Tonlos trat Steve neben seine Schwester und blickte zur neuen Leiche hinab.Er verspürte zurzeit nur Wut. Es war die zweite Leiche in dieser Woche, von demselben Mörder und die Dritte in diesem Monat. Trotz allen Versuchen, kamen sie dem Täter einfach kein Stück näher,fanden keine Spuren, die der Täter nicht für sie zurücklassen wollte. Nichts, außer seinem Zeichen.
Melanie hockte sich gerade neben die Leiche und schüttelte den Kopf. Ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Steve wusste,dass sie genauso empfand wie er. Sie war wütend und gab sich vielleicht die Schuld an diesem dritten Opfer, weil sie nicht schnell genug war, den Täter nicht überführen konnte.
„Er hat ihr sein Zeichen in den Bauch geritzt, mit Sicherheit war sie dabei noch am Leben, so wie die anderen Beiden auch", murmelte Melanie erbost und erhob sich wieder. Ihr Blick wanderte durch den großen Raum, doch es gab nichts, was ihre Aufmerksamkeit wert wäre.Der weiß gestrichene Raum, wurde gerade erst renoviert und war vollkommen leer, es gab keine Blutflecken oder Zeichen eines Kampfes,die Tür wurde nicht aufgebrochen. Der Täter ging immer wieder nachdem selben Schema vor und doch schafften sie es einfach nicht, ihm endlich das Handwerk zu legen.
„Wir müssen diesmal verwertbare Spuren finden", Steve trat langsam zur Fensterfront des Raumes und blickte hinunter auf die Straße. Seine Schwester kam seufzend zu ihm und folgte seinem Blick. „Er ist irgendwo dort draußen und sucht sich seine nächsten Opfer aus",knurrte sie und ballte die Hände zu Fäusten, „Der Dreckskerl spielt mit uns und ich hasse es, wenn man mir nicht mal die Spielregeln erklärt."
„Für ihn gibt es keine Regeln", er legte Melanie eine Hand auf ihre Schulter und übte leichten Druck darauf aus, da er genau wusste, wiesehr Melanie diese Nähe brauchte. So sehr sie auch versuchte, es zu verstecken. „Lass uns zu den Anderen gehen, damit wir Max nicht im Weg stehen", schlug sie vor und entfernte sich schnellen Schrittes.Steve blickte ihr nur besorgt hinterher. Der Fall nagte an ihr, mehr als ihm lieb war.
Als Steve wieder zu Melanie stieß, hatte die gerade die Anderen gefunden, welche ihre Aufgaben erledigt hatten. „Wie erwartet, hat keiner der Nachbarn etwas gesehen oder gehört", seufzte Danny und fuhr sich unwirsch durchs blonde Haar. „Es gibt eine Kamera auf der anderen Straßenseite, aber diese ist seit gestern Abend außer Betrieb", fügte Kono hinzu. Chin sagte nichts dazu, seine Kollegen hatten bereits alles wichtige erzählt. Sie hatten mal wieder keine Spuren oder Anhaltspunkte.
Tonlos seufzend blickte er zu Melanie, welche auf ihn verschlossener wirkte als jeh zuvor. „Alles okay, Mel?", fragte er besorgt. Sofort schaute sie auf und funkelte ihn sauer an. „Frag das doch mal lieber unser Opfer", zischte sie bloß, ehe sie sich umdrehte und davon stapfte. Das Team blickte ihr stumm hinterher. Manchmal war es besser, sie einfach gehen zu lassen.
„Mel muss aufhören diesen Fall persönlich zu nehmen", sagte Steve und verschränkte nachdenklich die Arme. „Wir alle nehmen diesen Fall persönlich, Steve. Dieser Killer führt uns an der Nase herum, er verspottet uns und das auf Kosten unschuldiger Menschen!" Steve überging Dannys Kommentar und wandte sich Chin und Kono zu. „Findet heraus wer unsere Tote ist und ob sie Familie hatte", befahl er.Die Beiden nickten bloß und verschwanden sofort.
„Hörst du mir überhaupt zu, Steve? Ich finde es nicht witzig, wenn du mich einfach ignorierst!"
„Sei ruhig, Danno", meinte Steve nur, bevor er Danny zu sich zog und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. Sofort war der blonde Detective besänftigt. Schnell schaute er sich um, doch niemand schien sie beobachtet zu haben. Dennoch zischte er: „Nicht in der Öffentlichkeit, Steve, da waren wir uns doch einig."
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Das allwissende Auge
FanfictionEin Serienmörder treibt sein Unwesen auf Hawaii und hinterlässt nur Spuren, die das Team rund um Steve McGarrett finden soll. Bei jedem Opfer wird das „Allwissende Auge" gefunden, ein in den Körper geritztes Zeichen, welches für den Täter scheinbar...