Teil 3

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"Wo warst du, Moony?" fragte mich James, als ich mich unentdeckt in das Zimmer schleichen wollte. Das mit dem unentdeckt hat aber anscheinend nicht funktioniert. "Ehh... Ich war noch in der Bücherei. Lernen." redete ich mich heraus. "Merlin, Moony.

Es ist Samstag, wieso lernst du bitte an einem Samstag?" wollte Peter wissen. Doch ich zuckte nur mit den Schultern; ich wollte mir jetzt keine weitere Ausrede einfallen lassen. Zu meinem Glück hörten meine Freunde auf mich zu löchern, als von unten eine Stimme ertönte: "Jungs, kommt ihr langsam? Es gibt schon längst Frühstück!"

Sofort sprang James auf, es war nämlich die Stimme Lilys, die vor wenigen Wochen endlich aufgegeben hatte und jetzt James' Freundin war. Ich freute mich für ihn, obwohl mir Snape jetzt auch ein wenig Leid tat. In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, dass Peter James gefolgt war und ich jetzt allein mit Sirius im Zimmer war.

"Was war das vorhin, Remi?" fragte eben dieser besorgt, jedoch mit etwas Misstrauen in den Augen. Ich wollte nicht schon wieder lügen, also spielte ich einfach den Unwissenden. "Was meinst du, Sirius? Habe ich dich etwa geweckt?" 

Seufzend stand er von seinem Bett auf. Seine wunderschönen, schwarzen Haare umspielten sein aristokratisch wirkendes Gesicht, seine graue Jogginghose rutschte wenige Zentimeter nach unten und, bei Merlin, er sah in diesem Moment so sexy aus.

"Remus John Lupin, ich weiß, was ich gesehen habe und ich weiß auch, dass ich nicht blind bin. Wenn du schon mit mir nicht reden willst, dann sprich bitte mit James oder Lily oder mit wem auch immer darüber. Du bist mein bester Freund, und ich will verdammt noch mal nicht, dass es dir nicht gut geht, verstanden?" wies er mich sanft an.

Ich nickte nur stumm; hätte ich geredet, wäre ich in Tränen ausgebrochen. Das war meine Sirius, wie ich ihn kannte und, zu meinem Pech, auch liebte, doch er war eben nur mein bester Freund. Er ging nun auch zu den anderen nach unten und ich folgte ihm.

Auch wenn mir jeglicher Hunger vergangen war und mir stattdessen ein riesiger Kloß im Hals steckte, der bei jedem Atemzug noch größer wurde. Ich sah wahrscheinlich schon wie ein aufgeblähter Frosch aus.

Still folgte ich meinen Freunden zur großen Halle und erntete immer wieder komische Seitenblicke von Lily.

"Keinen Hunger?" fragte Peter mich; ich hatte nur drei Salatblätter  auf dem Teller liegen, auf die ich ständig mit meiner Gabel ein stach. Er währenddessen stopfte sich zwei Hühnchenkeulen gleichzeitig in den Mund, und ich schüttelte ein wenig angewidert den Kopf.

Aber so war unser Peter nun mal,
unglaublich verfressen. Aber kam es darauf an, war er immer für einen da. Meistens zumindest. Lily machte mir ununterbrochen mit ihren Blicken klar, dass sie nach dem Essen mit mir reden wollte, was mir eigentlich ganz recht kam.

Ich hatte nämlich unterdessen entschieden, sie in diesen grandiosen Plan mit einzubeziehen. Auch wenn sie sicherlich nicht ganz erfreut darüber war, dass dafür eine ihrer Freundinnen ausgenutzt wurde. Und das der Plan von Snape stammte.

Ich drehte mich mich nach links zu Sirius, der angeregt mit einem Mädchen aus dem fünften Jahr sprach, und offensichtlich ziemlich flirtete. Direkt neben mir. Wenn meine Salatblätter davor nicht schon komplett durchlöchert waren, dann waren sie es jetzt.

Zu meinem Glück war Lily endlich mit ihrem Frühstück fertig, entschuldigte sich bei James und den anderen, stand auf und zog mich unsanft nach oben und nach draußen.

Als mein Blick zum Slytherintisch fiel, bemerkte ich, dass auch Snape sein Essen beendet hatte und uns aus der großen Halle folgte.

And I love Sirius Black, this fucking idiotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt