Fallen for a Demon (Vmin)

5.

Das Wetter war wärmer als die letzten zwei Tage und die Sonne schien mir ins Gesicht. Jimin ging still neben mir her und sah den Passanten hinterher. Er schien verwirrt zu sein wenn mal ein Pärchen an uns vorbei ging und lachte.
   "Was tun sie da?", fragte er mich überraschend.
   "Was meinst du?", ich sah ihn fragend an und folgte seinem Blick zu einem Springbrunnen. Ein junges Pärchen saß auf einer Bank und das Mädchen hielt ihrem Partner einen kleinen Löffel mit Eis darauf, vor den Mund. Ich lächelte. "Sie füttern sich gegenseitig, warum?"
   "Wieso? Die können doch auch ohne Hilfe essen.", Jimin blieb mitten auf dem Gehweg stehen und sah mich fragend an.
   "Wieso? Naja, weil sie sich lieben. Da macht man doch so etwas.", ich lächelte und ging weiter. Jimin folgte mir ohne den Blick von dem Paar zu lassen.
   "Liebe?", hörte ich ihn flüstern und blieb stehen.
   "Ist alles in Ordnung?"
Jimin nickte leicht und ging an mir vorbei. Ich sah ihm hinter her und beschleunigte meine Schritte. "Jimin, warte auf mich.", ich schnappte nach seiner Jacke und hielt ihn fest. "Was ist los?", ich drehte ihn zu mir und sah ihm in die Augen. Sie waren so dunkel und tief, dass ich Angst hatte darin unter zu gehen. Lord, steh mir bei!
   "Warum interessiert es dich?", fragte er mich und ich lies ihn los.
   "Weil", weil was Taehyung? Was willst du ihm jetzt erzählen? "Ich weiß es nicht.", antwortete ich auf meine eigene Frage und somit auch auf Jimins.
Die Menschen um uns herrum sahen uns an, doch das war mir im Moment egal. Jimin war für mich nicht einfach ein Fremder und ich wollte wissen, was in beschäftigt. Leider machte er dicht und ging weiter. Seufzend folgte ich ihm und hielt halben Meter Abstand um ihn nicht zu bedrängen. Meine Gedanken kreisten um seine Frage herum und fanden keinen Frieden.
Warum interessiert es dich?
Er hatte Recht. Mich gehen seine persönlichen Dinge nur wenig an. Aber dennoch mache ich mir Sorgen um ihn. Stumm sah ich nach vorne. Jimin lief vor mir und sah den Menschen neugierig hinterher. Manchmal wandelte sein Ausdruck in Abscheu und Hass, dann wiederum in Neugier und Interesse.
Wer bist du, Jimin? Oder was bist du?
Jimin war nicht normal, aber das war auch schwer zu übersehen. Menschen, die mich kein bisschen interessieren, weckten seine komplette Neugier und Interesse. Er aß nichts und war trotzdem fit wie ein Bulldoge. Sein Körper war eine Perfektion. Seine Haltung, sein Gang und seine Art. Alles war so ... unmenschlich.
Unerwartet blieb Jimin stehen und schaute durch ein Ausstellungsfenster. Ich stellte mich neben ihn. Wie gestern, war er einen halben Kopf kleiner als ich. Ich muss es mir heute Mittag eingebildet haben. Langsam wanderte Jimins kleine Hand nach oben und berührte die Fensterscheibe. Was hatte er denn auf einmal?
   "Was ist? Möchtest du das haben?", fragte ich und sah mir die Lederjacke auf dem Maniquen an. Jimin schüttelte den Kopf und lies die Hand sinken.
   "Bin ... das ich?", fragte er und betrachtete sein Spiegelbild.
   "Ja, warum frägst du?"
   "Ich sehe so aus wie ... du.", sagte er leise. Ich lachte auf, weil ich dachte es sei ein Witz doch Jimin meinte es nicht so. Er meinte es todernst.
   "Warum solltest du nicht so aussehen wie ich? Du bist ein Mensch, so wie Jeder andere hier.", antwortete ich und sah zu ihm runter. Seine Augen traffen meine und ich schreckte zurück. Wut und Trauer spiegelte sich in ihnen wieder. Meine Worte hatten ihn verletzt, aber weshalb?
   "ICH BIN NICHT WIE DU! UND WIE DIESE GESCHÖPFE DIE SICH MENSCHEN NENNEN SCHON GAR NICHT!", schrie er und lies mich und die Menschen um uns herum zusammenzucken. "ICH WERDE NIEMALS SO SEIN!", schrie er weiter. Noch bevor ich ihn an mich drücken und ihn beruhigen konnte, wirbelte er herum und rannte davon. Die Menschenmasse verschlang ihn und blieb perplex zurück.

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(Mal ein kurzer Kapitel, weil ich es in der Nacht geschrieben habe und jetzt schlafen gehe. Gruß an meine Freundin, das schönste Mädchen dieser Welt. Ich liebe dich. Und gute Nacht an meine Leser! Hab euch lieb.)