Kapitel 3

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Vielleicht geht dieser Mann ja endlich. Immerhin scheint es so als würde er gerade gebraucht werden, zumindest nervt er mal für einige Sekunden nicht mehr...
„Was gibt's?" die zwei scheinen sich zu kennen, sie reden so vertraut mit einander. Ich will aber nicht nachschauen, wahrscheinlich sieht mein Gesicht aus als würde es von so einem Tornado verwüstet geworden sein. „Kannst du mal kurz einsteigen, die Fans da hinten schauen gerade wieder so und erhoffen sich wahrscheinlich Selfies. Du weißt schon..." „Ja klar, warte kurz." Seine Stimme kommt wieder in meine Richtung. „Ich bin gleich wieder da." Ich höre wie sich eine Autotür öffnet und sich danach gleich wieder schließt. Meine Neugier überholt mich und ich schaue kurz nach oben. Was ich da sehe raubt mir den Atem. Ein schwarzer Mercedes mir getönten Scheiben direkt vor mir. Kurz überlege ich...Das war doch nicht etwa die Stimme von Paddy? Ich sehe wie sich die Tür öffnet, aber mein Gehirn spielt nicht mehr mit. Was passiert gerade? Ich blicke nicht mehr durch. Ein Mann nähert sich. „Steig doch ins Auto ein in diesem Zustand können wir dich hier nicht sitzen lassen." Die Stimme kommt mir Bekannt vor. Wie als könnte ich mich nicht mehr steuern, nicke ich mit dem Kopf, nehme meine Tasche in die Hand und ergreife die Hand die mir entgegen gestreckt wird. Was passiert gerade? Ich steige gerade in ein fremdes Auto ein. Warum? „Hi, ich heiße Patrick" weiter kommt er nicht. „Ich glaube du brauchst ihr nicht erklären wer du bist - immerhin geht sie auf ein Konzert von dir." was passiert hier gerade? Hilfe ich brauche einen Ausweg. Ich halte es hier nicht mehr aus. „Wie komme ich hier raus?" oh mist ich habe meine Gedanken laut ausgesprochen. „Wie du hier rauskommst? Was ist los? Hendrik weißt du mehr?" „Nein, keine Ahnung. Sie hat glaube ich telefoniert und dann hat sie angefangen zu weinen. Mehr weiß ich auch nicht." Ich sitze in einem Auto, wo ist hier der Türgriff? Ah da. Ohne zu überlegen ziehe ich daran, ich muss raus, ich brauche Luft und mehr Freiheit. Die Tür geht nicht auf! „Warum geht diese Tür nicht auf? Lasst mich sofort frei." Erst jetzt realisiere ich, in welchem Auto ich hier wirklich sitze. Ich sitze mit zwei männlichen Personen auf der Rückbank. Die eine Person kenne ich... „echt jetzt?" oh mist schon wieder einen Gedanken ausgesprochen. „Ich glaube sie ist gerade nicht mehr in unserer Welt. Wir sollten lieber den Krankenwagen rufen, Hendrik." „Nein, kein Krankenwagen, keine andere Welt, ich will nur raus hier." Vor lauter Gedanken habe ich schon gar nicht mehr gemerkt das wir schon lang nicht mehr fahren. Ich sehe Paddy, er telefoniert. Er ruft wirklich den Krankenwagen? Nein das kann nicht sein. „Ja, ich habe verstanden heute Abend kurze Besprechung. Tschüss." Ich fühle mich nicht wohl. Ich werde gerade von zwei Personen so angeschaut, als wäre ich alles, nur kein normaler Mensch. „Hendrik, ich muss mal kurz raus, du weißt schon meine Frau anrufen." „Klar, ich versuche solang mal mit ihr zu reden." Die wissen aber schon noch, ich sitze hier noch im Auto und bekomme wieder alles mit, oder nicht? „Also, ich heiße Hendrik und bin ein Bandmitglied von Paddy. Ich spiele den Bass. Und wie heißt du?" „Emilia." Mehr will ich eigentlich gar nicht erzählen und möchte eigentlich nur gehen. So wie die mich erlebt haben, kann ich mich nicht mehr Blicken lassen. „Emilia. Ist alles okay? Also du musst jetzt nichts erzählen, fände ich aber schön, weil das nicht alles okay ist hat man schon gemerkt." Ach echt? Darauf wäre ich nicht gekommen. „Okay, ähm wo soll ich anfangen. Eher gesagt wie. Also ich habe eine Konzertkarte für heute Abend. Mein Vater wollte mich eigentlich begleiten, der muss aber noch was für die Arbeit machen. Heute morgen waren sie einkaufen und ich habe ein Zettel hinterlassen, damit sie wissen das ich schon losgehe. Ja, mein Vater war damit nicht so einverstanden. Deshalb der Anruf. So das war die Kurzfassung. Das weitere weißt du ja schon." Etwas verlegen bringe ich meinen Satz zu Ende. Es ist mir einfach nur peinlich. „Oh, die Kurzfassung hat es aber in sich. Da muss es ja schlimm gewesen sein die lange Fassung mitzuerleben. Also Paddy ist Momentan echt beschäftigt, aber als er dich gesehen hat... war er besorgt. Er hat mich sofort gefragt, ob ich dich kenne und ob ich weiß wo deine Begleitperson ist." „Mist" was soll ich nur meinem Vater erzählen? „Was ist los? Gibt's ein Problem?" „Ja, ich sollte nach Hause gehen, sonst darf ich heute Abend nicht mehr auf das Konzert. Und wenn ich nicht komme, kommt mein Vater und dann ist hier was los, das kannst du glauben." „So schlimm?" „Ja, meine Eltern machen sich beide einfach zu viele Sorgen. Und" ich werde von meinem Klingelton unterbrochen. Mein Vater. Ich nehme ab, kurz überlege ich ob ich auf Lautsprecher schalten soll, entscheide mich aber dagegen. Dieser Mann muss ja nicht alles wissen. „Wo bist du? Du bist nicht daheim und du bist auch nicht beim Konzertplatz!" höre ich eine sichtlich genervte Stimme. „Ich bin..." was soll ich nur sagen? „Wo bin ich hier", frage ich den Mann der neben mir sitzt. „Wer ist da bei dir? Ich streiche dir das Konzert, ganz ehrlich so ein Verhalten das geht nicht!" „Wie wo du bist? Du bist auf dem Konzert Gelände." „Ich bin auf dem Konzert Gelände." „Komm raus oder ich komm rein!" Der Mann neben mir hat sich sichtlich erschrocken. Ich höre das Piepen wieder. Er hat wieder aufgelegt. „Ruf nochmal an, er macht sich bestimmt Sorgen." „Ne ganz bestimmt rufe ich nicht an." „Dann rufe ich an, gib mir dein Handy." Jetzt bin ich diejenige die sichtlich erschrocken ist. Ohne zu zögern, nehme ich mein Handy und wähle die Nummer von meinem Vater. Er geht dran. „Kommst du jetzt endlich?" „Papa, ich geb dich jetzt weiter." „Hä wie?" „Hallo mein Name ist Hendrik. Ich bin der Bassist aus der Band vom Konzert heute Abend. Und" „Und ich bin der Weihnachtsmann der jetzt gerne seine Tochter zurück haben will. Schönen Tag noch und wehe sie kommt jetzt nicht raus. Dann steht die Polizei da. Und außerdem möchte ich noch zwei Karten loswerden. Die brauchen wir nämlich nicht mehr." „Wollen Sie mal zu uns rein kommen? Ich könnte sie rein holen." „Kein Bedarf, Emilia kommt jetzt sofort raus. Ich bestehe drauf." Danach war wieder das Piepsen zu hören. „Ich geh' dann mal wieder. Mach dir keine Sorgen ich komm schon klar. Und viel Spaß heute Abend." Ich bin enttäuscht, traurig und wütend. Wieso kann man keinen schönen Tag haben? Wieso muss man immer so ein Stress haben? „Hast du mir überhaupt zugehört?" „Ähm, ich war in Gedanken, sorry. Aber ich muss jetzt echt los." Ich versuche wieder die Türe aufzumachen, immer noch geht sie nicht auf. „Können sie bitte die Türe entriegeln?" Keine Antwort des Fahrers nur ein Nicken. Gerade als ich raus möchte und die Tür schon aufgemacht habe steht eine Person davor. Paddy. Ich geriet in ein Schluchzen und rannte weg. Wieso kommt er gerade jetzt zurück? Wieso macht er es mir noch schwerer zu gehen? Wieso? Als ich fast am Eingang angekommen war, wurde ich durch den Security aufgehalten. „Du wirst drüben erwartet." Er zeigte auf Paddy. „Sagen Sie ihm, ich bin genauso ein Fan wie alle anderen. Jeder hat seine Probleme und ich muss wirklich gehen. Außerdem sagen sie ihm bitte noch, ich mag seine Musik sie gibt mir halt. Vorallem 'Hope' der Song gibt mir Hoffnung. 'Happiness' gibt mir die fehlende Zufriedenheit. Einen schönen Tag noch." ich ging weiter, erschrak aber als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte...

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