The Metallizer - Miraculous Ladybug FF

21. Kapitel: Dunkler Schmetterling

"Ladybug" höre ich eine Stimme hinter mir. Neben mir landet Chat. Es ist das erste Mal seit langem dass wir uns wieder auf dem Eifelturm treffen. Die Sterne stehen am Himmel und Paris wirkt still.

"Hallo Chat." ich lächel ihn traurig an. Er lächelt zurück, aber mustert meine Augen verwundert. "Alles in Ordnung, M'Lady?" fragt er nochmal nach. "Ja, alles gut." antworte ich und drehe mich zurück zum Geländer. "Paris wirkt wie eine andere Stadt, nicht wahr?" sagt er in die Runde. Ich nicke zustimmend.

"Das, obwohl die Akumaanschläge aufgehöhrt haben." füge ich hinzu. Adrien geht gewöhnlich in die Schule. Es ist wieder als wäre nie etwas passiert, aber manche Trauern trotzdem noch um manche Tote.

"Ich kann noch immer nich fassen das Julian tot ist. Du weißt schon, der Metallizer." flüster ich kaum merklich. Es ist schwer zu realisieren. Obwohl er ein schlechter Mensch war, hatte es niemand verdient zu sterben. Sein böses Wesen hat ihn zu einem noch stärkeren Gegner gemacht, doch der Akuma hat ihn innerlich aufgefressen.

"Ja." sagt Chat Noir gedämpft. Er erinnert sich daran wie er gestorben war. Von der Höhe so tief gefallen, das sein Körper auf dem Boden aufprallte und zerfetzte. Das Blut das vor seinem Gesicht schwirrt erschüttert ihn. Er wusste noch immer nicht ob er Schuld daran war oder nicht.

"Ich mach mich dann mal los."

Ich stelle mich aufricht hin, um mit dem Jojo wegzuschwingen. Die Atmosphäre und die Wärme die ich bei Chat immer hatte, war weg. Im Gegenteil. Sein Anblick erfüllte mich mit so viel Schmerz, da waren die Schmerzen die ich vom Kampf hatte nicht annähernd so schlimm. "Ladybug, warte." ruft mir Chat hinterher doch ich schwinge mich vom Eifelturm und renne fast schon weg.

Als ich kurz vor mir zu Hause angekommen bin, drehe ich mich nochmal auf allen Seiten um. "Ladybug! Warte doch!" ruft Chat plötzlich von Hinten. Überrascht fahre ich herum und der Kater fällt mir um die Arme. Er drückt mich hastig wieder weg, er war wohl einfach nur etwas Blöd auf dem Dach aufgekommen. "Ich spühr doch das etwas nicht stimmt. Ist etwas passiert?" fragt er direkt an mich gerichtet.

Ich meide seinen Blick, meine Sicht verschwimmt und ich merke wie sich meine Augen wieder mit Tränen füllten. Als ich ihm nicht antworte, geht er einen weiteren Schritt auf mich zu. "Wie bist du ins Krankenhaus gekommen?" frage ich dann. "Wovon redest du?" er kratzt sich an der Stirn und denkt nach. "Ich weiß es nicht. Es ist als wäre da ein rießiger Filmriss. Ich erinner mich nur noch bis zum Punkt wo... Julian verstorben ist. Den Rest hat mir mein Kwami erzählt."

"Ad... Chat. Du bist ein rießiger Idiot. Du hättest mir nicht Folgen dürfen, stell dir vor du hättest rausgefunden wo ich wohne." sage ich gespielt lächelnd und zwinker ihm zu. Er verzieht seine Schnute. "Tut mir Leid Bugaboo. Aber wäre es wirklich so schlimm wenn ich es wüsste? Ich könnt dich dann doch mal Besuchen kommen!" sagt er belustigt und hüpft wie ein kleines Kätzchen rum. "Nein." sage ich Kopfschüttelnd.

Als ich schweigend dann nur noch vor mich Blicke, scheint er zu verstehen. "Na dann, Gute Nacht Bugaboo." sagt er und rennt zur Richtung aus der er gekommen ist. Ich schwinge mich zur Bäkerrei und lande in meinem Zimmer. Tikki nimmt mich tröstend in den Arm. "Das wird wieder. Ehe du dich versiehst, seit ihr wieder gute Partner."

Ich antworte nicht und laufe zum Bad. "Tikki, ich hätte gerne Zeit für mich. Du kannst gerne Schlafen gehen, wenn du willst." Tikki nickt und versteckt sich in der Schublade. Im Badezimmer angekommen atme ich tief aus. Mir ist nicht nach weinen.

Ich fühle mich so leer als gäbe es da nichts mehr zu weinen.

Ich erinnere mich an den Glücksbringer den Adrien mal für mich gemacht hat. Vorsichtig packe ich ihn in meine Schultasche für den nächsten Tag und lege mich Schlafen.

In der Schule laufe ich mit einem mulmigen Gefühl durch die Gegend, das was ich vorhabe könnte doch nicht ganz durchdacht sein. In der Pause warte ich unten auf dem Hof auf Adrien. Er sollte hier auch gleich Nino treffen. Alya weiß nicht wie es mir geht, ich kann ihr ja schlecht erzählen dass ich Ladybug bin, und Adrien, der Junge meiner Träume, Chat Noir ist, der im übrigen in Ladybug verliebt ist. War es vielleicht doch nur ein unwirklicher Traum?

Als Adrien die Treppe runterkommt, packe ich seinen Glücksbringer aus der Tasche. Eigentlich tut man so was ja nicht, aber ich fühle mich irgendwie dazu verpflichtet. "Adrien?" frage ich leise, doch er höhrt mich erstmal nicht und begrüßt Nino der direkt auf ihn gewartet hat. Erst als Alya sich räuspert wird Adrien auf mich aufmerksam. Er schiebt Nino zur Seite damit er sich direkt vor mich Stellen kann. "Ja Marinette?" fragt er direkt.

Ich fühle mich total verkrümmt. Ich richte meinen Rücken damit ich mein Selbstbewusstsein zurück bekomme. "Adrien, ich weiß es klingt komisch, aber ich möchte dir den Glücksbringer zurück geben." Nachdem die Worte ausgesprochen sind, überwindet mich eine Erleichterung, gleichzeitig aber überkommt mich eine Spannung auf seine Reaktion.

Er hat seine Augen aufgerissen und öffnet den Mund um etwas zu sagen, als er plötzlich von hinten von jemandem gerufen wird. "Ehm, einen Augenblick Marinette." sagt er entschuldigend und dreht sich um. Er dreht sich einfach um und geht. Das war nicht die Art von Reaktion die ich erwartet habe. Ich dachte, vielleicht würde es ihn interessieren. Gefühle in ihm wecken. Doch da habe ich mich wohl gradlinig getäuscht.

Ich umschließe meine Hände um den Anhänger und renne hoch ins Klassenzimmer. "Marinette?" ruft mir Alya panisch zu, doch ich bleibe nicht stehen. "Mir gehts gut, ich hohl nur schnell was." entgegne ich, als sie mir Folgen will. Gleichgültig bleibt sie dann stehen, doch man hört sie leise ein langgezogenes "okayyy." flüstern.

Tikki will aus meiner Tasche kommen, doch sie erschrickt als sie merkt dass ich meine Ohrringe abnehme. Ich will nicht mehr Ladybug sein. Ich will nicht mehr Marinette sein. Die Ohrringe lege ich in meine Tasche, den Glücksbringer noch immer in der Hand.

Im Augenwinkel erkenne ich etwas schwarzes umherflattern. Es fühlt sich an als würde es mich jagen.