaupt nichts von ihm wollte, was ja überhaupt nicht stimmte. "Meint ihr wirklich?", fragte ich unsicher. "Ja, kaum hatte er diese Nachricht gelesen, rannte er weg", sagte Lenyvi. "Aber vielleicht musste ja wirklich auf die Toilette", meinte ich. "Und warum ist er dann immer noch nicht wieder hier?", fragte Lunyvia mich. "Woher soll ich das wissen? Vielleicht ist er schlafen gegangen?", schlug ich vor. "Dann hätte er das doch gesagt! Nein, ich halte das eher für unwahrscheinlich", sagte Lenyvi. "Dann müssen wir halt irgendwie herausfinden, was er für dich empfindet!", sagte Lunyvia. Das war ja schön und gut, aber wie wollten Lunyvia und Lenyvi das machen? "Aber ihr könnt doch nicht einfach zu ihm gehen und ihn das fragen!", sagte ich. "Nein, natürlich nicht!", sagte Lenyvi. "Er weiss aber jetzt immerhin, dass du nicht mehr mit Oliver zusammen bist, oder?", fragte Lunyvia. Ich nickte. "Ja, ich habe es ihm erzählt." "Gut, versuch ihm einfach irgendwie zu zeigen, wie wichtig er dir ist", schlug Lenyvi vor. Aber wie sollte ich das machen? "Vielleicht können Samu oder Thore mal mit Mark reden?", meinte Lunyvia. "Ich weiss nicht", sagte ich unsicher. Dann müsste ich ja Samu und Thore auch davon erzählen und das wollte ich eigentlich nicht. "Wir können uns auch etwas anderes ausdenken", sagte Lenyvi. Wieso kamen den Zwillingen eigentlich immer so viele Ideen? Mein Kopf war gerade ziemlich leer. "Hm... Ja, keine Ahnung... Ich denke, wir sollten jetzt besser mal schlafen gehen." "Ich bin zwar nicht müde, aber man sollte wenigstens uns drei noch brauchen können!", lachte Lenyvi. Ihre Zwillingsschwester stimmte ihr lachend zu: "Ja, ob man Samu und Thore wohl beim Dreh brauchen kann?"

Als ich am nächsten Morgen in den Frühstückssaal des Hotels ging, sah ich Lunyvia und Lenyvi schon an einem Tisch sitzen und essen. Ich ging zu ihnen hin. "Auch wach?", begrüssten mich die beiden. "Ja, und ihr anscheinend auch! Schlaft ihr eigentlich nie?", fragte ich lachend. "Nö!" Grinsten die Zwillinge. Sie trugen beide Jeans und ein dunkelrotes T-Shirt, auf dem Yeah! stand. So konnte ich sie natürlich wieder nicht auseinanderhalten. "Ich hole mir noch etwas zu essen und komme gleich zurück!", sagte ich und ging fröhlich zum Buffet. Mit einem vollen Teller und einem vollen Glas machte ich mich auf den Weg zurück zum Tisch. "Hey Yvonne!", hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Dakaria, ebenfalls mit einem Teller beladen, am Buffet stehen. "Guten Morgen, Dakaria! Ich habe dich gar nicht gesehen!" "Bin ich so leicht übersehbar?" Lachend schnappte sie sich ihren Teller und ging zu mir. "Hm, mal überlegen... Nein, eigentlich nicht!", grinste ich. Wir gingen zurück zu Lunyvia und Lenyvi und setzen uns zu ihnen an den Tisch. "Ach, du hast Daka vom Buffet wegekriegt!" "Ey Luny, als wenn ich sonst nicht dort wegzukriegen wäre!" "Sorry, könnt ihr mir bitte sagen, wer jetzt Lunyvia und wer jetzt Lenyvi ist?" "Lenyvi sitzt gegenüber von dir und Lunyvia gegenüber von mir", erklärte Dakaria mir. Ich seufzte. "Wie kannst du sie nur auseinanderhalten?!" Sie lachte. "Ich bin ihre Schwester. Ich kenne Lunyvia und Lenyvi schon ihr Leben lang!" Das stimmte ja schon, aber für mich blieb es trotzdem ein Rätsel. "Sind die anderen schon auf?", fragte Lunyvia. "Keine Ahnung, ich habe ausser euch noch keinen gesehen", meinte ich. "Sind die alle Langschläfer?", fragte Dakaria. "Fragst genau du, Daka!", lachte Lenyvi. "Wir mussten sie beinahe aus dem Bett ziehen und aus dem Zimmer tragen", grinste Lenyvi. "Gar nicht! Und wenn irgendwelche Konzerte oder sonstige Termine sind, bin ich schon viele Stunden davor auf!", wiedersprach Dakaria. "Das stimmt", gab Lunyvia zu. "Dann steht sie schon mitten in der Nacht auf!", lachte ihre Zwillingsschwester. "Das ist jetzt aber auch übertrieben!", sagte Dakaria. Ich lachte. Die diskutierten jetzt doch tatsächlich über Dakarias Schlafgewohnheiten! Nun kam Lena in den Frühstückssaal. Sie holte sich am Buffet eine Tasse Kaffee und setzte sich neben mich. "Guten Morgen, Lena", wünschten die Zwillinge. Lena murmelte nur: "Morgen." Hatte sie nun schon am Morgen schlechte Laune? Aber immerhin hatte sie sich auch zu uns an den Tisch gesetzt, obwohl Lunyvia und Lenyvi auch am Tisch sassen. Das war doch schon mal ein Fortschritt. Nun kamen auch andere vom Team in den Frühstückssaal. Nur von Samu, Thore und Mark fehlte jede Spur.

Coach-TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt