Ein leises Klopfen und das Aufgehen der Tür weckt mich. Ich versuche mich erst wieder kurz an das helle Licht zu gewöhnen, was mir heute sogar sehr schnell gelingt. „Wie du schläfst noch? Es ist gleich 12 Uhr." Meine Mutter steht direkt gegenüber von mir, in der Hand ein CD-Player und ein Buch, und schaut mich schockiert an. „Was? Wir haben schon 12 Uhr gleich?" Tatsächlich, ein kurzer Blick auf mein Handy genügt um schockiert festzustellen das es schon 11:43 ist. Oha! „Naja ich nehme mal an du bist jetzt ausgeschlafen. Ich habe die Sachen dabei die du gesagt hast. Ich muss auch schon gleich wieder los dein Bruder und dein Vater warten unten auf mich. Also Schatz, gute Besserung dir und pass auf dich auf!" „Joa Dankeschön. Wann kommt ihr morgen?" „Ich schätze mal so gegen halb 12, du müsstest vielleicht eh mal wieder früher aufstehen." „Okay, bis morgen." Meine Mutter nimmt mich nochmal in Arm und verlässt dann das Zimmer. Mist! Das Konzert, wann ist das überhaupt? Oh man bin ich blöd. Ich habe nicht mal nach der Uhrzeit gefragt.
Sicht von Paddy:
„Jetzt reg' dich nicht auf Paddy. Jeder kann mal zu spät kommen und außerdem ist das Konzert in einem Krankenhaus - niemand hat dafür bezahlt." Joelle versucht mich mit ihrer sanften Stimme zu beruhigen. Ich bin schon wieder mal zu spät dran - und das auch noch bei einem Konzert im Krankenhaus. Was jetzt wohl wieder alle denken werden. Eigentlich hätte ich schon um 11 Uhr da sein sollen und jetzt ist es schon wieder fast 12 Uhr. „Erde an Paddy? Wir sind da." „Oh Entschuldigung Joelle, aber Dankeschön." „Lass uns rein gehen, aber bitte bleib ruhig. Du weißt, wenn sie nicht kommt - dann ist es so." „Ja schon klar, ich hoffe sie kommt. Aber lass uns jetzt echt rein gehen."
Joelle öffnet die Autotüre als Erstes. Sie kommt heute mit, weil eh keine Fans Bescheid wissen und die Meisten uns bestimmt nicht kennen werden, außerdem tut eine seelische Unterstützung auch echt gut. Wir laufen den Eingang rein und versuchen die Rezeption zu finden auf den ersten Blick sieht dieses Krankenhaus echt schön gestaltet aus - sehr Bunt und das riesige Schiff im Eingangsbereich ist kaum zu übersehen. „Was suchen Sie denn da?" Eine wütende, aber von irgendwo her bekannte Stimme ist zu hören. Ich bleibe stehen und traue meinen Augen nicht ganz - Ist das echt die Mutter von Emilia? Sie läuft gerade wegs auf mich zu. „Spionieren Sie uns jetzt etwa noch hinterher? Ganz ehrlich das geht zu weit!" Ich habe gestern einen Anruf von der Polizei erhalten - ich bin jetzt sozusagen, laut den Eltern, der Schuldige für den Unfall von Emilia. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen jetzt begegnet bin, aber glauben Sie mit bitte, ich spioniere Ihnen wirklich nicht hinterher." „Nein... und warum sind Sie dann hier? Etwa 'einfach so'?" Joelle die gerade einfach regungslos da stand ergreift jetzt das Wort: „Entschuldigen Sie uns bitte, aber wir müssen jetzt weiter. Wir sind schon zu spät dran. Ich wünsche Ihnen trotzdem noch einen schönen Tag." Ihre Hand legt sich auf mein Rücken und schiebt mich weiter. „Einfach so abhauen? Schon klar, wehe Ihnen Sie versuchen meine Tochter zu erreichen!" „Einfach nicht drauf reagieren.", bekomme ich von Joelle geflüstert. Das kann heute ja noch was werden. An der Rezeption angekommen werden wir erstmal echt komisch angeschaut. „Sie wissen schon, dass das hier ein Kinderkrankenhaus ist? Ich meine wegen der lauten Diskussion mit der Frau am Eingangsbereich oder hab -" Die Frau die gerade noch sehr hektisch war beginnt jetzt zu grinsen „hab ich da was falsch verstanden und sie erwarten ein Kind? Weil die Geburtsklinik ist ja im 2.Stock."
Ähm warte WAS? „Also vielen Dank für das Kompliment, aber eigentlich ist mein Mann heute auch nur da, weil er ein Konzert geben wird. Und wir wollten hier grade bescheid geben, dass wir jetzt da sind. Mehr nicht." Das Gesicht der Krankenschwester, nach Joelles Machtwort, wird Rot und sie tippt ohne etwas zu sagen an ihrem Computer herum. Soll sie sich nur schämen - immerhin kann man doch nicht einfach fragen ob man ein Kind erwartet, oder? Außerdem verspüre ich bei solchen Fragen immer eine Art trauer. Ich spüre irgendwie das dieser Tag in einer Katastrophe enden wird. Erst komme ich zu spät, dann die Begegnung mit der Mutter und jetzt auch noch das. „Ich begleite Sie kurz zu dem Ort wo sie spielen werden. Sie sind echt spät dran und wir hätten nicht gedacht das Sie noch kommen." Wir laufen einen geraden weißen Gang entlang bis vor uns eine kleine Bühne zum Vorschein kommt. „So, da wären wir, allerdings sollten Sie gleich auspacken und beginnen. Wir werden eine kleine Durchsage machen das der nächste Programmpunkt jetzt beginnt." Ohne zu zögern nehme ich meinen Gitarrenkoffer und lege ihn auf den Boden... noch kurz alles stimmen - perfekt. Es kann losgehen!
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Ein perfektes Leben? (-Pausiert-)
FanfictionEmilia ist ein ganz normales Mädchen. Doch bei ihr ging es in letzter Zeit ziemlich Bergab und sie fragt sich ob es für sie überhaupt noch so etwas wie ein perfektes Leben gibt. Wird sie ihr perfektes Leben finden? ➡ Die Story ist frei erfunden.