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(Ich lebe noch! Yey!)

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Wir fuhren im Auto und leise Musik kam aus dem Radio. Ich saß auf dem Rücksitz und beobachtete die Landschaft, die an uns vorbei zog. Grüne Bäume und ein blauer Himmel. Die Berge erhoben sich majestätisch im Hintergrung und schienen die Welt zu beschränken. Die Stimme meiner Mutter ertönte und ich sah zu ihr. Sie sang leise mit. Mama hatte eine wirklich wunderschöne Stimme. Wie ein Engel. Ich lächelte und schloss die Augen um ihrem Gesang zu lauschen.
Die Sonne ging unter und wir waren fast in Daegu angekommen. Plötzlich passierte alles zu schnell. Ein Lastwagen kam aus einer Seitenstraße auf die Hauptstraße gefahren und hat unser kleines Auto nicht gesehen. Meine Mutte bemerkte ihn zu spät und drückte mit voller Kraft auf die Bremse. Doch leider zu spät. Mit voller Kraft donnerte unser Auto gegen den Lkw und meine Mutter wurde nach vorne geschleudert. Ich knallte nur gegen den Beifahrersitz. Aus Panik fing ich an zu schreien. Ich schrie nach meiner Mutter, die tot auf der Motorhaube lag und rauch daraus stieg.

Ruckartig setzte ich mich auf und spürte heiße Tränen auf meinen Wangen. Mein Shirt war komplett durchschwitzt und ich bekam nur sehr schlecht Luft. Es war ein Alptraum, Taehyung. Nur ein Alptraum. Es ist schon passiert und es wird sich niemals ändern. Sie ist weg, für immer. Weitere Tränen rannten meine Wange runter und ich fing an zu schluchzen.
Leider weckte ich Jimin auf, der bislang friedlich neben mir lag. Jetzt setzte er sich auch auf und nahm mich in den Arm.
"Was ist passiert, Taehyungie?", er drückte mich an sich und sofort fing mein Herz ruhiger zu schlagen. "Ich bin bei dir, alles ist gut.", flüsterte er in meine Haare und pflanzte ein Kuss darauf.
"I-Ich hatte e-einen Alp-Alptraum.", schluchzte ich. Jimin lies sich nach hinten gleiten und zog mich vorsichtig mit. Ich legte mich auf seine Brust und lies seine Aura auf mich wirken. Seine Nähe beruhigte mich und lies mich daran denken, dass ich nicht alleine war. Dass alles gut war.
"Es war nur ein Alptraum. Nichts davon ist real."
"Es war ... der Unfall. Meine Mutter ist ... dabei verstorben."
Erschrocken sah Jimin mich an und drückte mich enger an sich. Ich fühlte mich so schwach und zerbrechlich obwohl ich mir bei Jimin immer so stark vorkam.
"Es tut mir so leid.", hauchte er.
"Schon ok, Jiminie."
"Lass uns noch etwas schlafen. Deiner Mutter geht es sicher gut.", flüsterte er noch mal und ich nickte leicht. Stimmt, meine Mutter hat diese Welt noch nie richtig gemocht. Sie ist sicher glückich da oben.
Jimins küle Finger wischten mir die Tränen weg und beruhigten mich. Er hat eine Gabe, die menschlichen Gefühle zu beeinflussen, hatte er mir erzählt und gerade war ich ihm sehr dankbar dafür. Es dauerte nicht lange und ich schlief wieder ein.

Der Geruch von Kaffee stieg mir in die Nase und ich öffnete langsam meine Augen. Jimin saß neben mir und hielt eine Tasse in seiner Hand.
"Ich wusste nicht, dass du Kaffee magst.", raunte ich verschlafen und legte mich auf sein Schoß.
"Tu ich nicht. Es ist für dich. Dein Freund wollte in zwanzig Minuten kommen um dich irgendwohin abzuholen, da dachte ich, brauchst du vielleicht etwas zum Wachwerden.", er lächelte und ich schoss in die Höhe. Verdammter Mist! Hobi wollte mich heute in seinem Café haben und danach mit Yoongi und mir ins Kino! Argh! "Stimmt etwas nicht?", Jimin stand auf und beobachtete mich. Ich schnappte mir meine Sachen und zog mich schnell um.
"Ich habe komplett vergessen, dass ich heute mich Hoseok und Yoongi verabredet war!", rief ich aufgewühlt und eilte ins Bad. Dort richtete ich mir die Haare und wollte wieder raus stürmen, als Jimin mich aufhielt.
"Warte, mach langsam. Du hast noch ewig Zeit."
"Nein! Er kommt in", ich stürmte an Jimin vorbei und warf ein Blick auf die Uhr. "Zwanzig Minuten?", brachte ich mein Satz zu Ende. Verwundert stand ich vor der Uhr und rieb mir die Augen. Der Sekundenzeiger war still und rührte sich kein Milimeter. "Was zum ... Das ist eine Satelitenuhr, wieso ist die jetzt kaputt?!", fluchte ich und wollte sie abhängen als mir wieder etwas einfiel. "Jimin?"
"Ja?"
"Hast du deine Finger im Spiel?", ich sah ihn an und ein unschuldiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Natürlich! Ich rieb mir die Schläfen, ging zu Jimin und küsste seine Stirn. "Du bist meine Rettung, Jiminie.", flüsterte ich und lächelte. "Wie immer.", ergänzte ich noch und beruhigte mich wieder etwas.
"Aber es hält nicht lange, du solltest etwas essen. Ich habe dir etwas gemacht.", sagte er leise und bekam rote Wangen. Er hat für mich gekocht? Ich war mehr als gerührt und führte ihn in die Küche. Tasächlich. Der Tisch war gedeckt und frisches Müsli mit Obst stand auf meinem Platz. Daneben dampfende Brötchen und Croissants.
"Wow.", ich setzte mich hin und fing an zu essen. Das Obst schmeckte köstlich und frisch.
Jimin setzte sich mir gegenüber und beobachtete mich dabei, wie ich alles runter schluckte. Sein Blick wanderte zu der Uhr und der Zeiger began sich wieder zu bewegen. Ich verschluckte mich beinahe und hustete vor Überraschung los. Eigentlich sollte mich das nicht beeindrucken, da ein wahrhaftiger Demon vor mir saß aber trotzdem war ich fasziniert davon, dass Jimin die Zeit beeinflussen konnte.
"Ich werde dich vermissen, Tae.", sagte er nach einer Weile und ich sah ihn geschockt an.
"Wie meinst du das? Musst du etwa ... wieder zurück?"
"Nein. Nicht doch ... aber du bist doch heute den ganzen Tag weg.", sagte er schnell und ein Stein fiel mir vom Herzen.
"Du wirst uns begleiten."
Jimin sah mich überrascht an.
"Und das ist in Ordnung? Ich möchte wirklich keine Last sein und-"
"Du bist doch keine Last!", unterbrach ich ihn und stand auf. Er sah mich verwirrt an als ich ihn vom Stuhl hoch zog und meine Arme um seine Taille legte. "Du bist nie eine Last. Denk sowas nie wieder, verstanden?", flüsterte ich leise und sah ihm tief in die Augen. Sie waren so wunderschön dunkel mit einem leichten Rotstich. Ich konnte nicht wiederstehen und legte meine Lippen auf seine. So weich und voll, wie ich sie in meiner Erinnerung habe. Jimin erwiderte mir den Kuss und seine kleinen Hände legten sich auf meine Brust. Mein Herz schlug Purzelbäume und Schmetterlinge flatterten wild in meinem Bauch. Ich habe mich noch nie so sicher bei Jemandem gefühlt und noch nie Jemanden so sehr geliebt. Es ist einfach unfassbar, dass ich mich in einen Teufel verliebt habe.
Meine Hände legten sich um Jimins Hüfte und zogen ihn eng an mich. Er fing an seine Lippen gegen meine zu bewegen und ich erwiderte sofort. Atemlos löste ich mich von ihm und legte meine Stirn an seine. Er lies seine Augen geschlossen und atmete tief ein und aus.
"Ich liebe dich Jimin. Bitte bleib für immer bei mir."
Jimin sagte nichts. Er stand still in meinen Armen und suchte nach den passenden Worten.
"Ich ... Ich denke, ich liebe dich auch.", er sah mich an und meine Augen weiteten sich. "Aber ich weiß nicht genau, wie sich Liebe anfühlt. Ich spürte ständig dieses seltsame Kribbeln im Bauch und mein Herz schlägt so schnell wenn du ... mich berührst."
"Das ist Liebe.", hauchte ich sanft und küsste seine Stirn. "Das ist Liebe, Jimin."
"Es fühlt sich gut an."
"Ja, das tut es."
Die Türklingel lies uns beide zusammenzucken und ich sah zur Tür dann zur Uhr. Wir standen fünfzehn Minuten da?! Schnell eilte ich hin und öffnete die Tür.
"Taehyungie!", rief mein bester Freund und fiel mir um den Hals. Ich frage mich, wie man jeden Tag so gut drauf sein kann.
"Hallo.", kam es hinter ihm von Yoongi.
"Hey ihr beiden, kommt doch erstmal rein.", ich lies die beiden eintretten und sah, dass Jimin sich in die Küche zurück gezogen hatte.
"Oh, ist dein Besuch wieder weg?", fragte Hobi traurig, nachdem er sich umgesehen hatte. Yoongi setzte sich auf die Couch.
"Nein, Jimin ist noch da. Jiminie? Komm doch bitte her.", rief ich sanft und schwarze Haare sahen aus der Küche hervor. Schüchtern kam er etwas näher und beobachtete meine Freunde. "Die beiden werden dir nichts tun, Jimin. Komm zu mir.", ich breitete meine Arme aus, in denen Jimin, sofort Dekung fand und sich an meine Brust kuschelte.
"Hallo, ich bin Hoseok. Leider konnte ich dich noch nicht so richtig ansehen und begrüßen.", fing Hobi vorsichtig an und kam näher als wäre Jimin eine wertvolle Statue. Jimin drückte sich weiter an mich um Hobi nicht zu nahe zu kommen.
"Tut mir leid, Hobi, aber Jimin hat Angst vor neue Menschen.", ich legte meine Arme schützend um Jimin und küsste sein Kopf. Hobi sah mich verwurfsvoll an. Ich konnte seine perverse Fantasie schon in meinem Kopf sehen. Yoongi gesellte sich nun auch zu uns und sah Jimin an.
"Ich bin Min Yoongi. Haben wir uns ... schon mal irgendwo gesehen?"
Jimin schüttelte den Kopf und ich sah Yoongi fragend an.
"Das bezweifle ich, da Jimin erst vor kurzem hier her gezogen ist und von Außerhalb kommt.", antwortete ich an Jimins Stelle und drückte ihn enger an mich.
"Ja, ich muss dich verwechselt haben.", Yoongi lächelte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Hobi sah etwas eifersüchtig aus als Yoongi näher an Jimin trat.
"Wollen wir los?", fragte er dann etwas zu schnell und erntete von Yoongi einen fragenden Blick. Der Arme tat mir so leid, dass Yoongi es einfach nicht begriff! Ich würde ihm am liebsten jetzt sofort klar machen, dass Hobi ihn liebt aber das wäre einfach nur dreckig von mir.
"Ja, klar. Wir warten draußen.", sagte Yoongi bestimmt und führte Hoseok nach draußen, damit Jimin und ich, und anziehen konnten.
Hoseok gibt sich wirklich Mühe, sich zurückzuhalten und Yoongi checkts einfach nicht! Ich muss etwas tun, damit sie sich wenigstens etwas näher kommen und Hobi sich endlich etwas traut.
"Bist du soweit?", fragte ich Jimin und dieser nickte leicht. "Dann können wir ja los.", ich nahm seine Hand und wir verließen die Wohnung.

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(Ja, ist etwas länger geworden. Viel Spaß! Hab euch lieb.)

Fallen for a Demon (Vmin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt